VISION 20004/2007
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Christenverfolgung heute: Vor allem in asiatischen Ländern

Artikel drucken Jedes Jahr gibt das Hilfswerk “Open Doors" einen Weltverfolgungsindex heraus, eine Liste von Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt und benachteiligt werden. Im folgenden die ärgsten in der Liste der Christenverfolger.

Platz 1: Nordkorea

Verletzungen der Menschenrechte, Rechtsbrüche auf religiösem Gebiet sind im kommunistischen Nordkorea alltäglich. Die Behörden bemühen sich sehr, das Christentum landesweit auszurotten. Viele befinden sich in Arbeitslagern und zwischen 50.000 und 70.000 Menschen in Gefängnissen. Viele von ihnen werden gefoltert. Beim Versuch, nach China zu flüchten, setzen Nordkoreaner ihr Leben aufs Spiel. Viele der Geflohenen wurden Christen, die sich entschieden, nach Nordkorea zurückzukehren, um ihrem Volk das Evangelium zu verkünden.

Platz 2: Saudi-Arabien

Religionsfreiheit existiert nicht im wahhabitischen Königreich, das den Bürgern nur gestattet, einer Religion anzugehören: dem Islam. Apostasie, der Übertritt zu einer anderen Religion, wird mit dem Tode bestraft. Nichtmuslime dürfen nicht öffentlich Gottesdienste feiern. Öffentliche nichtmuslimische religiöse Versammlungen sind verboten. Vier ostafrikanische Christen wurden verhaftet, als sie sich zum Gottesdienst versammelten. Nach einer Haftstrafe von einem Monat unter folterähnlichen Bedingungen wurden die Christen in ihre Heimatländer abgeschoben.

Platz 3: Iran

Der Islam ist im Iran Staatsreligion. Alle Gesetze und Vorschriften müssen der Scharia entsprechen. Obwohl Christen zu den anerkannten religiösen Minderheiten gehören, denen Religionsfreiheit garantiert wird, berichteten sie von Inhaftierungen, Repressionen und Diskriminierung wegen ihres Bekenntnisses. Mindestens acht Zwischenfälle wurden bekannt, in denen zum Christentum konvertierte Muslime verhaftet wurden.

Platz 4: Somalia

In Somalia ist der Islam die offizielle Religion. Besonders in ländlichen Gebieten des Landes ist der gesellschaftliche Druck stark, die islamische Tradition zu respektieren. Christen praktizieren ihren Glauben im Untergrund. Ob die politischen Entwicklungen des vergangenen Jahres mit der Ermordung von mindestens sechs Christen 2006 in Somalia in Verbindung gebracht werden können, ist nicht zweifelsfrei zu belegen. Doch die meisten von ihnen waren ehemalige Muslime. Sie starben, als ihre Konversion bekannt wurde. Zudem wurde 2006 eine italienische Nonne in Somalia getötet, wohl aufgrund der Papstansprache in Regensburg.

Platz 5: Malediven

Im Inselstaat müssen alle Bürger Muslime sein. Es gilt das islamische Recht. Es ist verboten, eine andere Religion zu praktizieren. Ausländer dürfen ihren Glauben im privaten Kreis praktizieren, wenn sie keine Einheimischen einladen. Die wenigen einheimischen Christen leben ihren Glauben im Geheimen.

Platz 6: Jemen

Die jemenitische Verfassung garantiert zwar Religionsfreiheit, erklärt aber, daß der Islam Staatsreligion und somit die Scharia Quelle der gesamten Gesetzgebung sei. Jemeniten dürfen nicht zum Christentum konvertieren. Es gibt eine Handvoll Christen mit islamischem Hintergrund, denen die Todesstrafe droht, falls man sie entdeckt. 2006 wurden einige Konvertiten verhaftet und mißhandelt, als ihr Religionswechsel bekannt wurde. Mindestens einer wurde unter Druck gesetzt, dem christlichen Glauben abzusagen. Er weigerte sich standhaft.

Platz 7: Bhutan

In Bhutan ist der Buddhismus Staatsreligion. Christen dürfen in der Öffentlichkeit weder beten noch feiern. Die Regierung verbietet auch Versammlungen in christlichen Häusern. Einreisevisa für Priester oder kirchliche Mitarbeiter werden verweigert. Christen werden diverse Bürgerrechte abgesprochen, sie haben z.B. kein Recht auf Bildung für die Kinder, Arbeitsplätze in Ämtern, Regierungsposten oder private Geschäftsgründungen. Die Gläubigen werden nicht nur von Behörden unter Druck gesetzt, sondern auch von buddhistischen Geistlichen. Sie erleben gewalttätige Übergriffe.

Stand: Jänner 2007

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