VISION 20003/2001
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Pressesplitter kommentiert

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Jetzt wird geklont

Professor Antinori, schon in naher Zukunft wollen Sie einen Menschen klonen. Wann liegt der erste Kunstmensch im Kreißsaal?

Antinori: Wir werden voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres beginnen. Die Geburt wäre dann im Sommer 2002.

... Sie haben bereits zehn Paare ausgewählt, die sich geklonte Kinder wünschen. Was sind das für Leute?

Antinori: Es sind Menschen im Alter zwischen 28 und etwa 40 Jahren. Wenn sie zu mir in die Praxis kommen, sind sie bereits völlig verzweifelt, weil die Männer keine zeugungsfähigen Spermien haben. Bei diesen Patienten versagen auch die klassischen Verfahren der Reagenzglasbefruchtung.

... Man könnte ihnen auch erklären, dass es die Natur einfach nicht zulässt.

Antinori: Das ist leicht gesagt. Nur wenn es die einzige Möglichkeit ist, ein völlig verzweifeltes Paar glücklich zu machen, dann bin ich bereit, es auch zu tun.

Haben Sie diesen verzweifelten Menschen auch klar gemacht, dass sie auf diese Weise gar kein gemeinsames Kind zeugen, sondern lediglich einen der Partner kopieren?

Antinori: Ich habe den Frauen gesagt: Vorsicht, der Klon ist nur von Ihrem Mann. Er trägt kein Erbgut von Ihnen.

...Sie würden auch die Frau klonen, wenn es der Wunsch beider Partner wäre?

Antinori: Ich halte es für ein absolutes Menschenrecht, Nachkommen zu haben. Das gilt für beide Partner.

Und wenn eine lesbische Frau sich klonen lassen will, ganz ohne Mann?

Antinori: Das würde ich nicht tun.

Aber gerade für lesbische Paare wäre ihr Klonverfahren doch äußerst interessant...

Antinori: Für die Entwicklung des Kindes ist es absolut notwendig, dass Vater und Mutter das Kind aufziehen. Ein vaterloses Kind würde ich nicht produzieren. Niemals.

...Sie sind Katholik. Und Ihre Praxis liegt in unmittelbarer Nähe des Vatikans. Fürchten Sie nicht, in Konflikt mit Ihrem Glauben zu geraten?

Antinori: Der Papst hat mich vergangenen November empfangen. Es ist wichtig, die Bibel zu verstehen, nicht das ganze Gerede. Die Bibel hilft immer im Leben.

Jacques Suaudeau, Sprecher des päpstlichen Rates für Familie, hat Sie mit den Worten gewarnt: “Man soll nicht das Böse tun, um das Gute zu erschaffen."

Antinori: Der Vatikan hat seit Jahrhunderten die Heilkunst behindert. Er trägt eine Million Tote auf seinen Schultern.

Der Spiegel v. 4.2.2001


Erstaunlich, wie in Antinoris Aussagen das Bekenntnis zu hohen Werten mit absolut unmenschlichen Ansichten koexistiert. Ähnlich verwirrend die Terminologie, die den Vormarsch der Kultur des Todes in der Schweiz zu rechtfertigen versucht:

Die Schweiz auf Abwegen

Bundesrätin Ruth Dreifuss hat verfügt, daß die Krankenkassen die Kosten für die Gratisabgabe von Heroin an Süchtige und neuestens auch ab 1. Dezember die Kosten für die Abtreibungspille RU-486 (Mifegyne) übernehmen müssen... Der Schachzug der Bundesrätin besteht darin, die Abgabe von Heroin als “neue Therapieform" einzuführen und das hochgiftige Heroin bei der Internationalen Kontrollstelle für Heilmittel als Heilmittel zu deklarieren. Das ist ein perfekter Schwindel, denn Heroin ist kein Heilmittel, sondern eines der schwersten Suchtmittel, das den Menschen leiblich und seelisch ruiniert...

Ab 1.1.2001 soll gemäß einer neuen Regelung Beihilfe zum Selbstmord in Kranken- und Altersheimen der Stadt Zürich rechtlich grundsätzlich möglich sein. Der Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements, Neukomm, rechtfertigt diesen Grundsatzentscheid unter anderem mit dem Selbstbestimmungsrecht des einzelnen.

