VISION 20006/2001
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Warum wir das Thema gerade in dieser Nummer aufgreifen? Weil wir meinen, daß dieser Appell zur Barmherzigkeit die angemessene Antwort auf die Ereignisse vom 11. September ist. Etwas weit hergeholt, werden Sie sich vielleicht denken, liebe Leser. Keineswegs. Als ich nämlich von den Katastrophen in New York, vom heiligen Krieg und dann vom internationalen Feldzug gegen den Terrorismus hörte, war mein erster Gedanke: Jetzt ist es Zeit, daß wir Christen von der Barmherzigkeit reden.

Das Thema hat durch die Ereignisse der letzten beiden Monate keineswegs an Aktualität verloren. Auch wenn oberflächlich betrachtet der Alltag wieder eingezogen ist, spürt man, daß sich eine tiefe Verunsicherung unter den Menschen breitgemacht hat. Meldungen von Anthrax-Attentaten und zunehmenden Unruhen in der islamischen Welt tragen dazu bei. Und daß jeder Krieg unvorhergesehen eskalieren kann, weiß jedes Kind.

Diese Konstellation eröffnet die Möglichkeit, Grundfragen unserer Existenz ins Gespräch zu bringen. Sind wir auf dem rechten Weg? Laufen wir nicht falschen Heilsvorstellungen nach? Das ist eine Chance, von der Barmherzigkeit Gottes zu sprechen, jenem Merkmal an Ihm, nach dem sich die Menschen am meisten sehnen. Sie werden uns umso eher glauben, je mehr sie an uns Offenheit, Zuwendung und Barmherzigkeit erfahren.

Christof Gaspari

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