VISION 20004/2007
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Einleitung

Artikel drucken Aufruf zur Nachfolge und Zeugenschaft

Wer - wie ich - seit Jahrzehnten im geordneten Rechtsstaat lebt, der seinen Bürgern viel Freiraum gewährt und sie in der Religionsausübung nicht behindert, der übersieht leicht, daß es ohne Unterbrechung während des gesamten 20. Jahrhunderts und bis in die Gegenwart in vielen Ländern der Erde zur Benachteiligung und Verfolgung von Christen gekommen ist. Vor allem die Nachkriegsgeschichte unserer östlichen Nachbarn ist mit vielen Tränen und Blut christlicher Märtyrer geschrieben. Ein ähnliches Los trifft in unseren Tagen zahllose Mitchristen insbesondere in Asien.

Daß Menschen ihr Leben für Jesus Christus einsetzen, sollte für uns im Westen Bestärkung, Ansporn und Ermutigung sein, entschiedener den Glauben zu leben. Die verfolgten Christen, die ausharren, rufen uns in Erinnerung, daß Nachfolge Christi Totaleinsatz des Lebens bedeutet.

Und diese Erinnerung haben wir, die wir in scheinbar ruhigen Gewässern mitschwimmen, notwendig, weil sie unseren Blick schärfen könnte für die katastrophalen Mißstände, an die man sich im “Rechtsstaat" gewöhnt hat.

Obwohl in unseren Breiten kaum jemand mit lebensbedrohlicher Repression zu rechnen hat, beziehen wir Christen viel zu wenig deutlich Stellung gegen das schreckliche Gemetzel der Abtreibung, protestieren nur zaghaft gegen den schleichenden Vormarsch des Tötens von Alten und die rasch fortschreitende Sexualisierung aller Lebensbereiche, usw...

Würden Christen in all diesen Fragen klar und immer wieder Position beziehen - die angeblich tolerante pluralistische Gesellschaft würde sehr rasch ihre Klauen ausfahren. Um des Wohls unserer Mitbürger willen, sind auch wir zum Martyrium, zur Zeugenschaft aufgerufen, dazu also, deutlicher erkennbar Zeichen des Widerspruchs zu sein.

Christof Gaspari

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