Schweizerische Katholische Wochenzeitung 46/2000


Gebet wirkt heilend

In den achtziger Jahren leitete der Herzspezialist Randolph Byrd während zehn Monaten ein Experiment, das zeigen sollte, ob Gebete bei 393 Patienten mit Herzproblemen eine Wirkung haben. Für 192 Patienten betete eine Gruppe von Menschen von zu Hause aus. Für die anderen 201 Patienten betete niemand. Den betenden, die sich gedanklich fünf bis sieben ihnen nicht bekannter Patienten annahmen, wurde nicht vorgeschrieben, wie sie es tun sollten.

Byrds Studie zeigte, daß Patienten, für die gebetet worden war:

* fünfmal weniger Antibiotika benötigten,

* dreimal weniger Lungenprobleme entwickelten

* daß keiner dieser Patienten eine künstliche Beatmung benötigte.

Spuren Nr. 33, Herbst 1994

Ein an sich fragwürdiges Experiment, das aber wenigstens bestätigt, was Christen vom Glauben her ohnedies wissen.

Gestreßt und
überfordert

“Selbst wenn sich für einige die Arbeitszeit verkürzt hat, das Arbeitstempo und die Arbeitsbelastung in unserer 24-Stundengesellschaft nehmen ständig zu," meint ein Sprecher der Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in der EU in Dublin. ... Das Ergebnis sollte die “Alarmglocken läuten lassen", meint der Direktor der Forschungsorganisation.

Verglichen mit den Untersuchungen von 1990 und 1995 sei klar ersichtlich, daß sich die Arbeitsbedingungen nicht mehr verbessert, sondern in “mancher Hinsicht" mittlerweile verschlechtert hätten. ... Das Umfrageergebnis 2000 stützt sich auf die Aussagen von 21.500 Erwerbstätigen in der EU. ... 28 Prozent klagten über Streß, und 23 Prozent fühlten sich nach Jahren der Arbeit “ausgebrannt". Fast die Hälfte der Arbeitnehmer habe nicht mehr die freie Wahl über den Zeitpunkt ihres Urlaubs. Der wachsende Trend zur “24-Stundengesellschaft", der ständigen Verfügbarkeit für den Arbeitgeber, läßt sich für fast jeden Fünften kaum noch mit dem Familienleben und anderen Verpflichtungen vereinbaren.

Längst beschränkt sich Wochenend- und Nachtarbeit nicht auf einzelne Branchen. 52 Prozent der EU-Arbeitnehmer arbeiteten bereits mindestens einen Samstag pro Monat, 27 Prozent mindestens einen Sonntag und 19 Prozent mindestens eine Nacht pro Monat.

Die Presse v. 31.3.01


Das Wirtschaftswachstum hat uns zwar eine Unmenge an Gütern beschert, zum Götzen geworden, verschlingt es jedoch zunehmend seine Kinder und nimmt ihnen die Freude an der Überfülle:

Leistungsdruck und Depression

“Es sind unmögliche Anforderungen, die an den Berufstätigen von heute gestellt werden. Da darf man sich nicht wundern, wenn daraus Dauerstreß entsteht und das Ganze in eine Depression umkippt", kritisiert der Grazer Psychiater Univ. Prof. Hans Georg Zapotoczky, einer der Präsidenten der neu gegründeten Österreichischen Gesellschaft für depressive Erkrankungen. Letztere nehmen seit Jahren dramatisch zu. “Mit ein Grund dafür", so Zapotoczky, “ist der entsetzliche Leistungsdruck, der auf vielen Menschen lastet." Da müsse man einen Hebel in Richtung Depressions-Reduzierung ansetzen. Die Gesellschaft, die Chefs, die Leistungsforderer müßten einsehen, daß der momentane Weg ein Feind psychischer Gesundheit sei.

Immerhin: Jeder dritte Österreicher erkrankt mindestens einmal im Leben an einer Depression, in diesem Moment leiden rund 500.000 Alpenrepublikaner daran.

