VISION 20006/2017
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Missionarin im Filmgeschäft

Artikel drucken Alexandra Matic, eine Mutter von sechs Kindern, bringt den Film „Marys Land“ in deutsche Kinos (Von Alexa Gaspari)

Stellen Sie sich folgendes vor: Sie sehen zufällig einen Film, der ihnen sehr gut gefällt, finden ihn äußerst wertvoll. Ja, Sie würden sich wünschen, alle ihre Verwandten und Freunde sollten ihn sehen, weil Sie überzeugt sind, dass dieser Film die Botschaft Christi auf eine überzeugende und ansprechende Art vermittelt. Leider gibt es den Film nur auf Spanisch – eine Sprache, die zwar Sie selbst halbwegs gut beherrschen, aber die anderen nicht. Was machen Sie nun?
Ich persönlich hätte mir gedacht: „Tut mir echt leid, was für ein Pech, aber ich kann nichts daran ändern.“ Alexandra Matic, obwohl weder im Filmgeschäft, noch im Internetsurfen Expertin, sondern sechsfache Mutter, die zu Hause bei ihren Kindern ist, hat das jedoch keine Ruhe gelassen. Mit viel Mut und Gottvertrauen hat sie im deutschen Sprachraum etwas ins Rollen gebracht, das unglaublich ist…
Kennengelernt haben wir uns in Heiligenkreuz, als der spanische Regisseur Juan Manuel Cotelo (Portrait VISION 6/16) bei einem Medienseminar über seinen Film Marys Land sprach. Dort wurde Alexandra als Promotorin der deutschen Fassung des Films vorgestellt. Ich hielt sie daher für einen Profi im Filmgeschäft. Sofort fand ich sie sehr sympathisch, und unsere Verbindung ist seither nicht mehr abgerissen. Das liegt unter anderem wohl auch daran, dass wir beide ausgesprochene Familienmenschen, nicht – im üblichen Sinn – berufstätig sind, jedoch beide für den gleichen „Chef“ arbeiten. Beide kennen wir daher so etwas wie Langeweile nicht. Unser Leben ist abwechslungsreich, voller Überraschungen und spannend, wie mir auch Alexandra bestätigt, als sie mir bei sich zu Hause über ihr Leben erzählt und wie sie ins Filmgeschäft kam.
Alexandra – Ali – ist in Garmisch-Partenkirchen geboren, dann aber in der Nähe von Fulda mit ihren zwei  Brüdern in einem kleinen Ort aufgewachsen. „Wenn wir bei uns im Dorf sonntags in die Kirche gegangen sind, waren auch alle meine Freundinnen dort. Wenn wir Verwandte in anderen Orten besucht haben, sind dort auch alle in die Kirche gegangen. Heute ist das nicht mehr so. Die Selbstverständlichkeit der Glaubensvermittlung ist verloren gegangen,“ registriert sie ein wenig wehmütig.
Mit 13 kommt sie in ein Mädcheninternat der Benediktinerinnen. Lachend meint sie: „Ich hatte alle Hanni und Nanni-Bücher gelesen und hatte dementsprechende Erwartungen.“ Ob es dann auch so nett und lustig wie in den Büchern war? Ja. Es sei eine schöne Zeit im Internat gewesen. Neben dem Abitur schließt sie dort auch eine Schneiderlehre ab.
Zwar beginnt sie anschließend in München ein Philosophiestudium, beschließt jedoch bald, sich doch lieber in einem Betrieb als Schneiderin zu bewerben. Die Arbeit dort gefällt ihr. Der Glaube, der ihr von daheim mitgegeben worden war, gerät nun ins Hintertreffen: Außer zu besonderen Anlässen geht sie in München nicht mehr in die Kirche. Sie rebelliert zwar nicht gegen Gott, weiß aber auch nicht recht, „was es bringen soll, in die Kirche zu gehen.“ Nur daheim bei den Eltern bleibt alles, wie es war: Sonntag mit Messe.
