VISION 20005/1999
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Die Hoffnung nicht verlieren

Artikel drucken Im Kampf für das Leben (Christof Gaspari)

Es ist schwer, heute über den Lebensschutz zu sprechen. Auf der einen Seite beobachten wir, wie die Kultur des Todes immer neue Bereiche erfaßt, wie Leid und Elend die Gesellschaft überschwemmen. Wie naheliegend ist es da, lautstark und empört zu protestieren, bevorstehende Gefahren an die Wand zu malen, jene anzuprangern, die pausenlos dieselben Lügen verbreiten. Wie groß die Versuchung der Bitterkeit, der Verachtung für ein Umfeld, das unbelehrbar scheint.

Noch etwas liegt nahe: die Resignation. Was wurde nicht schon alles versucht! Wieviele Diskussionen, die nichts brachten, wieviele gescheiterten Anläufe, eine Gesprächsrunde, in der sich alle einig waren, daß Abtreibung ein notwendiges Übel sei, umzustimmen! Alles umsonst.

Also aufhören? Schweigen? Nein. Aber bedenken, daß wir nicht primär gegen die Abtreibung und gegen den Tod kämpfen, sondern vor allem dem Leben eine Bresche schlagen und für die Freude am Leben werben sollen.

Also keine Kritik mehr an den Zeitläuften? Doch, aber so, daß unsere Liebe zum Leben spürbar wird, unsere Freude an den Kindern, damit die vielen, die durch Abtreibungen Schuld - und damit auch großes Leid - auf sich geladen haben, neue Hoffnung schöpfen können. Damit sich viele für ihr Kind entscheiden.

Vor allem aber dürfen wir Christen selbst nicht die Hoffnung auf einen Wandel verlieren. Wo die Schuld groß ist, ist Gottes Barmherzigkeit übergroß. Es gilt, den Hunderttausenden, die in das Abtreibungselend verstrickt sind, die Perspektive der Heilung durch den barmherzigen Gott der Liebe zu eröffnen. Welche Herausforderung an unseren Glauben und an unsere Liebe im bevorstehenden Jubeljahr!

Christof Gaspari

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