VISION 20003/2002
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Schöpfung als göttlicher Plan

Artikel drucken Kritik am Evolutionismus

Ein dickes Buch, 535 Seiten, großformatig, viele kleingedruckte Zitate, eine Unzahl von Fußnoten, ein langes Personenregister, wahrhaftig nicht einfach zu lesen, sicher keine Nachtkastl-Lektüre. Warum ich das Buch dennoch empfehle? Weil es eine profunde, umfassende Auseinandersetzung mit dem Evolutionismus ist. Der Autor, ein Theologe, hat zehn Jahre seines Lebens investiert, um sich mit den neuesten Publikationen auf dem Gebiet der Evolutionslehre auseinanderzusetzen.

Von den verschiedensten Warten aus wird das Thema beleuchtet: Aus der Sicht der Paläontologie, Chemie, Geologie, Biologie, Astronomie, Philosophie und Theologie. Und es gelingt Johannes Grün, den Leser davon zu überzeugen: Was heute als selbstverständlich etabliertes Wissen in Schulen und auf Universitäten herumgereicht wird, nämlich daß sich die Welt in Milliarden von Jahren allein durch das Wirken des blinden Zufalls zu immer komplexerer Gestalt entwickelt habe, ist beim heutigen Stand des Wissens auch wissenschaftlich unhaltbar.

Der Evolutionismus wird als moderne Ideologie bloßgestellt, die uns daran hindert, voll Staunen und Dankbarkeit den Schöpfer hinter Seinem wunderbaren Werk zu erkennen.

Beim Lesen des Buches ist mir wieder einmal aufgefallen, wie sehr die Ideologie einer unpersönlichen Entwicklung als treibende Kraft der Geschichte heute das Denken fast aller Menschen prägt. Auf diese Weise wird die Geschichte zu einem prozeßhaften Geschehen, in dem Gott als Akteur eigentlich gar keinen Platz mehr hat.

Es sind gerade die modernsten Erkenntnisse der Naturwissenschaft, die das Fundament des Evolutionismus untergraben. So haben beispielsweise die Beobachtungen im Anschluß an die verheerende Eruption des Mount St. Helen in Nordamerika erkennen lassen, daß es höchste Zeit ist, die Vorstellungen von der über Jahrmillionen erfolgten, schichtenweisen Ablagerung von Material zu überprüfen. Immer deutlicher wird auch, daß die geologischen Befunde weitaus besser als Folgen des Einschlags von Meteoriten als durch uniforme Veränderungen über lange Zeiträume erklärt werden können.

Ich belasse es bei diesen zwei Hinweisen. Es ist unmöglich, die Fülle der zusammengetragenen Information auch nur annähernd wiederzugeben. Sie ist jedenfalls lesenswert.

Bleiben zum Schluß noch zwei Anmerkungen: Die buchstabengetreue Interpretation jedes Wortes der Schrift wirkt überzogen. Und: So wichtig und wertvoll viele Klarstellungen im theologischen Schlußteil des Buches sind, so merkt man ihnen doch eine kritische Distanz zu den Aussagen des heutigen Lehramtes an. Unausgesprochen schwingt der Vorwurf zu großer Sympathie für den Zeitgeist mit, wie man ihn aus dem Kreis der Integristen kennt. Schade.

Christof Gaspari

Die Schöpfung - ein göttlicher Plan, Johannes Grün. Verax-Verlag, Müstair, ISBN 3-909065-05-8

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