Die Presse v. 25.4.01


Und ähnlich ergeht es den anderen Völkern:

Bedrohte psychische Gesundheit

Den 7. April hat die WHO zum Weltgesundheitstag für “Mental Health" - mentale Gesundheit - erklärt. Die WHO erklärt in ihrem Statement, daß psychiatrische Erkrankungen dramatisch im Ansteigen begriffen seien. Die erhobenen Daten lassen laut WHO den Schluß zu, daß neuropsychiatrische Erkrankungen weltweit mit 11,5% zu den absolut führenden Ursachen für krankheitsbedingte Behinderung zählen. Dennoch finden diese Erkrankungen weltweit viel zu wenig Beachtung und Verständnis. Die führende Position unter den neuropsychiatrischen Erkrankungen nimmt mit 36,5% die unipolare Depression ein...

Pressemitteilung von MedCommunications v. 24.3.01


Warum gerade jetzt ein Kind?

Zumindest bei den Frauen ist der Wunsch nach eigenen Kindern weitgehend unverändert. Nur jede zehnte Frau will kinderlos bleiben, jede achte will nur ein Kind, rund die Hälfte der Frauen plant zwei und ein Fünftel mehr als zwei Kinder. Trotzdem sinken Geburtenrate und Kinderzahlen kontinuierlich. Das Land Oberösterreich hat in einer Studie erheben lassen, warum zwischen Wunsch und Umsetzung eine Lücke klafft - eine Entwicklung, die in ganz Österreich und überhaupt in allen Industrieländern festzustellen ist.

Grundsätzlich haben Familie und Kinder immer noch sehr hohe Bedeutung. Aber: Zumindest für junge Menschen ist berufliche Karriere wichtiger. Die konkrete Realisierung von Kinderwünschen ist nicht mehr selbstverständlich. Die Frage ist heute nicht mehr: “Warum (momentan) kein Kind?", sondern: “Warum (gerade jetzt) ein Kind?"

Das wichtigste Lebensziel für die nächsten Jahre ist für kinderlose, alleine lebende 20- bis 30-jährige Oberösterreicher “das Leben genießen" (95 Prozent), gefolgt von “berufliche Karriere machen" (90 Prozent). 85 Prozent der Frauen und 75 Prozent der Männer wollen “sich selbst verwirklichen". Rund 80 Prozent wollen den “Lebensstandard verbessern". Erst dann kommt “eine Familie gründen" (62 Prozent der Frauen und 55 Prozent der Männer). Die konkrete Entscheidung für oder gegen (weitere) Kinder hängt auch davon ab, welche Belastungen durch ein Leben mit Kindern befürchtet oder wahrgenommen werden. Die größten Probleme wurden von den befragten Eltern und Kinderlosen im finanziellen Bereich und im Berufsleben gesehen.

beziehungsweise 7/00


Kinder sind nun einmal auch ein Kostenfaktor, was in dieser stark materiell ausgerichteten Zeit besonders schwer wiegt. Als weiteres Hindernis kommt noch die Instabilität der Beziehungen hinzu:

Ja zum Kind heißt aus für Beziehung

Kommt ein Kind, scheitern viele Beziehungen... Nichtehelicher Elternschaft geht zwar in aller Regel eine feste Beziehung voraus - nur neun Prozent der Frauen leben allein, wenn sie erfahren, daß sie Mütter werden. Doch den Übergang zur Elternschaft vollziehen nichteheliche Eltern nur mehr zum Teil als Paar.