In ihrem Leben gibt es schon seit längerem einen jungen Mann, der ihr viel bedeutet: ein Schulkollege ihres Bruders, mit dem sie auch schon gemeinsam die Tanzschule besucht hatte. Da dieser für sein Studium Spanisch lernt, schließt sich Ali an. Spanisch gefällt ihr, und sie möchte die Sprache perfektionieren. So beschließt sie, vor dem Unterrichtsbeginn in der Meisterschule für Schneiderei, die sie besuchen will, noch ein paar Monate in Spanien zu verbringen. „Es war eine schöne Zeit in Spanien. Ich war Anfang 20 und kam da in einen Freundeskreis, der mit der Schönstatt-Bewegung zu tun hatte. Jeden Sonntag haben wir uns getroffen und sind miteinander in die Messe gegangen,“ erinnert sie sich. Für Ali überraschend war, dass die Jugendlichen aus eigenem Antrieb, nicht weil ihre Eltern das wünschten, in die Kirche gegangen sind.
 „Da habe ich zum ersten Mal erlebt, dass junge Leute, ganz normale, ,coole’ – wir sind miteinander am Abend ausgegangen, was in Spanien eine noch größere Rolle spielt als hier – eine enge Beziehung zum Glauben haben können. Da standen wir an der Bar und die Freunde unterhielten sich über Glaubens- und Sinnfragen miteinander. Das hatte ich vorher nie erlebt. Das war ein totales Aha-Erlebnis. Eine spanische Freundin, die mit ihren 25 Jahren einen tiefen Glauben hatte, der ihren Alltag prägte, hat mich besonders beeindruckt. Ich habe damals natürlich an Gott geglaubt und versucht, mich gut zu benehmen, aber dass man eine enge, persönliche Beziehung zu Jesus haben könnte, auf die Idee wäre ich nie gekommen.“
Auch der Umgang dieser jungen Leute untereinander und mit anderen Menschen beeindruckt sie positiv. Heute sieht sie, dass diese Erfahrung ihren Blick auf den Glauben auf lange Sicht mitgeprägt hat.
Zurück in der Heimat lässt allerdings der Kirchenbesuch wieder nach. 1998 heiratet sie Igor, ihre Jugendliebe. Und schwärmt: „Ein toller Ehemann und Vater. Ein großzügiger, sehr lieber Familienmensch, der mich in meinen Aktivitäten auch unterstützt.“ Die ersten beiden Kinder stellen sich mit 1 ½ Jahren Abstand bald ein. Als sie ihre letzte Arbeitsstelle antritt, weiß sie bereits, dass sie schwanger ist und informiert auch den Arbeitgeber davon. Dass sie zu Hause bleiben wird, ist für Ali keine Frage. „Das musste ich mir nicht extra vornehmen. Meine Mutter war immer zu Hause bei uns gewesen, das war ein Vorbild für mich,“ schildert sie ganz selbstverständlich. „Ich habe na­türlich das große Glück, dass mein Mann gut verdient, so dass ich zu Hause bleiben kann.“ Die Familie wohnte damals in München.
 Da Ali im Freundeskreis auch die erste ist, die Kinder bekommt, erspart sie sich die heute üblichen Fragen wie: Warum bleibst du zu Hause und gehst nicht arbeiten? Lächelnd fügt sie hinzu: „Mit sechs Kindern wird man das dann nicht mehr gefragt.“ Denn fünf Jahre nach dem zweiten Kind stellt sich das dritte, gefolgt von Zwillingen und mit etwas Abstand Nr. 6 ein. Nun sind die Kinder zwischen 8 und fast 19 Jahren.
