VISION 20004/2014
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Christenverfolgung heute weltweit

Artikel drucken Drei Meldungen aus jüngster Zeit

Zeugnis gegeben

Sabina (Name geändert) hatte in Tadschikistan vom Hilfswerk „Open Doors“ Bücher mit religiösem Inhalt erhalten. Im folgenden Brief – er zeigt, wie der Glaube auch in der Bedrängnis weitergegeben wird – bedankt sie sich für die Gabe:


Danke für die Bücher! Ich heiße Sabina und lebe in Tadschikistan. Mein Vater ist ein sehr strenger Muslim. Als ich vor ein paar Jahren begann, Jesus nachzufolgen, wurde ich von ihm und anderen Familienmitgliedern schwer geschlagen. Einer von ihnen war der Vater von Madina, einer entfernten Verwandten. Er schärfte seinen Kindern ein, keinerlei Kontakt mit mir zu haben, da ich eine Verräterin des Staates und der Religion sei.
Im vergangenen Jahr zog Madina mit ihrem Mann und den Kindern in meine Gegend. Eines Tages kam sie zu mir. Sie weinte, weil ihr Mann sie verprügelt hatte. Ich versuchte, sie zu trösten und erzählte ihr davon, dass Gott die Ehe ganz anders geplant hat, als viele Frauen es erleben. Das machte sie neugierig. Sie hatte sehr viele Fragen. „Wie kann ich mehr über deinen Glauben lernen?“, wollte sie wissen. Ich gab ihr die drei Bücher, die ich erhalten hatte. Eines hieß Die Vollmacht der betenden Frau. Vor kurzem besuchte Madina mich wieder und bat um eine Bibel. „Stell dir vor“, legte sie los. „Ich stand heute am Fenster und habe zum ersten Mal zu Jesus gebetet. Ich kenne ihn aber zu wenig. Ich brauche eine Bibel.“
Open Doors 30.4.14

Mut in der Verfolgung
bewirkt Bekehrung

Der Sprecher der Hilfsaktion Märtyrerkirche in den USA, Todd Nettleton (US-Bundesstaat Oklahoma) berichtet, dass sich der Bürgerkrieg (in Syrien, Anm.) seit März stetig verschlimmere. Gleichzeitig zollten immer mehr gemäßigte Muslime den Christen Respekt, die besonders unter Verfolgung zu leiden haben. Früher seien sie als „Ungläubige“ abqualifiziert worden; heute bezeichne man sie vielfach hochachtungsvoll als „die Bibelmenschen“. Durch ihr Zeugnis aufopferungsvoller Liebe seien Hunderte, wenn nicht Tausende Muslime zum Glauben an Jesus Christus gekommen.
Kath.net v. 14.5.14

Den Glauben feiern –
auch in Bedrängnis


Die Abwanderung von Christen aus anderen Landesteilen in den Norden des Irak stellt die Kirche vor große Herausforderungen. Dies berichtet der Erzbischof von Erbil. (…) „In Bagdad und andernorts wissen die Menschen noch immer nicht, ob sie abends wieder nach Hause zurückkehren werden, weil sie Bombenanschlägen, Morden und Entführungen zum Opfer fallen können“, beklagte Erzbischof Warda.
Für die katholische Kirche bedeute dies, dass beispielsweise in Bagdad und Mossul  Kirchengemeinden geschlossen werden müssen, weil die Menschen abwandern, während in Erbil Zelte aufgestellt werden müssen, weil die Kirchen zu klein sind. Der Erzbischof sagte: „Obwohl wir nicht die entsprechende Infrastruktur haben, um einem derartigen Anwachsen der katholischen Gemeinden zu begegnen, kommen die Leute weiterhin. Sie sind es von ihren Heimatpfarreien her gewöhnt, jeden Tag an Gebeten, Gottesdiensten oder Katechesen teilzunehmen. Das geben sie nicht auf. Wir müssen daher dringend neue Kirchen bauen und Räumlichkeiten für die Katechese und andere Aktivitäten des kirchlichen Lebens schaffen“.
Kirche in Not v. 6.6.14


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