VISION 20003/2003
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Aufbruch zum Leben

Artikel drucken Ein Buch, das Hoffnung macht

Aufbruch zum Leben: ein ansprechender Titel für dieses Buch, das dem Lebenswerk von Johann Millendorfer - er ist 2001 verstorben - gewidmet ist: seinem Bemühen, Prinzipien für die Gestaltung lebensträchtiger Gesellschaften zu erkennen, ja sogar rechenbar zu machen. Tatsächlich ist diesem unkonventionellen Wissenschaftler und seinen Mitarbeitern - Wolfgang Baaske, sein Weggefährte in den letzten Jahrzehnten, ist Autor des Buches - auf diesem Gebiet einiges gelungen.

Bemerkenswert ist vor allem die Tatsache, daß in diesem Werk das Funktionieren der Wirtschaft in einem größeren Rahmen gesehen wird, nicht allein abhängig von rein ökonomischen Gegebenheiten wie Investitionen, Sparquoten oder Konsumausgaben. Umfassende, auf statistischen Erhebungen beruhende Untersuchungen ließen Millendorfer und seine Leute erkennen, daß Werthaltungen, Verhaltensweisen und die Art, wie Gesellschaften organisiert sind, deren Leistungsfähigkeit entscheidend prägen.

In der Einleitung heißt es dazu unter anderem: “Je individualistischer und isolierter die Menschen in einer Gesellschaft leben, desto mehr überwiegen Sachbeziehungen über die Menschen- und Sinnbeziehungen - was nicht nur demotiviert und krank macht, sondern auch Wachstum und Innovationsfähigkeit behindert."

Interessante Zusammenhänge werden auch zwischen Familienqualität und Leistungsfähigkeit herausgearbeitet. Und es wird aus den Untersuchungen erkennbar, daß die christliche Prägung einer Gesellschaft einen Menschentyp hervorbringt, der in besonders erfolgreicher Weise imstande ist, Anstrengung in Leistung umzusetzen.

An dieser Stelle will ich die Aufzählung der interessanten Zusammenhänge unterbrechen und auf die eigentliche Grundintention Millendorfers und dieses Buches eingehen: aufzuzeigen, daß christliche Ansätze nicht nur keineswegs überholt sind, sondern im Gegenteil geradezu als Wegweiser in eine lebensträchtige Zukunft anzusehen sind. Diese Botschaft verkündete Millendorfer zu Lebzeiten landauf, landab in den zahllosen Vorträgen, die er vor den unterschiedlichsten Zuhörern gehalten hat: vor Politikern, Bauern, evangelikalen Missionaren, Wissenschaftlern oder Priesterseminaristen.

Wie vielfältig die Spuren sind, die dieser Mann hinterlassen hat, wird in einem eigenen Teil des Buches deutlich. Dort kommt eine Reihe von Personen zu Wort, die von Millendorfers Ideen in der einen oder anderen Weise beeinflußt worden sind: ein Agrarpolitiker, ein Manager, ein Bürgermeister, ein Biobauer, ein Universitätslehrer, ein Theologe, um nur einige zu nennen. Diese Zeugnisse machen deutlich, was Gott alles durch einen Menschen bewegen kann, der sich Ihm zur Verfügung stellt.

Ein Beitrag stammt auch von mir, habe ich doch rund zehn Jahre mit Millendorfer zusammengearbeitet, nicht friktionsfrei, für mich aber sehr gewinnbringend, hat doch die Begegnung mit diesem Mann, den ein Hauch von Genialität auszeichnete, entscheidend zu meiner Umkehr zu Jesus Christus beigetragen.

Christof Gaspari

Aufbruch zum Leben. Wirtschaft, Mensch und Sinn im 21. Jahrhundert. Von Wolfgang Baaske, Univ. Vlg Rudolf Trauner, Linz 2002, ISBN 3-85487-396-4

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