VISION 20001/2012
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Das geheimnisvolle Bild auf dem Grabtuch von Turin als Zeuge

Artikel drucken Intensive Energieexplosion (Von Gertrud Wally)

Das Grabtuch von Turin – heftig umstritten, aber heute von vielen Forschern als Grabtuch Christi an­er­kannt – gibt Zeugnis von Tod und Auferstehung des Herrn. Da­mit liefert es wertvolle wissenschaftliche Hinweise für die Gott­heit des Jesus von Nazareth.

Als am 12. Dezember 2011 in der italienischen  Zeitung La Stampa ein Artikel von Marco Tosatti mit der Überschrift „La Sindone non è un falso“  (Das Grabtuch ist keine Fälschung) erschien, hat die breite Öffentlichkeit kaum Notiz von dieser sensationellen Nachricht genommen.
Seit dem 13. Oktober 1988, dem Tag, an dem das vernichtende Urteil über das Alter des Turiner Grabtuches (GT) verkündet wurde – es datierte die Entstehung des Tuches in das Mittelalter – hören die Versuche nicht auf, diesem altehrwürdigen Gegenstand alle Bedeutung zu  rauben. Dass es sich bei diesem Tuch um die wertvollste Reliquie der Christenheit handelt, wird nach wie vor von vielen Theologen und Naturwissenschaftern in Zweifel gezogen. Nun aber dürfte dieser Artikel alle Widerstände entkräften und das oft so angefeindete Tuch rehabilitieren.
Bekanntlich sind auf dem 4,37 langen antiken Leinentuch die Umrisse eines grausam gefolterten und gekreuzigten Mannes zu sehen, dessen Wunden mit den Berichten der Evangelien übereinstimmen. Durch die Wahrscheinlichkeitsrechnung, an Hand binärer Expertensysteme und mit Mitteln der wissenschaftlichen Kriminalistik konnte dieser Mann als Jesus von Nazareth identifiziert werden. Darüber hinaus konnten Studien am GT mit wissenschaftlichen Mittel aufzeigen, dass die Dogmen der christologischen Konzilien des 4. und 5. Jahrhunderts ganz der Wahrheit entsprechen, nämlich, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch war und ist.

Wahrer Mensch
Jesus hat das Los des Todes aller Menschen freiwillig auf sich genommen, um uns zu erlösen. Das GT zeigt, welch grausamen und schmachvollen Tod Jesus erlitten hat. Es macht alle Versuche zunichte, diesen Sühnetod als „Scheintod“ abzuwerten. So entdeckte Ende des 20. Jahrhunderts ein römischer Arzt, Luigi Malantrucco, anhand des GT, dass Jesus an einer Herzruptur gestorben sein muss und nicht wie andere Kreuzesopfer erstickt ist. Jesus ist nämlich schnell und unerwartet gestorben, was außer der klaffenden Herzwunde auch das majestätisch anmutende, hoheitsvolle Antlitz verrät. Laut Malantrucco ist der bei den Synoptikern dokumentierte Schrei Jesu ein Indiz für eine schmerzvolle Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Herzbeuteltamponade). Sie wiederum deutet auf einen Riss des Herzmuskels in Folge eines Myokardinfarktes hin. Dieser rasche Todeseintritt ergibt eine sofort eintretende Leichenstarre, die ebenfalls auf dem GT ersichtlich ist.
Die Durchbohrung des Herzens sowie das postmortal getrennt ausströmende Blut und Serum waren für die Soldaten die Bestätigung des bereits eingetretenen Todes. Andernfalls hätten sie Jesus, wie den beiden Schächern, die Beine zerschlagen. Die auseinanderklaffenden Wundränder bekräftigen ebenso die fehlende Herztätigkeit.
Malantrucco führt den Myokardinfarkt auf die hohe physische und psychische Stresssituation Jesu am Ölberg zurück. Wie wir aus den Evangelien und von späteren Mystikern wissen, hat Jesus um den Willen des Vaters gerungen. Er hat all unsere Sünden auf sich geladen. Er hat alle Spaltungen und Zerrissenheit seines mystischen Leibes vorausgesehen, allen Undank, Kälte, Gleichgültigkeit, ja alle Profanierung seines eucharistischen Leibes. Er wusste, wie viele sein Selbstopfer ablehnen würden. Dies hat ihm das Herz im wahrsten Sinne des Wortes gebrochen.
Die Osterlämmer wurden um drei Uhr Nachmittag geschächtet und ihr Blut, das während des Sterbens austrat, hatte Sühnefunktion. Jesus stirbt genau zu dem Zeitpunkt, in dem auch die Osterlämmer geschlachtet werden. Er wird von Anfang an als das wahre Osterlamm bezeichnet (1 Petrus 1,19 und Paulus 1 Korinther 5,7). Daher hat auch sein Herzblut, das im Sterben in den Herzbeutel fließt, höchste Sühnefunktion. Dieses Sühneblut wird jedoch erst durch die „transverberatio“, den Herzeinstich, ersichtlich. Durch sein Leiden und die Herzruptur erweist sich Jesus sowohl  als das „Lamm Gottes“  (Joh 1,29) wie auch als der „Gottesknecht“ (Is  52,13-53,12), (Aramäisch: talia - Lamm Gottes und Gottesknecht).
Das kultisch reine Linnen des GT weist –nach Meinung einiger Forscher – auf die schlichte, reine Leinwand des Gewandes des Hohenpriesters am Yom Kippurtag hin. Jesus wurde wie ein Hoher Priester begraben, der in seinem Blut den neuen und ewigen Bund mit Gott besiegelt hat. Die verhältnismäßig verschwenderische Menge von Aloe und Myrrhe verweist ebenfalls auf ein priesterliches, bzw. königliches Begräbnis!

