VISION 20007/2007
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Mit Astrologie in den Ruin

Artikel drucken Zeugnis eines Jugendlichen (Von Jean-Luc)

Ich bin der Astrologie mit 14-15 begegnet. Ich war mitten in der Krise der Jugend und fragte mich nach dem Sinn des Lebens... Eines Tages habe ich ein Buch über die Astrologie bei einem Freund gefunden: Ich habe es nicht gelesen, sondern verschlungen! Auf jeder neuen Seite meinte ich eine Antwort auf meine Fragen zu finden. Der Text schien ganz auf meinen Fall zugeschnitten!

Diese erste Entdeckung weckte in mir das Verlangen nach mehr. Damals nahm meine wahre Suche, der ich alle meine Fähigkeiten widmete, ihren Anfang. Liest man die den Sternzeichen entsprechenden Charakterbeschreibungen, so meint man, sich selbst und die anderen zu durchschauen. Langsam wurde das bei mir zum Reflex.

Wenn man sich dieser Praxis hingibt, scheint das in uns hellseherische Fähigkeiten zu wecken. Es macht Spaß: Man kann die anderen verblüffen. Man meint, eine Gabe zu haben. Nach einigen Monaten erriet ich das Sternzeichen der Menschen, die mir begegneten. Meine Trefferquote wurde immer besser.

Parallel dazu interessierten mich die Menschen immer weniger: Indem ich ihr Sternzeichen erriet, meinte ich sie zu durchschauen!

... Mit 19 weihte ich mich in die chinesische Astrologie ein,versuchte, meine Zukunft auf diese Weise vorherzusehen. Als ich das einen Monat lang praktizierte, erhielt ich täglich dieselbe Antwort: Ich würde einer mir verwandten Seele begegnen. Einige Zeit später lernte ich tatsächlich ein Mädchen kennen! Wie vom Blitz getroffen, haben wir uns sehr rasch sehr weit eingelassen. Einige Wochen später sind wir zusammengezogen....

Nach sechs bis acht Monaten intensiver Beschäftigung mit den Sternen beschloß ich, alles zu tun, was sie mir sagten: Selbst wenn unsere Beziehung immer unerträglicher wurde, war sie teil unseres Schicksals. In dieser Zeit wuchsen in mir Angst, Depressionen, ja selbst Panikanfälle...

Langsam fing ich damals zu beten an. Für mich war da nämlich kein Widerspruch zwischen Glauben und astrologischer Praxis. Ich hielt mich an folgende Überlegung: Gott hat die Sterne geschaffen; die Sterne sind Strahlungen; elektromagnetische Strahlungen beeinflussen die Persönlichkeit. Da ich an diesem bestimmten Tag geboren bin, wollte Gott, daß ich diesem Einfluß unterliege. Einige Wochen hindurch bin ich ganze Nachmittage lang in eine Kirche beten gegangen, Gott möge meinen Weg bejahen. Aber je mehr ich betete, umso unruhiger wurde ich.

Ich war innerlich hin- und hergerissen. Denn der Herr wollte mir begreiflich machen, daß ich in eine Sackgasse geraten war. Wenn man sich einer Praktik wie der Astrologie hingibt, verliert man jegliche Unterscheidungsgabe. Man hält das Böse für gut und umgekehrt.

Im Gefolge meiner inneren Qualen begann ich das Mädchen zu hassen... Dennoch hat diese Beziehung fünf Jahre gedauert. Eine wahre Hölle. Diese falsche, auf der Astrologie aufbauende Beziehung hatte schreckliche Folgen. Ich wollte mich meinen Eltern gegenüber konsequent als unabhängig gebärden: Ich habe beachtliche Schulden gemacht, um für meinen Haushalt aufzukommen, obwohl ich nach wie vor studierte. Unsere Beziehung war Anlaß zum Streit in meiner Familie. Fast hätte sie meine Eltern in die Scheidung getrieben...

Je mehr man sich “mit Leere füllt", umso verbissener sucht man nach Auswegen, denn man leidet schrecklich. Die Astrologie führt einen dann zu weiteren “Glaubensansätzen": New Age, Reinkarnation. Man wundert sich über nichts mehr und bastelt sich einen gelehrten Synkretismus zusammen. Und man beginnt, Angst zu bekommen: Man glaubt an unkontrollierbare Kräfte im Kosmos und lebt zuletzt in der Erwartung einer unausweichlichen Katastrophe.

Als mein Studium beendet war, fand ich sofort einen Job. Im Zustand meiner inneren Zerrüttung habe ich den Anforderungen des Arbeitslebens nicht lange standgehalten und war nach sechs Monaten arbeitslos...

Ohne Lebensunterhalt konnte ich nicht mehr für den Haushalt aufkommen. Wir haben uns getrennt. Kurz darauf hat das Mädchen einen anderen Mann kennengelernt. Alles, was ich angestrebt hatte, brach vor meinen Augen wie ein Kartenhaus zusammen.

So beschloß ich, einen Zauberer aufzusuchen, um meine Ex-Gefährtin verhexen zu lassen: Ich wollte alle diese Mächte, die man latent in der Astrologie spürt, aktivieren. Ich war auch von starken Selbstmordgedanken getrieben.

Als ich zu meinen Eltern heimkam, habe ich bei meinem Bruder angerufen, obwohl ich ihn seit seiner Bekehrung für einen religiösen Fanatiker hielt... Nach meinem langen Bericht, sagte er nur einen Satz: “Und wenn Du zu Jesus zurückkehren würdest?"

In diesem Moment habe ich innerlich die ganze Liebe des Herrn für mich erkannt und gleichzeitig alles, was ich an Bösem getan hatte. Ein sanftes und starkes Gefühl. Stundenlang habe ich geweint und unbedingt das Bedürfnis gespürt, beichten zu gehen. Meine Sünde war unerträglich. Sofort danach habe ich alle meine Astrologie-Bücher verbrannt. Die Reinigung meiner Vorstellungswelt und meines Geistes gelang jedoch nur schrittweise...

Die Gottesmutter hat mir viel geholfen. Bei Exerzitien ließ sie mich erkennen, wie sehr ich schon in den Fängen des “großen Illusionisten" gewesen war. Ich habe all den Unsinn und die Eitelkeit dieser Praktiken erkannt: Was für ein Wahn zu glauben, man könne sein Leben ohne Gott in die eigenen Hände nehmen!

So mußten also mein Wille und mein Geist vollkommen neuausgerichtet werden. Das hat Zeit benötigt. Man geht nicht unversehrt aus zehn Jahren praktizierter Astrologie hervor. Auch von meinen Angstzuständen wurde ich geheilt: Wenn man sich Jesus anvertraut, hat Satan keinerlei Macht über uns. Wann immer mich Angst befiel, sagte ich im Inneren: “Das ist nicht mein Kampf." Und der Friede kehrte ein.

Ich habe dann erfahren, daß meine Familie viel für mich gebetet hatte. Trotz eines anstrengenden Berufslebens hatte mein Bruder für mich täglich ein Gesätzchen, wenn nicht sogar einen ganzen Rosenkranz gebetet. Zu jener Zeit, als es mir besonders schlecht ging, hat meine Großmutter einer meiner Cousinen gesagt: “Durch unsere Gebete werden wir Jean-Luc wiedererwecken." Und so geschah es auch!

Jean-Luc, Auszug aus “Il est vivant!" Nr. 125

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