VISION 20003/2014
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Zeitgeschehen

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2,17 Millionen Schafe in der Arche Noah
„So sollst du die Arche bauen“, sprach Gott: „300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch.“ Noah tat wie geheißen, das Filmteam des jüngsten Noah-Epos von Darren Aronofsky tat es auch, dann kamen die Tiere, die reinen und die unreinen, je sieben. Hätte das gehen können, hatte die Arche Auftrieb genug für die Last des Lebens? Physikstudenten der University of Leicester haben es durchgerechnet… (…) Summa summarum hatte die Arche – 144,6 Meter lang, 24,1 breit, 14,46 hoch, Wandstärke: 0,2 – bei der Dichte von Zypresse eine Masse von 1,2 x106 Kg, sie wäre im Meer (…) 34 Zentimeter eingesunken. Bleiben 50.54 x 106 Kilo für Nutzlast. Aber selbst britische Physikstudenten können nicht jedes einzelne Tier wiegen, deshalb entnahmen sie Exegesen das Durchschnittsgewicht der Geretteten: 23,47 Kilo. Das entspricht etwa dem Gewicht eines Schafs, in dieser Einheit wurde weitergerechnet: 2,175 Millionen Schafe hätten Platz gehabt, vom Gewicht her.
Die Presse v. 10.4.14
Dementsprechend titelte Die Presse: „Noahs Arche konnte alle Tiere tragen“.

30 Euro für
Kirchenaustritt
Die atheistische Initiative „Düsseldorfer Aufklärungsdienst“ ruft zu kollektiven Kirchenaustritten am Gründonnerstag auf. Wer dies tut, bekommt an­schließend von der Organisation 30 Euro geschenkt. Damit will sie den Ausgetretenen genau die Summe geben, die beim Amtsgericht für diesen Schritt als Gebühr gezahlt werden muss. (…) Ferner veranstaltet sie vom 4. bis 10. April die Aktionswoche „Sieben Tage lang gottlos glückliches Beisammensein“. Außerdem werden religionskritische Filme im „humanen Weltladen“ der Organisation gezeigt. Auf der Fensterscheibe des Ladens heißt es: „Wir sind gottlos glücklich. Halb Düsseldorf ist konfessionslos.“
Kath.net v. 9.4.14
Nur zur Klarstellung: Tatsächlich sind in Düsseldorf 6% konfessionslos, 52% hingegen katholisch oder evangelisch. Was der kämpferische Atheismus hier betreibt, ist plumper Proselytismus. Tatsächlich ausgetreten sind 34 Personen.

Die grüne Religion: bio, bio und nochmal bio…
Man mag kaum glauben, dass in einer Zeit, die von Libertinage und Permissivität geprägt ist, Menschen das Bedürfnis haben, sich zu unterwerfen. Mehr noch: sich freiwillig in die Sklaverei der Rechtschaffenheit zu begeben. Die Vorstellung, Jesus könnte auferstanden sein oder der Messias demnächst einfliegen, um das Ende aller Tage zu verkünden, finden sie komisch.
Aber sie glauben fest daran, dass die Apokalypse nur abgewendet wird, wenn sie Hybrid-Autos fahren, ihren Abfall kompostieren und beim Einkaufen von Bananen, Kaffee und Unterwäsche allergrößte Umsicht walten lassen. Sie tun es nicht, um irgendeinem Gott zu dienen, sondern um die Welt zu retten. Und das sei doch weder Glaube noch Aberglaube, sondern eine sehr rationale Einstellung, sagen sie und glauben daran. Wenn man sich die ellenlange Liste der Verbote anschaut, die die Grünen seit ihrer Gründung in ihre Programme geschrieben haben, dann wird klar, dass wir es nicht mit einer politischen Strömung, sondern mit einer religiösen Bewegung zu tun haben. Da gibt es die Hohepriester, die den richtigen Weg verkünden; es gibt die Massen der Gläubigen, die ihnen folgen, ohne sich von Fakten irritieren zu lassen; und es gibt die Zweifler und Skeptiker, die allein durch ihre Existenz für Missvergnügen sorgen.
Henryk M. Broder in „Die Welt“ v. 9.3.14
Der Kirche wirft man Moralisieren vor, übersieht aber, dass die Menschen heute von einer Unzahl (oft strafbewehrter) Verhaltensregeln gesteuert werden, dem Moralkodex einer gottlosen Nützlichkeitsreligion.