Hinweise auf die Gottheit Christi
Heute vertreten die Wissenschaftler nicht mehr die Hypothese eines Kontaktabdruckes, sondern sind der Ansicht, dass es etwa 36 bis 40 Stunden nach Todeseintritt zu einem unerklärbaren Energieschub aus dem Leichnam gekommen sein muss: Eine Art „Büschelentladung“ (elektrische Entladung, die aufgrund statischer Energie entsteht), die eine minimale Oberflächenverfärbung der bildtragenden Flachsfasern hinterlassen und im Bereich des Gesichtes, bzw. der Hände eine doppelte Oberflächenverfärbung (auf der Tuchinnen- und –außenseite) bewirkt hat. Bei den bildtragenden Fasern ist also nur die äußerste Zellschicht, schwach verfärbt, gleichsam oxydiert, während das  Mark der Faser nicht verändert ist.
Auch die hellrote Farbe der Blutflecken deutet auf eine noch unerklärbare, starke UV-Strahlung hin. Eine ähnliche Oberflächenverfärbung wie auf dem GT erzielte eine Gruppe von Wissenschaftlern des Nuklearen Forschungszentrums von Frascati (ENEA) bei der Bestrahlung von Leinen mit Laserstrahlen.
Wie kann eine solche Energie aus einem toten Körper ausbrechen? Dieses Phänomen ist einzigartig in der Menschheitsgeschichte. Wer ist also dieser Mensch, der über dem Tod zu stehen scheint? Aus den Evangelien wissen wir, dass Jesus wegen seines Anspruches, Sohn Gottes zu sein, zum Tode verurteilt wurde und dass er das Leben wieder „an sich genommen hat“, wie er es vor seinem Sterben angekündigt hat (Joh 10,17-18).
Das Doppelbild des GT ist ein klarer Hinweis, dass diese intensive Energieexplosion aus dem Körper selbst und nicht von außen gekommen sein muss. Denn wenn der ungeheure Energieschub von außen gekommen wäre, dann wären die Bilder der Tuchinnenseiten in Helligkeit und Verfärbung ungleich. Die gleiche Helligkeitsintensität der beiden Körperbilder der Tuchinnenseiten verweist auf eine Büschelentladung aus dem Körper­inneren. Das GT enthält also klare Indizien, dass der in das Tuch eingehüllte Hingerichtete wirklich der Gottmensch Jesus ist, denn er hat sich als Herr über Leben und Tod erwiesen.

Hinweise auf die Auferstehung
Die eigentliche Visitenkarte des Mannes des GT ist das unverweste Blut, dessen postmortale Verflüssigung auf unerklärliche Weise etwa 36 bis 40 Stunden nach Todeseintritt abrupt beendet wurde. D.h. der Kontakt von Blut und Tuch wurde derart unterbrochen, dass die Blutkrusten nicht zerrieben, verwischt oder verletzt und die Gewebefasern nicht zerrissen oder beschädigt worden sind – so als ob kein blutiger Körper in das Tuch eingehüllt gewesen wäre. Dieses Phänomen und das Fehlen jeglicher Anzeichen von Verwesung auf dem Körperbild führen jede Hypothese eines Verbleibens des Körpers im Grab bzw. eines Grabraubes ad absurdum. Für viele Wissenschaftler ist dieses geheimnisvolle Verschwinden des Körpers aus dem Tuch ein Hinweis auf die Auferstehung Christ, die mit  wissenschaftlichen Mitteln nicht nachgewiesen werden kann.

Instrument der
Neuevangelisierung
Alle die aufgezählten Besonderheiten des GT  sind richtungsweisend auch für alle anderen, insbesondere die monotheistischen, Religionen. Für den Islam zeigt das GT die unverfälschte historische Echtheit der Evangelien, insbesondere der Passion und des Kreuzestodes Christi.
Dem rabbinischen Judentum bestätigt das GT im Mann des GT den seit Jahrhunderten angekündigten Messias, der durch seine Auferstehung die Macht des Todes gebrochen und damit das in den Evangelien angekündigte Zeichen des Jona erfüllt hat.
In einer Zeit, in der zwar nicht mehr der „historische“ Jesus, aber der Gottmensch Jesus geleugnet wird, zeigt das GT von Turin die wahre Menschheit und Gottheit Christi wie ein fünftes Evangelium auf. Es bestätigt daher – wie keine andere Reliquie – in einzigartiger Weise alle christologischen Dogmen. Jede Forderung nach einem allumfassenden Weltethos, einer „friedlichen Koexistenz“ aller Religionen ohne restriktive Dogmen und „unzumutbare Moral“ wird durch den einzigartigen Wahrheitsanspruch Christi, der im GT konkretisiert wird, zu Fall gebracht. Es ist daher zu hoffen, dass die spirituelle Bedeutung des GT von Turin endlich anerkannt und für die wertvolle Missionstätigkeit genützt wird.

Siehe auch das Buch: Er sah und glaubte - Grabtuch von Turin und Schweißtuch von Oviedo. Zwei Reliquien für das dritte Jahrtausend. Von Getrud Wally. Bernardus-Verlag, 146 Seiten.

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