VISION 20005/2000
« zum Inhalt Schwerpunkt

Mit Gott nach Sibirien

Artikel drucken

Im Rahmen der Zwangskollektivierung wurden die Wolgadeutschen Anfang der dreißiger Jahre über Nacht und Hals über Kopf in einen Zug nach Sibirien gepfercht. Die Priester endeten, von ihren Gemeinden abgesondert, in Straflagern. Als der Zug nach tagelanger Fahrt mitten in der Steppe hielt, gab es weit und breit weder Haus noch Baum.

Da erschallte der Befehl “Aussteigen, lebt hier!"

Die Kinder weinten, und auch die Frauen konnten die Tränen nicht verbergen. So standen sie lange schaudernd vor ihrem Schicksal. Der Winter stand vor der Tür und bald würden täglich Dutzende von ihnen vor Hunger und Kälte umkommen.

Da trat ein alter Mann vor und sprach mit fester Stimme: “Meine Lieben, beruhigen wir uns, weint nicht. Gott hat erlaubt, daß wir hierher geraten sind. Wenn wir Gott in den guten Zeiten danken, dann danken wir ihm auch jetzt und bitten wir Ihn um seine Hilfe. Er bleibt auch jetzt unser himmlischer Vater. Singen wir Ihm ein Te Deum."

Der Alte begann zu singen, und so erklang zum ersten Mal in der wüsten Steppe Kasachstans dieser Hymnus.

Aus “L- Legionäre Christi" 2/00

© 1999-2024 Vision2000 | Sitz: Hohe Wand-Straße 28/6, 2344 Maria Enzersdorf, Österreich | Mail: vision2000@aon.at | Tel: +43 (0) 1 586 94 11