Lebenserwartung wie in der Dritten Welt
Die Lebenserwartung ist ein Durchschnittswert, der sich derzeit nur aus den Geborenen errechnet. Würde man auch die Ungeborenen dazuzählen, so würde die Lebenserwartung der Menschen stark sinken. Unter Berücksichtigung der gezeugten Kinder, die bereits vor ihrer Geburt durch Abtreibung getötet werden, würde die Lebenserwartung in mehreren westlichen Staaten von rund 80 auf eine Bandbreite zwischen 50 und 60 Jahren fallen und sich damit auf einem Niveau bewegen wie z.B. in der Dritten Welt.
Aussendung v. Andreas Kirchmair v. 13.3.14,
andreas.kirchmair@kc.co.at
Eine zutreffende Feststellung. Rechnet man den Kindesmord als häufigste Todesursache mit, so relativiert das den stolzen medizinischen Fortschritt.

Muslimische Schüler bald die Mehrheit
Mittlerweile besuchen (in Wien, Anm.) mehr Muslime als Katholiken die Haupt- und Neuen Mittelschulen. Konkret sind es 10.734 Kinder und Jugendliche mit islamischem Religionsbekenntnis und 8632 Schüler mit römisch-katholischem. An dritter Stelle liegen die 4259 serbisch-orthodoxen Schüler. Viertgrößte Gruppe sind (…) laut Statistik die Schüler „ohne religiöses Bekenntnis“. An den Wiener Gymnasien ist das Bild in der gleichen Altersgruppe ein ganz anderes: Hier sind die Katholiken die mit Abstand größte Gruppe. 18.345 Gymnasiasten bis zur neunten Schulstufe sind römisch-katholisch. Die zweitgrößte Gruppe sind die konfessionslosen. (…) Insgesamt besuchen die Sekun­darstufe eins in Wien also 26.977 katholische Schüler, 16.129 muslimische und 13.558 Schüler ohne Bekenntnis. In den Wiener Volksschulen ist der Anteil der muslimischen Schüler deutlich höher: 23.807 sind Katholiken, 17.913 Muslime, 11.119 sind ohne religiöses Bekenntnis. Serbisch-orthodox sind 6083 Wiener Volksschüler, 2322 Schüler evangelisch. Aus dem Stadtschulrat heißt es dazu: „Die Zahlen spiegeln die demografische Situation der Stadt wider.“
Die Presse v. 21.3.14
Wenn man die weitaus größere Fruchtbarkeit der muslimischen Zuwanderer in Rechnung stellt, kann man sich ausrechnen, wie das Bild in 25 Jahren aussehen wird.

Das Familienbild einer „Familien“ministerin
Frau Karmasin im Presse-chat:
(…) bei der Übernahme von Pflegekindern durch homosexuelle Paare gibt es das Problem, dass sie nicht in Karenz gehen können. Diese Tatsache bedarf einer Gesetzesänderung. Schön, dass in den letzten Jahren viel für die Gleichstellung homosexueller Paare unternommen wurde (Stiefkindadoption, eingetragene Partnerschaft etc.).
Liebe Frau Ministerin, gibt es für Sie ein Familienideal (etwa Vater, Mutter, Kind)? Und wenn ja, wie sieht es aus?
Karmasin: Nein, ein solches Ideal habe ich nicht. Aber für mich ist Familie dort, wo sich Menschen zuhause fühlen. Der Wert der Familie zeichnet sich durch Zusammenhalt, Unterstützung und Vertrauen aus. Das ist der entscheidende Wert und weniger die Konstellation.
Die Presse (online chat) v. 13.3.14
Wem Familie ein Anliegen ist, sollte sich bei der EU-Wahl an diese Äußerung von Frau Karmasin erinnern. Dass die politische Wahrnehmung der Familie ideologisiert und falsch ist, zeigt folgende Meldung:

