VISION 20006/2005
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Pressesplitter kommentiert

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Keuschheit wieder mehr in?

Vor kurzem veröffentlichte Studien belegen eine klare Tendenz zur Enthaltsamkeit unter den Teenagern in den USA: (...) Der Prozentsatz der Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren, die bereits Geschlechtsverkehr hatten, war demnach von 38% im Jahr 1995 auf 30% im Jahr 2002 gesunken. Für Jungen sei der Prozentsatz von 43 auf 31% zurückgegangen. In der Altersgruppe der 18- bis 19jährigen gab es diesen Erhebungen zufolge eine leichte Zunahme der sexuellen Aktivität bei jungen Frauen, von 68% im Jahr 1995 auf 69% im Jahr 2002. Bei jungen Männern sei allerdings der Prozentsatz von 75 auf 64% im Jahr 2002 gesunken. Detailliertere Erklärungen zu diesen Statistiken wurden einen Tag später in der Washington Times veröffentlicht. Aus ihnen ging hervor, daß das Hauptmotiv der Jugendlichen für ein enthaltsames Leben bis zur Ehe religiöse Überzeugungen oder moralische Wertvorstellungen sind.

zenit.org v. 11.7.05

Eine ermutigende Nachricht aus den USA. Sie zeigt, daß die jahrzehntelangen Bemühungen der “Pro-life"-Bewegung dort Früchte trägt und ein Ansporn für uns Europäer, uns nicht mit der vorherrschenden Verirrung - siehe die folgenden Meldungen - abzufinden:


Staat zahlt Prostituiertenbesuch

Nach dem offiziellen Motto “Sexualität - unabhängig von Behinderung", dürfen behinderte Dänen Hilfe ihrer Betreuer in Anspruch nehmen, um Prostituierte aufzusuchen. In einigen Regionen bekommen Behinderte einmal im Monat einen Prostituiertenbesuch durch den Staat bezahlt. Beides erzürnt die Opposition.

Der Standard v. 6.10.05


Und: Exkursion in die Abtreibungsklinik

Mindestens eine Hauptschule in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien hat mit Schülern der vierten Klasse Lehrausgänge in eine private Abtreibungsklinik veranstaltet. Der Wiener Stadtschulrat und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur scheinen dies zu billigen. Jedenfalls begründen sie die sonderbare schulische Exkursion damit, daß die Schüler etwas über Verhütung lernen sollten.

Der Stadtschulrat meinte in einer Stellungnahme, daß die Schüler über Möglichkeiten der Empfängnisverhütung informiert wurden. Hier werde “bei den Jugendlichen Einsicht entwickelt, ihr Leben so zu gestalten, daß solche Einrichtungen nie in Anspruch genommen werden müssen". Die österreichische Volksanwaltschaft, die mit dem Fall befaßt war, sieht das anders: “Mit Schülern im Rahmen von Lehrausgängen Institutionen zu besuchen, zu deren wesentlichen Tätigkeitsfeldern die Vornahme rechtswidriger Tötungshandlungen gehört, ist mit den schulrechtlichen Grundsatznormen ebenso wenig wie mit den speziellen Vorschriften betreffend Schulveranstaltungen vereinbar, zumal hier die Gefahr besteht, daß den Schülern die trotz Straflosigkeit gegebene Rechtswidrigkeit von Abtreibungen nicht adäquat vermittelt wird."

Die Tagespost v. 8.10.05


Und weiters: Porno via Handy

Die dritte Handy-Generation ermöglicht den Zugang zu einer Unzahl von Diensten, inklusive Zugang zum Internet. Erotische und pornographische Inhalte werden daher in Kürze in Reichweite einer großen Zahl von Handynutzern sein. Die Handybetreiber müssen sich daher entscheiden, wie sie sich auf diesem stark wachsenden Markt positionieren, ohne ihren Ruf zu schädigen, indem sie sich allzu offenkundig mit diesem zweifelhaften Markt einlassen.

