VISION 20006/2015
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Seit Wochen stehen Süd- und Mitteleuropa im Banne des unkontrollierten Flüchtlingsstroms, der vor allem nach Deutschland drängt. Kaum ein längeres Gespräch, bei dem man nicht früher oder später auf dieses Thema zu sprechen kommt. Große Besorgnis erregt die Hilflosigkeit, mit der die Entscheidungsträger auf nationaler und internationaler Ebene agieren.
Im Laufe der vielen Gespräche zu diesem Thema ist mir bewusst geworden: Es stimmt, der Lauf, den die Dinge genommen haben, ist besorgnis­erregend. Aber es bringt nichts, noch und noch Aspekte der Krise zusammenzutragen, einander in der  Besorgnis zu bestätigen, eine  düstere Zukunft an die Wand zu malen. Als Christen sollten wir versuchen, die „Zeichen der Zeit“ zu sehen und zu deuten. Was könnte dabei herauskommen?
Etwa die Erkenntnis: die derzeitige Krise ist im Grunde genommen nur eine unter vielen vorangegangenen und anderen, die uns auch derzeit beschäftigen. Kommt daher in all dem nicht zum Ausdruck, dass das vorherrschende Denk- und Handlungssystem an Grenzen stößt, die offenbar machen, dass es am Ende seiner Weisheit angelangt ist? Und noch eine Frage, eine wesentliche: Ist dieses ganze Geschehen, diese Kette von Krisen, nicht letztendlich die logische Folge der in unseren Tagen vorherrschenden Gottlosigkeit?
Sollte die Antwort „Ja“ lauten, muss uns als Christen klar sein, dass wir, die wir mitten in diesem Umfeld leben, nicht von der Diagnose ausgenommen sind. Und daraus gilt es, richtige Schlüsse zu ziehen. Sie lauten wie eh und je: Umkehren und aufbrechen – aufbrechen zu Gott, zum Mensch gewordenen Gott, zu Jesus Christus, damit Sein Handlungsspielraum hier erweitert wird.
Davon handelt der Schwerpunkt dieser Nummer, vom Aufbruch der notwendig ist und von Aufbrüchen, die bereits stattfinden.

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