VISION 20003/2016
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Es muss Ende der siebziger Jahre gewesen sein: Ich hatte erst ein paar Jahre zuvor zum Glauben gefunden und sog begierig alles auf, was mich im Glaubensleben voranbringen konnte. Eines Abends  ergab sich ein Gespräch mit Freunden über das Gebet. Was im einzelnen gesprochen wurde, blieb mir nicht in Erinnerung, nur das eine: Der anwesende Priester erklärte dezidiert, Beten hätte nur eine psychologische Wirkung auf den Menschen: Es erleichtere, beruhige, biete die Möglichkeit, sich auszusprechen und seine Gedanken zu ordnen – aus, Schluss…
Das passte damals zum Zeitgeist: Wir packen’s an, wir nehmen unser Schicksal in die Hand, Wissenschaft und Technik eröffnen einen grenzenlosen Horizont des Fortschritts.
Nun, die Zeiten haben sich geändert. Die Zukunftseuphorie wich wachsender Besorgnis, wie es weitergehen würde, die Pontifikate von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. brachten eine Glaubensvertiefung, mehr als 30 Jahre Appelle aus Medjugorje: „Betet, betet, betet!“ trugen Frucht, Erneuerungsbewegungen ermutigten zur Gründung von Gebetskreisen. Mittlerweile versammeln sich hunderttausende Jugendliche bei Weltjugendtreffen zur Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten, bieten immer mehr Kirchen Anbetung rund um die Uhr an, beten via Radio Maria zigtausende Hörer mehrmals täglich gemeinsam den Rosenkranz, haben Wallfahrten eine Renaissance erlebt, gibt es Pfingstjugendtreffen…
Da wir jedoch nach wie vor in hektischen Zeiten leben, die uns mit Angeboten überhäufen und in unzählige Verpflichtungen einspannen, bleibt es schwierig, die Verbindung mit Gott durch das Gebet im Alltag aufrechtzuerhalten. Da dies aber überlebenswichtig für Christen ist, soll der folgende Schwerpunkt Impulse bieten, das eigene Gebetsleben zu intensivieren.

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