Im Klartext: Kommt ein Kind, dann scheitert in vielen Fällen die Beziehung. Es sind dabei die Frauen, die häufiger von den Vätern des Kindes verlassen werden als umgekehrt. Die Trennung ist insofern “vorprogrammiert", als nur knapp die Hälfte der Befragten ... das Verhältnis zum leiblichen Vater zu Beginn der Schwangerschaft als “gut" bezeichnen. Jede vierte nichteheliche Lebensgemeinschaft wird als nicht zufriedenstellend eingeschätzt .... Fazit der Studie: Für rund 40% der Mütter verändert sich mit dem Übergang zur Elternschaft auch ihre Lebensform. “Bei den meisten bedeutet dies den Verlust der Beziehung zum Vater des Kindes, der in aller Regel nicht durch eine neue Partnerschaft ausgeglichen wird. So werden einige bereits kurz vor oder nach der Geburt zu Alleinerziehenden", bilanziert Rupp. ... Stabilisieren sich die Verhältnisse nach der Geburt des Kindes - oder setzt sich die Auflösungswelle bei den Beziehungen der Eltern fort? Rupp/Rost kommen in ihrer Untersuchung zum Ergebnis, daß sich nichteheliche Lebensgemeinschaften als weniger stabile Lebensform - im Vergleich zu durch Heirat legitimierten Familien - erweisen. Dauerhaft nichteheliche Kinder erleben häufig die Trennung der leiblichen Eltern mit, sie leben häufig in Familien mit unterdurchschnittlichen sozioökonomischen Verhältnissen, Bezugspersonen sind zeitlich geringer verfügbar (Berufstätigkeit der Mutter), und sie erleben häufiger Verlust und Wechsel der Vaterfigur.

beziehungsweise 25/26.00


Nun zeigen aber gerade neuere Untersuchungen, wie wichtig gerade auch die Väter für ihre Kinder sind:

Schon für Babys sind Väter wichtig

Die moderne Forschung weiß, was auch medizinischen Kreisen nicht immer bewußt ist: Väter sind für Babys und Kleinkinder von großer Bedeutung. Nicht nur Mütter, auch Väter gehen mit ihren Babys feinfühlig und einfühlsam um und können die Bedürfnisse der jungen Erdenbürger richtig deuten und beantworten. Zum anderen ist das Baby von Anbeginn an fähig, enge Beziehungen zu mehreren Bezugspersonen aufzubauen - so natürlich auch zum Vater.

“Schon im Mutterleib kann der Säugling die Stimme von Vater und Mutter unterscheiden", weiß Christine Rankl, klinische Psychologin und Psychotherapeutin in der Kinderabteilung Glanzing des Wiener Wilhelminenspitals... “Wenn das Kind dann auf der Welt ist, ist der Vater für die Mutter-Kind-Beziehung von großer Bedeutung."

In den ersten Monaten habe die Mutter durch das Stillen vielleicht einen gewissen “Bindungsvorteil", sobald Töchterchen oder Söhnchen sich aber aufsetzen oder krabbeln können, werde der Herr Papa für den Nachwuchs immer bedeutender. Rankl: “Das Baby vollzieht nun einen Schritt in Richtung Autonomie, es löst sich ein wenig von der Mutter."

... Würde die Mutter das Kind zu sehr an sich binden und - bewußt oder unbewußt - die “neue Nähe" zum Vater verhindern, könne das schwerwiegende Folgen haben. “Wenn die Beziehung zum Papa sozusagen verboten ist, bedeutet das für das Baby einen großen Loyalitätsbruch, es wird in späteren Jahren dann kaum fähig für eine gesunde Zweierbeziehung sein", erwähnt Sabine Fiala-Preinsperger, Fachärztin für Kinderheilkunde und Kinder- und Jugendneuropsychiatrie in der Kinderabteilung des Krankenhauses Mödling.

Dem Papa kommt aber noch eine bedeutende Rolle zu: das Spiel. “Männer fordern da mehr als die Frauen", weiß Josephine Schwarz-Gerö, die die Säuglingspsychosomatik im Wilhelminenspital leitet. “Mütter neigen dazu, eine Lösung anzubieten, Väter verlangen viel öfter vom Nachwuchs eine Lösungssuche." Das aber sei für die Entwicklung und die soziale Kompetenz der Kinder außerordentlich wichtig: Als Jugendliche und Erwachsene seien sie dann fähiger, eigene Lösungen zu finden und würden nicht immer auf “Hilfe von außen" warten.

Die Presse v. 24.4.2001

Gott sei Dank gibt es heute auch immer mehr junge Männer, die sich ihrer Aufgabe als Vater mit Hingabe widmen.

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