„Warum war es für dich wichtig, zu Hause bei den Kindern zu sein?“, frage ich nach. „Das Schöne war und ist, dass ich logischerweise mehr von der Entwicklung meiner Kinder, vor allem auch der seelischen und emotionalen mitbekomme. Besonders solange sie klein sind. Die Vorstellung, dass mein Kind den ganzen Tag weg von mir ist, und ich es erst am späten Nachmittag abhole, war nie etwas für mich. Ich bin sicher, dass ich weniger nah dran an den Kindern wäre, wenn ich außerhäuslich berufstätig hätte sein müssen oder wollen. Wenn sich ein Kind verletzt oder krank ist oder andere Probleme bekommt, kann ich alles unterbrechen und sofort dort sein. Ich kann nie Ärger mit einem Chef deswegen bekommen.“
Und: „Kinder haben einen Halt nötig, wenn sie ihn gerade brauchen und nicht wenn ich Zeit habe – nach Büroschluss… Das kann man nicht berechnen. Jeder Tag mit Kindern ist sowieso ein Abenteuer,“ lacht sie. „Wenn du in der Früh aufstehst, weißt du nicht, ob du am Nachmittag nicht im Krankenhaus sitzt, ob es etwas zu feiern gibt oder du in die Schule musst … Mir ist auch immer wichtig gewesen, dass wir zu Mittag alle beisammen waren. Meine Kinder haben nie im Kindergarten oder in der Schule gegessen. Das heißt nicht, dass wir jetzt zu Mittag nur Gescheites oder Tiefschürfendes – ist eher die Ausnahme – besprechen, im Gegenteil, meistens wird geblödelt und gelacht. Aber jeder kann Fragen stellen, sagen, was er am Herzen, gerade erlebt hat…“ Dann fügt sie hinzu: „Mit den Großen, die jetzt länger Schule haben, ist das natürlich schon schwieriger.“
Ali hat mit dem schlechten Image der Mutter, die zu Hause ist, keine Probleme: „Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Mutter im Kindergarten, die zwei Kinder dort hatte. Sie hatte echt Probleme, weil ihre Freundinnen sie immer wieder gefragt haben, warum sie die Kinder zu Mittag abhole. Ihr habe ich gesagt: Wenn sie ihren Kindern nur das Beste geben will, so sei das eben ihre Anwesenheit, ihre tägliche Begleitung. In jeder Arbeit sei sie ersetzbar, zu Hause nicht.“ Eine Mutter, sei eben durch keine noch so gut ausgebildete Erzieherin, Tagesmutter… zu ersetzen. Da rennt sie bei mir natürlich offene Türen ein. „Ja, klarerweise kann es auch anstrengend und herausfordernd sein. Kinder bringen uns auch an unsere Grenzen – mich jedenfalls,“ ergänzt sie lächelnd. „Aber das ist gut so, dabei lerne ich etwas und kann daran wachsen.“
Ihre Kinder sind ja mit ein Grund, warum sie sich in dieses Filmabenteuer gestürzt hat. Denn: „Heute braucht es eine bewusste Entscheidung, ein bewusstes Tun, um den Glauben in der Familie – oder an andere – weiterzugeben.“ Sie möchte ihren Kindern das mitgeben, was sie, ganz selbstverständlich, als Basis für ihre späteren Entscheidungen, den Glauben betreffend, in ihrer Kindheit mitbekommen hat.
Doch zurück zu ihrer Zeit in München: Entscheidend für ihr Glaubensleben waren viele einzelne Ereignisse oder Menschen wie ihr Pfarrer, der Diakon, den sie als einen Mann des Gebetes, mit großem Gottvertrauen und vertrauter Beziehung zu Gott kennengelernt hat. „Es ist nicht so, dass es einen Punkt in meinem Leben gibt, an dem sich alles radikal geändert hat, es ist ein kontinuierlicher Prozess. Gott hat mir immer wieder Personen auf den Weg gestellt, die mich einen Schritt weitergebracht haben. Zwischen­durch gab es auch Rückschritte.“
So ein Schritt nach vorne war der Alphakurs in der Münchener Pfarre. „Da gab es die Möglichkeit, sein Leben Jesus zu übergeben und für sich beten zu lassen. Das kannte ich nicht. Ich fragte mich: Was möchte ich, dass man für mich erbittet? Da war zwar schon der Wunsch da, Sein Werkzeug zu sein – aber es kam mir irgendwie übertrieben vor. So habe ich lange überlegt, ob ich es äußern soll, musste meinen inneren Schwei­ne­hund überwinden. Wenn ich jetzt zurückschaue, denke ich, Gott hat mir diesen Wunsch erfüllt: Er lässt mich Sein Werkzeug sein. Um die Freude, die mir das jetzt bereitet, hatte ich gar nicht gebeten.“
Beim nächsten Alphakurs darf sie eine Kleingruppe  leiten, und weiß, dass der Diakon ihr Vertrauensvorschuss gibt: „Echt gewagt fand ich das.“ Später trägt sie auch selbst vor. Am Ende jedes Kurses gibt es ein Feedback der Teilnehmer. „Das war sehr beeindruckend, was jeder erlebt hatte. Ein Geschenk für uns Verantwortliche.“ Typisch für Alis Bescheidenheit ist ihr Satz: „Mir fallen ja oft meine Defizite ein: Habe ich bei dem, der mir seine Sorgen anvertraut hat, nachgefragt, habe ich die Teilnehmer genug betreut…“
Ab und zu Familiengottesdienste und Erstkommunion vorbereiten, gehören auch zu ihren Aktivitäten in der Pfarre, wenn ihre Kinder sie gerade nicht brauchen.