(...) Daniel Winterbottom, einem Analysten und Autor eines Berichts über dieses Thema, zufolge wird der Markt für Inhalte, die für Erwachsene bestimmt sind, bei Handys in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln. “Heuer wird er sich weltweit auf 973 Millionen Dollar (802 Millionen Euro) belaufen", so seine Berechnungen. Bis 2010 sollte er auf 2,3 Milliarden Dollar steigen. (...) “Vor zwei Jahren waren die Handybetreiber noch nicht bereit, diese Art von Inhalten zu übernehmen. Jetzt stellen sie sich an!", erklärt Julia Dimambro, Gründerin von Cherry Media, eine auf Erotik für Handys spezialisierte Gesellschaft. (...) “Heuer wird die Zahl der Nutzer bei ungefähr 65 Millionen weltweit liegen, 2010 bei 112 Millionen", schätzt Winterbottom.

Le monde v. 9.10.05

Eine Gesellschaft, die die Kategorien Gut und Böse nicht mehr kennt, sondern sich nach dem wirtschaftlichen Gewinn ausrichtet, muß die Orientierung verlieren. Man wird sich künftig überlegen müssen, welchen Handy-Betreiber man wählt.


Frauen wollen keine Kinder

Die Befragung von 500 Österreicherinnen zwischen 14 und 40 Jahren ergab, daß 27% mit Pille verhüten, 16% mit Hormonspirale und nur noch 12% mit Kondom. (...) Mädchen würden laut der Studie auch immer früher zu verhüten beginnen, und zwar durchschnittlich im Alter von 16 Jahren. Damit interessieren sie sich um zwei Jahre früher für Verhütungsfragen als damals die heute 26- bis 40jährigen.

(...) In der Frage Sex und Partnerschaft besteht eine große Kluft zwischen den Geschlechtern: 49% der Männer zwischen 15 und 55 Jahren wollen Kinder haben, hingegen nur 22% der 15- bis 45jährigen Frauen. Kinderwunsch für Frauen existiert nur in einzelnen Lebensphasen, unerwünschte Schwangerschaften aber gehören zum ständigen Krisenpotential. (...) Laut Experten dürfte gemäß internationalen Zahlen nur ein Drittel der Schwangerschaften wirklich gewünscht sein. Ein Drittel wird schließlich akzeptiert, das dritte Drittel endet mit einem Abbruch.

www.orf.at v. 19.10.05

Ähnlich in Deutschland: 86% der 18- bis 23jährigen und 48% der 24- bis 29jährigen halten sich für zu jung, um Kinder zu bekommen. Bleibt rund eine Lebensdekade, um Kinder zu bekommen, zu wenig, um den Bestand unserer Völker zu erhalten.


Christen medial unterrepräsentiert

Gott ist in Zeitungen und Fernsehen vollkommen unterrepräsentiert. Gemessen an der Zahl von Gottesdienstbesuchern oder regelmäßigen Betern müßten christliche Themen wesentlich öfter vorkommen, erklärte der Medienwissenschaftler Prof. Wolfgang Stock (Woltersdorf bei Berlin) am 8. Oktober vor Redakteuren und Öffentlichkeitsreferenten in Kassel.

Er bezeichnete es als journalistischen Fehler, daß in den Montagsblättern nur über die Fußballspiele berichtet werde, obwohl deren Besucherzahlen viel geringer seien als die Zahl der Kirchgänger. An jedem Wochenende verzeichnen alle Spiele zusammen etwa 700.000 Zuschauer, während zu evangelischen und katholischen Gottesdiensten mehr als 5,1 Millionen Menschen gingen. Ein “fachlicher Mangel" sei auch, daß Fernsehproduktionen kaum Menschen zeigten, die vor dem Essen beten. Dies sei jedoch bei etwa zehn Prozent der Bevölkerung üblich. Zur Chronistenpflicht gehöre, alle gesellschaftlichen Gruppen angemessen zu berücksichtigen, sagte der an der Universität Gießen lehrende Experte.

kath.net. v. 11.10.05

Die Medien präsentieren immer nur einen Ausschnitt aus der Realität - und nicht unbedingt einen repräsentativen. Daß 10% der Menschen täglich beten, läßt jedenfalls auf eine Glaubenserneuerung hoffen. Oder beten wir mit zu wenig Gottvertrauen?


