VISION 20003/2009
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Kondome lösen das Aids-Problem nicht

Artikel drucken Der Papst hatte recht mit seiner Warnung

Ich erinnere mich noch an die frühen siebziger Jahre, als die “Pille" ihren Siegeszug antrat. Damals war es deren Befürwortern ein Anliegen zu zeigen, wie perfekt die neue Verhütung im Vergleich zu den antiquierten Methoden, insbesondere auch zum Kondom, funktionierte. Erst als im Gefolge der Sexualisierung das Aidsproblem auftauchte und die scheinbar besiegten Geschlechtskrankheiten um sich griffen, wurde das Kondom plötzlich als Wundermittel aus der Versenkung geholt. So heißt es etwa in der neuen NÖ-Broschüre: Rund um's Thema Liebe-Zärtlichkeit-Sex: “Der einzig wirksame Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist das Kondom."

Wer die Fakten eingehend analysiert, kommt jedoch zu dem Ergebnis, daß keine Rede von wirklichem Schutz sein kann. Dazu einige Fakten: Eine britische Umfrage unter mehr als 2.000 Frauen durch das “British Pregnancy Advisory Service" ergab, daß 38 Prozent der unfreiwillig schwangeren Frauen sich auf Kondome verlassen hatten. (The Catholic World Report 12/99)

Oder: Eine Studie der University of Miami Medical School zeigt, daß drei von zehn Frauen, deren HIV-infizierte Männer pflichtgetreu ein Kondom benutzten, sich innerhalb von 18 Monaten einen Aids-Related Complex ARC zuzogen. Das entspricht einer Infektionsrate von 11,2 Prozent im Jahr, 21 Prozent in zwei Jahren... Ein Artikel in The Lancet schloß daraus: “Die möglichen Folgen eines Kondomfehlers, wenn ein Partner HIV-infiziert ist, sind ernst genug, und die Wahrscheinlichkeit eines Versagers hoch genug, daß bei Risikogruppen die Verwendung eines Kondoms nicht als ,sicherer Sex' bezeichnet werden kann." (Die Tagespost v. 14.5.05)

Selbst die UNO muß einräumen, daß die Sicherheit begrenzt ist. UNAIDS, das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zur Reduzierung von HIV/Aids kommt in der Publikation Making Condoms work for HIV-Prevention aufgrund von einschlägigen Untersuchungen zu der Erkenntnis: “Daher ist die beste Schätzung, die man aus diesen Studien ableiten kann, daß bei korrekter und konsequenter Verwendung die Ansteckungsgefahr um rund 90% reduziert werden kann." Das heißt im Klartext: Gefahr einer Ansteckung in 10% der Fälle!

Daß Kondome nur begrenzt sicher sind, zeigen alle Vergleiche von Verhütungsmethoden. Gemessen wird deren Zuverlässigkeit mit dem Pearl-Index. Er gibt an, wieviele von 100 Frauen in einem Jahr bei Anwendung einer bestimmten Methode schwanger werden. Bei der “Pille" liegt der Wert zwischen 0,1 und 0,9, bei der Natürlichen Empfängnisregelung (Sympto-thermale Methode) bei 0,3, beim Kondom hingegen zwischen 2 und 12 (je nach Studie). Das heißt: Von 100 Frauen, die mit Kondom verhüten, werden pro Jahr bis zu 12 schwanger. Da nun aber Schwangerschaft nur in der relativ kurzen Periode weiblicher Fruchtbarkeit im Zyklus eintreten kann, muß man die Wahrscheinlichkeit für wirksame Verhütung von Aids (das ja bei jedem Verkehr übertragen werden kann) deutlich höher ansetzen.

Papst Benedikt XVI. hatte daher mit seiner Aussage zum Thema Kondom auf dem Flug nach Afrika recht, als er sagte: “Ich würde sagen, daß man das Aidsproblem nicht nur mit Geld lösen kann, das zwar auch notwendig ist. Aber wenn die Seele nicht beteiligt ist, wenn die Afrikaner nicht mithelfen (indem sie eigene Verantwortung übernehmen), kann man es mit der Verteilung von Präservativen nicht bewältigen. Im Gegenteil, sie vergrößern das Problem."

Dem Problem Aids rückt man am besten mit der Propagierung eines menschenwürdigen sexuellen Verhaltens an den Leib, indem man zu vorehelicher Enthaltsamkeit und ehelicher Treue animiert (Kondome mögen dann die Unbelehrbaren zur Verringerung ihres Ansteckungsrisikos verwenden).

Genau das hat in Afrika bisher auch Erfolge gezeigt. Vor allem in Uganda gelang es, die Infektionsrate auf diesem Weg deutlich zu verringern. Und daher zeigen internationale Vergleiche auch, daß jene Länder, in denen die Katholische Kirche einen relativ hohen Bevölkerungsanteil aufweist, die Aids-Infektionsrate am niedrigsten ist: in Uganda (4%), Ruanda (5%), Kenia (7%)...

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