VISION 20002/2010
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Tips für gestresste Hausfrauen

Artikel drucken Spontaneität ist nicht alles

Holly ist keine dieser „frommen“ Damen, die herabschauen auf die armen zerrauften Mütter, die zwischen dem Wechseln von Windeln, dem Aufgaben Verbessern und dem Nachtmahl Vorbereiten nicht dazukommen, einen Blick in die Bibel zu werfen oder die uralten Spinnweben zu entfernen.
Das tägliche Chaos – das kennt sie. Genauer gesagt: Sie hat es gekannt. Ihre Kinder sind mittlerweile zwischen 10 und 8 Jahre alt, aber es gab eine Zeit, da hätte sie am liebsten alles hingehaut – damals am 1. Jänner 2000. Zwischen Bergen von Schmutzwäsche und weit verstreuten Spielsachen, bricht sie zusammen. Ihr Mann Philip, Lehrer auf der kanadischen Prinz-Edward-Insel, bittet sie eine Woche zu warten, bevor sie sich auf den nächstbesten Job stürzt.
Holly atmet durch und schickt Stoßgebete wie Verzweiflungsraketen zum Himmel. Im Anschluß an einen zufällig gehörten Vortrag beschließt sie, die sich nie einem strikten Stundenplan unterwerfen wollte, ihre Tage strikt in Zeitabschnitte einzuteilen, in denen sie bestimmte Aufgaben erledigt.
Ziemlich blöd, werden Sie jetzt denken. Das kann doch nicht für aufopferungsvolle Mütter – von denen es eine Unzahl gibt – gelten, die (wie Holly) bei dem Gedanken erstarren, ihre heilige Spontaneität aufzugeben und die immer schon ihre Freiheit zu improvisieren vorgezogen haben. Eine militärische Disziplin – das mag gut für Sklaven sein. Holly war von all dem überzeugt. Und dennoch hat sie den Versuch gewagt – einfach um zu sehen. Schließlich halten sich ja auch Ordensschwestern an eine Lebensregel. Warum also nicht eine Regel auf ihr besonderes Leben als Ehefrau und Mutter anwenden? Holly begibt sich auf die Suche, aber eine solche Regel gibt es nirgends für jemanden der Lehrer-Psychotherapeut-Bibliothekar-Krankenschwester-Dietätikerin-Köchin-Buchhalterin-Friseuse-Gärtnerin-Schneiderin-Taxilenkerin … ist.
Da erinnert sie sich an die weisen Worte eines Priesters, dem sie Jahre zuvor begegnet war. Er hatte ihr die fünf vorrangigen Rollen einer Ehefrau genannt, die fünf M: Meditation (Zeit für Gott), Mich (Zeit für sich selbst), Mann (Zeit für den Gatten), Mutter (Zeit für die Kinder und Material (Haus und Finanzen). Und zwar in dieser Reihenfolge.
Davon inspiriert entwirft sie nun ihre Lebensregel. Sie teilt ihren Kinder mit, was, wann und wo jeder daheim zu tun habe. Sie erstellt Listen und hängt sie an die Wände. Sie delegiert: einer deckt den Tisch, einer kehrt auf, einer räumt die Fäustlinge ein. So wird das Haus präsentabel, die Kinder streiten weniger. Sie kommt mehr zum Beten. Weil Gott Vorrang hat, erfüllt Er sie im Übermaß.
Ihr Buch, A mother’s Rule of Life behandelt jedes der fünf M ausführlich. (…) Die Ehrlichkeit ihres Berichts und die praktischen Tips haben schon 30.000 Leserinnen inspiriert. Diese häusliche Mystik – inspiriert von dem ansteckenden Wunsch, dem Herrn Freude zu bereiten, ohne dabei Ehemann und Kinder zu vernachlässigen – hat vielen Müttern, die sich als Gefangene ihrer Aufgaben gesehen hatten, wieder Mut und Freude vermittelt. Sie stürmen Hollys Internet-Homepage: www.mothersruleoflife.com

Armelle Signargout
Auszug aus L´Homme Nouveau v. 30.1.10

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