Ex-Außenminister Powell bedauert

Der ehemalige US-Außenminister Colin Powell hat am 8. Mai eingestanden, daß seine Darstellung vor der UNO am 5. Februar 2003 zum Thema Massenvernichtswaffen, über die der Irak angeblich verfügt haben soll, ein “Fleck" auf seiner Ehre sei. “Ich war es, der dies im Namen der Vereinigten Staaten vor der Welt vertreten hat. Es wird Teil meiner Lebensbilanz bleiben", erklärte er in CNN. Der Ex-General betonte, daß die Erinnerung an diese Episode für ihn “schmerzlich" sei. Er hatte damals im Rahmen längerer Ausführungen unter Verwendung von Dokumenten, die belegen sollten, daß Saddam Hussein über Massenvernichtungswaffen verfügte, die Intervention im Irak gerechtfertigt. (...) Colin Powell gestand ein, “niemals Beweise gesehen zu haben", die einen Zusammenhang zwischen den Attentaten vom 11. September 2001 und dem Regime in Bagdad belegt hätten.

Le Monde v. 10.9.05

Bestätigung für eine Vermutung, die viele vor Beginn des Irakkrieges hegten. Erstaunlich, mit welcher Gelassenheit dieser Skandal hinggenommen wird.


Aus dem Koma erwacht

Der 38-jährige Salvatore Crisafulli ist nach zwei Jahren im Koma wieder erwacht. Seine Familie hat ihn nie aufgegeben: Ehefrau Rita und seine beiden Töchter Rita-Maria und Angela versorgten ihn, ebenso seine Mutter, die Brüder Pietro und Marcello und seine Schwester Francesca.

(...) “Die Ärzte haben gesagt, daß ich nicht bei Bewußtsein sei, aber ich habe alles verstanden", erklärt der 38jährige. “Ich habe geweint, weil ich es nicht schaffte, mich verständlich zu machen." Er habe auch seinen Bruder gehört, wie er den Ärzten beibringen wollte, daß der Koma-Patient alles verstehe, was sie sagten. Die Zeit wird jetzt mit Erzählen verbracht - darüber, wie er die letzten zwei Jahre erlebt hat. (...) Sein Bruder Pietro erinnert sich: “Er weinte vor den Ärzten und sie interpretierten seine Tränen als unwillkürlich, als nicht freiwillige Antwort auf einen externen Reiz. In Wirklichkeit war aber alles echt."

kath.net v. 6.10.05

Auf dem Hintergrund dieses Berichts kann man sich vorstellen, was die Komapatientin Terry Schiavo mitgemacht haben dürfte. Ihr wurde aufgrund des Beschlusses eines US-Gerichts die Zufuhr von Wasser und Nahrung entzogen, worauf sie heuer im Frühjahr qualvoll gestorben ist.


Hurra, wieder ein tödliches Virus!

Man taufte sie Lucy. Mit vielen anderen namenlosen Opfern war die Eskimofrau 1918 bei Brevig in Alaska hastig in einem Massengrab beerdigt worden. Als der ewig gefrorene Boden den Spitzhacken wich und ihre Überreste freigab, schnitt man Stücke der Lunge aus der Leiche und bettete sie dann wieder zur Ruhe.

Das Lungengewebe wurde in die USA geflogen. Im Armed Forces Institute of Pathology (Afip) in Rockville, Maryland, begannen Jeffery Taubenberger und seine Mitarbeiter 1997 mit der Fahndung nach einem tödlichen Erreger. In den Zellproben hofften die Seuchenexperten auf die Spuren eines Virus zu stoßen, das fast 80 Jahre zuvor, zwischen 1918 und 1919, weit mehr Opfer forderte als der gesamte Erste Weltkrieg. Der Erreger der Spanischen Grippe tötete 50, vielleicht sogar 100 Millionen Menschen binnen weniger Monate. Wie er das schaffte, ist den Virologen bis heute ein Rätsel.

