VISION 20001/2001
« zum Inhalt Glaubensleben

Das Leiden - eine Chance, um im Leben zu reifen

Artikel drucken (Jürgen Benisch)

Kaum ein Merkmal des menschlichen Lebens stellt uns vor ähnlich schwere Fragen wie das Leiden; kaum etwas erschüttert und verunsichert uns so sehr; kaum etwas wirft uns so schnell aus unserer festen Lebensbahn, gezimmert aus Plänen, Vorhaben und Zielen; kaum etwas löst solche Ängste und Ohnmachtsgefühle aus wie das Leiden vertrauter Menschen.

Ja, kaum etwas kann ein Leben drastischer umkrempeln als eine unerwartete Leidenszeit. Niemand möchte wohl gern - und freiwillig - mit leidenden Menschen tauschen. Jeder von uns fürchtet sich davor, selbst in eine solche mißliche Lag zu geraten.

Es gibt Leiden zuhauf - in vielerlei Gesichtern und Masken. Die Liste menschlichen Leids ist überlang und äußerst vielfältig. Ein Rangfolge, welches größer ist, läßt sich nur schwer bestimmen. Für fast jeden Menschen ist das augenblickliche Leid das schwerste.

Dabei wissen wir genau: Wir müssen über diesen Berg hinweg, damit unser Lebensweg leichter weitergehen kann.

Ob Menschen körperlich oder seelisch krank sind, ob sie am Zerbrechen von Beziehungen oder am Verlust eines nahestehenden Menschen leiden, ob sie von Arbeitslosigkeit oder gesellschaftlicher Ächtung betroffen sind, ob sie an selbstgemachten Problemen leiden oder mit Verleumdung kämpfen müssen, jegliches Leid will erst bewältigt werden. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben, die dem Menschen als Verantwortung aufgegeben ist.

So können zahllose Menschen buchstäblich ein Lied davon singen, wie ihr Leben im Leiden an Tiefe gewonnen hat. Andere können berichten, wie ihnen ausgerechnet Leidende zu Vorbildern (an Lebensbewältigung) geworden sind. Leidgeprüfte erzählen auch, wie ihnen ein schweres Schicksal zur Quelle von Zuversicht und Glaubensmut geworden ist. Vielleicht ist es wirklich so: Nur wer seinem Leiden einen religiösen Sinn zu geben vermag, kann es fruchtbar machen für eigenes oder anderes Leben. Wie Christen mit leidvollen Erfahrungen umgehen - oder nicht umgehen, das ist schon einmal ein Nachdenken wert...

Jürgen Benisch

Frau Professor Renate Spitzner, wir haben sie vor einiger Zeit als Portrait vorgestellt, leitet seit vielen Jahren das “musisch-soziale Projekt", eine therapeutische Gruppe für Menschen mit unterschiedlichsten Belastungen, die sich zum musizieren treffen (insbesondere zur Vorbereitung von Meßgestaltungen). Mit Ende Jänner muß die Gruppe die Räumlichkeiten, in denen sie sich bisher traf, verlassen und ist daher im Raum Wien auf der Suche nach neuen (Größe etwa 100 bis 150 Quadratmeter, Küche und Bad nicht erforderlich).

Tel: 016072476

© 1999-2024 Vision2000 | Sitz: Hohe Wand-Straße 28/6, 2344 Maria Enzersdorf, Österreich | Mail: vision2000@aon.at | Tel: +43 (0) 1 586 94 11