Frauen wollen für Kinder sorgen
Politiker erklären gerne zur „Lebenswirklichkeit“, was sie vermeintlich für „fortschrittlich“ halten. So behauptete jüngst der Sprecher der Bundeskanzlerin, dass die traditionelle Rollenverteilung „Mann in Vollzeit, Frau in Teilzeit immer weniger dominant“ sei. Das Gegenteil ist der Fall: (…) Das „traditionelle“ Ernährermodell ist zurückgegangen, aber noch immer bedeutsam: Mehr als ein Viertel aller Paare mit Kindern unter 18 Jahren folgt diesem Modell. Bei Paaren mit kleinen Kindern unter drei Jahren ist die Nichterwerbs­tätigkeit der Mutter sogar noch die Regel. Dem „egalitären Doppelverdienermodell“, in dem beide Partner in Vollzeit erwerbstätig sind, folgen nur etwa 14% der Familien. Im Zeitvergleich ist ihr Anteil nicht etwa gestiegen, sondern im Gegenteil deutlich zurückgegangen. Das politisch erwünschte „egalitäre Doppelverdienermodell“, hat also an sozialer Verbreitung verloren.
 IDAF-Nachricht 2/14
Es zahlt sich aus, die weitverbreiteten Klischees zu hinterfragen, um sich nicht von angeblich unaufhaltsamen Trends beeindrucken zu lassen.

Die Medien mögen
die Kirche nicht
Wird sie von Medien schlechter behandelt als andere vergleichbare Großorganisationen? Ja, das wird sie. Als im Sommer 2012 der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller vom Papst zum Präfekten der Glaubenskongregation berufen wurde, meldeten das die heute-Nachrichten im ZDF und lieferten gleich mit, wie der Zuschauer darüber zu denken hat. Der erste Satz der „Nachricht“ stimmte ein: „Die neue Personalie im Vatikan erregt Aufsehen und löst Kritik aus.“ Ein „erzkonservativer Hardliner“ sei Müller und „umstritten“. Und außerdem sei die Glaubenskongregation die Nachfolgerin der Inquisition. Es fehlte als Illustration nur noch ein Hintergrundbild mit Scheiterhaufen. Was wäre, wenn eine Meldung dieser Bauart zum Beispiel über die Partei „Die Linke“ über den Äther ginge? „Die erneute Wahl des ehemaligen SED-Politikers Gregor Gysi zum Fraktionsvorsitzenden der extremistischen Partei Die Linke löst Kritik aus. Der umstrittene Politiker gilt als sozialistischer Hardliner. Die Linke besteht zu einem beträchtlichen Teil aus Mitgliedern der Staatspartei der früheren DDR-Diktatur…“ Kein Redakteur oder Moderator von ARD, ZDF & Co. würde so etwas in den Nachrichten formulieren.
Die Tagespost v. 3.4.14
Die Nachrichten sind voll von solchen Wertungen. So gibt es „extrem“ fast nur in Verbindung mit „rechts“, fast nie jedoch mit „links“.

Gefahren des  Internets
 Es gibt so viele Gefahren, dass ich hier nur einige Beispiele nennen kann. Eltern sollten ihren Kindern gut erklären, dass man auch im Netz nicht allen Menschen blind vertrauen darf. Das Internet ist so gefährlich, weil die Identität des Kommunikationspartners nicht stimmen muss: Ein alter Mann kann sich als junges Mädchen ausgeben. Zweitens sollte man immer genau darüber nachdenken, welche privaten Informationen man im Web von sich preisgeben möchte. Wenn da etwa jemand gedankenlos twittert, er säße auf einem schönen Platz in Lissabon, dann sollte er sich nicht wundern, wenn Einbrecher während der Abwesenheit sein Haus ausräumen.(…) Andere Risiken sind viel subtiler. Ich empfehle, in sozialen Netzen niemals die Adresse der Wohnung oder eine Telefonnummer preiszugeben. Kennen Kriminelle die Handynummer und die Mailadresse einer Person, können sie beispielsweise mit raffinierten Trojanern illegale Transkationen beim Online-Banking durchführen. Die drei Welten Realität, Internet und Telefon sollten immer strikt voneinander getrennt bleiben.
www.welt.de/wissenschaft/article117023178
Außerdem gibt es subtilere Gefahren:

