VISION 20007/2007
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Zeugnis vom Besuch bei einer Hellseherin

Artikel drucken Die Warzen waren tatsächlich weg, aber...

In meinen Teenagerjahren erlebte ich, wie sich meine linke Hand plötzlich mit Dutzenden von Warzen bedeckte. Auf den Rat meiner Großmutter hin bin ich zu einer Heilerin gegangen, die “Wunder wirkte". Sie nahm meine Hand in eine ihrer Hände, während sie mit der anderen immer wieder über meine Warzen strich. Sie sprach dabei unverständliche Worte. Danach gab sie mir den Rat, nicht mehr daran zu denken und meine Hand in den kommenden zwei Wochen nicht anzuschauen. Als ich sie dann endlich ansah, waren alle Warzen verschwunden, ohne die geringste Spur zu hinterlassen.

Langsam aber wurde mir das Beten unmöglich und wenn ich eine Kirche betrat, wurde ich von einer solchen Angst ergriffen, daß ich stark zu schwitzen begann. Ich verstand nicht, was mir da passierte. Da ich Gott liebte, praktizierte ich meinen Glauben weiter und blieb Mitglied in christlichen Bewegungen.

Zwei Jahre nach dem Auftreten dieser Symptome nahm ich an Exerzitien teil. Dort wurden diese Ängste und die in meinen Augen unverständlichen Leiden so stark, daß ich zu Gott schrie und Ihn bat, etwas zu unternehmen, denn ich spürte, daß ich alles aufgeben würde. Da fand ich schlagartig zum Frieden zurück und die Ängste verschwanden: Ich war voll des Dankes für das, was Gott getan hatte.

15 Jahre vergingen, ohne daß die Ängste wieder auftraten. Dafür verstärkte sich eine äußerst unangenehme Vorstellung: daß ich verflucht sei... Das löste bei mir von Zeit zu Zeit Krisen der Verzweiflung aus.

Immer noch auf der Suche nach Gott, trat ich in eine Gemeinschaft ein. Nach sechs Monaten traten die Ängste wieder auf und die Verzweiflungskrisen wurden häufiger: Ich hatte den Eindruck, daß mich eine dicke Glasscheibe für immer von Gott, nach dem ich Sehnsucht hatte, trennte. Acht Monate später während eines Treffens in Paray le Monial war ich am Ende und bat den Herrn, mir zu helfen. In diesem Augenblick wurde das in feierlicher Prozession in der ganzen Basilika herumgetragene Kreuz des Heiligen Jahres an mir vorbeigetragen. In meinem Inneren sah ich ein Bild, daß ein Blutstrahl davon ausging und auf mich fiel, um mich zu erneuern: Ich wußte, daß Gott mir Barmherzigkeit schenken und ein Zeichen geben würde.

Tatsächlich gab Er mir am übernächsten Tag ein, bei einem Priester zu beichten. Als ich zu diesem kam, sagte er mir: “Da ist etwas in Dir, was Dich daran hindert, Dein Leben Gott zu übergeben." Ich war erschüttert...

Er fragte mich, ob ich einmal bei einem Heiler gewesen war. Als ich das bejahte, sagte er mir, daß ich dadurch gebunden sei und um Vergebung bitten müsse, was ich von ganzem Herzen auch tat. Der Priester betete ein Befreiungsgebet und gab mir die Absolution: Da spürte ich, wie die Glasscheibe, die mich von Gott trennte, in 1000 Splitter zersprang. Gott hatte mich endgültig befreit. Welche Freude!

Und seither sind zwölf Jahre vergangen.

Michèle, Aus “Il est vivant!" Nr. 125

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