Seit dieser Woche können sie mit Aufklärung rechnen. In drei Veröffentlichungen in Nature und Science meldet Taubenbergers Team Erfolg. Nach fast zehnjähriger Arbeit sei es ihnen gelungen, Genfragmente des Erregers aus Lucys Gewebeproben und aus Gewebeschnitten anderer Opfer zu bergen. Sodann habe man das Puzzle zu einem intakten Virus-Erbgut zusammengebaut. Ein Triumph, der bei Fachleuten Begeisterung, aber auch Befürchtungen weckt. Schließlich ist nun, wenn auch eingekerkert in den Hochsicherheitslabors der US-Seuchenschutzbehörde ein mörderischer Keim wieder zum Leben erweckt worden.

Die Zeit 41/05

Während die Angst vor einer Grippe-Pandemie in Europa umgeht, leisten sich Wissenschaftler den Luxus, ein tödliches Virus mit großem Aufwand wiederzubeleben!


Wie Männer und Frauen träumen

Der Schlafforscher Michael Schredl vom “Zentralinstitut für Seelische Gesundheit" in Mannheim und Edgar Piel vom “Allensbacher Institut für Demoskopie" werteten Interviews über Trauminhalte aus den Jahren 1956, 1970, 1981 und 2000 aus.

Nach den Angaben mehrerer Tausend Erwachsener drehen sich Männerträume oft um körperliche Aggression und Sexualität. Es kommen mehr Männer als Frauen vor. Häufiger als bei Frauen geht es um die Arbeitswelt, um Waffen und darum, Ziele zu erreichen.

Wenn Frauen dagegen von Aggression träumen, richtet sich diese vorwiegend gegen die Schlafende selbst. In ihrem Schlaf geht es häufiger um traurige Dinge oder solche, die depressiv stimmen. In Frauenträumen kommen beide Geschlechter gleich oft vor. Zentrale Themen sind nahestehende Personen und Gefühle. Außerdem träumen sie häufiger als Männer von Innenräumen. Zudem tauchen Haushaltsgegenstände und Kleidungsstücke öfter auf. Die Analyse zeigte, daß die Geschlechterunterschiede in den Trauminhalten seit mehr als 40 Jahren gleichgeblieben sind. Obwohl die Arbeitswelt nun ein fester Bestandteil im Leben vieler Frauen ist, träumen sie immer noch deutlich seltener von ihrem Beruf als Männer.

www.netzeitung.de v. 12.9.05

Sollte die Schlafforschung weiter so “reaktionäre" Ergebnisse liefern, wird man ihr wohl bald die Mittel entziehen, stellt sie doch leichtfertig jahrzehntelange Bemühungen der Frauenpolitik in Frage.


Zum Schluß noch folgende nette Geschichte:

Hochzeitsfeier

Ein Gangster, der dieser Bezeichnung gerecht werden will, sollte Fallen, die man im stellt, schon auf Kilometer riechen. 40 US-Banditen haben sich allerdings wie Anfänger erwischen lassen... Sie alle - Drogen- und Waffenhändler sowie Geldfälscher - hatten eine Einladung zur Hochzeit von einem der Ihren erhalten, in New Jersey. Fein herausgeputzt erschienen sie auf der Jacht, auf der die Hochzeit stattfand. Allerdings waren die Brautleute zwei FBI-Agenten. Sie erwarteten die Gäste zusammen mit einem Einsatzkommando der Polizei, um sie zwischen Trauungszeremonie und festlichem Umtrunk hopp zu nehmen. “Obwohl keine Hochzeit stattfand, haben wir doch den erfolgreichen Abschluß einer vierjährigen Untersuchung gefeiert", frohlockte der Staatsanwalt.

Marianne v. 3.-9.9.05

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