Verdummung durch das Internet
Kinder, die viel SMS, Internet, „social networks“ und Copy/Paste als Hauptwerkzeug für ihre Aufsätze verwenden, schneiden beim kreativen Schreiben und beim „verstehenden Lesen“ deutlich schlechter ab. Außerdem verringert sich ihre Konzentrationsfähigkeit: Die Flut von Kurzbotschaften, von Handyanrufen, die Beschäftigung mit mehreren Informationskanälen gleichzeitig, mit MP3 Audio Player und Youtube, die Flut von Mitteilungen in den social networks führen in die Nähe des „Attention Deficit Syndromes“ – ein ruhiges, längeres Nachdenken ist nicht mehr möglich. Mark Bauerlein bestätigt dies in seinem 2008 erschienenen Buch The Dumbest Generation - How the Digital Age Stupefies Young Americans and Jeopardizes Our Future – der Titel sagt schon alles. Er schreibt: „Die Studenten sind in den letzten zehn Jahren nicht weniger intelligent und nicht weniger ehrgeizig geworden, aber ihre Lesefähigkeit und ihr Wissen haben sich deutlich verringert.“
Eigentlich ist das nicht verwunderlich. Wenn ich mir Fakten nicht mehr merken muss, weil ich sie mit meinem Smartphone rasch finde, und wenn ich mich auf mein GPS für die Orientierung verlasse, dann verwende ich mein Gehirn eben weniger und schwäche es; wenn ich vieles aus dem Internet übernehmen kann, werde ich weniger gut kreativ schreiben lernen. Die Handschrift wird durch die Tastatur, das Rechtschreiben durch einen Spellchecker ersetzt. (…) Auf den Punkt gebracht: das Internet verdummt die Menschen!
Hermann Maurer, Prof. für Informatik an d. TU-Graz, in „Die Furche“ 2/2014
Gewarnt seien wir alle, besonders aber die Jugend.

Pastor wird katholisch
Die Rede ist von Ulf Ekman und dessen Frau Brigitta, deren Geschichte in Nordeuropa großes Aufsehen erregt. Anfang der 1980er Jahre gründete der seit 1979 als Pfingstpastor tätige Ekman die „World of Life Church“ und begeisterte deren im Laufe der Zeit auf über 3.000 gewachsene Gläubige mit seinen Predigten. Die letzte und wichtigste in den langen Jahren seines Wirkens hielt er am vergangenen 9. März. An diesem Tag kündigte er an, dass er und seine Frau der katholischen Kirche beitreten würden. (…) In der katholischen Kirche habe das Ehepaar Ekman eine „große Liebe zu Jesus und eine gesunde, in der Bibel begründete Theologie“ beobachtet. Als Pastor einer evangelikalen Strömung erfuhr Ulf darüber hinaus den „Reichtum des sakramentalen Lebens“. (…) Wesentlich für die volle Übernahme des Glaubensaktes war für das Ehepaar der Kontakt mit dem lebendigen Glauben durch die „Vertreter von Millionen von charismatischen Katholiken“. Sie führten aus: „All dies hat unsere protestantischen Vorurteile herausgefordert, und wir erkannten, dass wir in vielen Fällen ohne Grundlage kritisiert hatten. Wir hätten die katholische Kirche besser kennen sollen“.
(…) Dem ehemaligen Pastor bot sich auch die Gelegenheit zu einer Neubetrachtung des Ecksteins seines früheren Glaubens. So nahm er zur lutherischen Reform folgendermaßen Stellung: „Es kam zu einer Abschaffung des Lehramtes und der apostolischen Kontinuität. Man versuchte einen Neubeginn, doch dieser brachte letzten Endes nicht eine bessere und freiere, sondern eine zunehmend gespaltene und säkularisierte protestantische Kirche sowie einen individualisierenden Glauben hervor“.
Zenit.org v. 17.4.14
Wer von außen kommt und offen ist, erkennt die Schönheit der Kirche oft besser als mancher Insider.

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