Nun zu ihrem „Filmgeschäft“: In München hört sie eines Tages in Radio Horeb ein Interview mit Juan Manuel Cotelo. „Das klingt genial, was der erzählt,“ denkt sie. Im Internet stößt sie dann auf den Cotelo-Film Der letzte Gipfel. „Ich habe mir die DVD auf Spanisch besorgt. Ein wunderbarer Film – mit deutschen Untertiteln.“ Weiters besorgt sie sich die spanische DVD von Cotelos Film Marys Land (ohne deutsche Untertitel) und ist wieder hingerissen: „Das war eine Weise, den Glauben zu vermitteln, die mich total begeistert hat. Diese Offenheit für jedermann, diese Freude, die in jedem Satz auch im Film durchkommt. Da spürt man: Glaube ist nichts, was uns belastet. Er schenkt eine Freude, die sonst niemand schenken kann. Der Film erklärt den Glauben so gut, dass es dich richtig ins Herz trifft und Freude vermittelt, ohne schwierige Themen auszulassen – denn nicht alles ist da schöne bunte Welt: Auch Leid, Tod, Abtreibung… werden angesprochen. Doch besser kann man die Freude am Glauben nicht vermitteln, fand ich.“  Wenn ich ihr so zuhöre, spüre ich: Ihre Begeisterung hat nicht nachgelassen.
Im Internet findet sie die Adresse der Gruppe, die für den Film verantwortlich zeichnet (Infinito mas uno) und fragt an, ob es schon etwas auf Deutsch gibt. „Weil mir so viele Leute eingefallen sind, denen ich das zeigen wollte. Und die wenigsten können Spanisch.“ Sie fährt fort: „Die haben dann sehr nett zurückgeschrieben und gesagt, leider gebe es nichts.“ So beginnt sie zu überlegen, was sie selbst dazu beitragen könnte.
 Sie zeigt die DVD einer Freundin. „Sie war gleich begeistert.“ Da sie ausgezeichnet Spanisch kann, fragt Ali sie, ob sie den Film mit ihrer Hilfe übersetzen könnte. „Freudig hat sie zugesagt. So habe ich noch einmal nach Spanien geschrieben und erzählt, dass eine Freundin das übersetzen, und ich versuchen würde, das unter die Leute zu bringen – ohne die geringste Ahnung, wie das gehen sollte. Innerhalb von zwei Stunden war eine begeisterte Antwort da.“  Ihr Mann, ein gelernter Historiker, bekommt bei einem großen Unternehmen in Österreich eine Stelle als Personalleiter . Die Familie zieht also nach Wien.
Aber wie bringt man einen spanisch-englischen Film, hierzulande auf Deutsch in die Kinos, wenn man von all dem keine Ahnung hat?
Erster Schritt: Sie und ihr Mann gründen einen Verein, damit alles seine Ordnung hat.
Nun heißt es: Erst übersetzen, dann synchronisieren und schließlich einen Filmverleih suchen. Die Freundin und später Christian – ein junger Mann, der gerade ein Sprachstudium beendet hat – übersetzen den Film. Ali hilft mit und lektoriert. Doch wie findet man das richtige Synchronstudio, wenn man keine Ahnung hat, ob die Stimmen passen, die Technik gut ist…? Schließlich entscheidet sie sich für ein Ein-Mann-Synchronstudio in München, bei dem sie den Eindruck hat, ihr Anliegen werde ernst genommen. Der Mann kommt ihr mit dem Preis entgegen. Professionelle Synchronsprecher werden eingesetzt: etwa deutsche Stimmen von Meryl Streep und George Clooney. Ali und Christian überzeugen sich selbst von den Synchronarbeiten: Wird wirklich am Originaltext festgehalten? Es ergeben sich tolle Gespräche mit den Leuten. „Es war eine wunderbare Zusammenarbeit,“ erinnert sie sich. Mittlerweile kommt dieses ganze Team, sehr engagiert, für jeden neuen Film zusammen.
Die Suche nach einem Filmverleih stellt sich als schwierig heraus. Sie erfährt, auch in Übersee sei der Film nie über einen professionellen Filmverleih gelaufen. Immer waren es Leute die, so wie sie, keine Ahnung hatten, wie man Filme verbreitet. Also beschließt sie, es auch selbst zu versuchen. Bitte wie macht man das?
Da der Film in Wien seine Premiere haben soll, heißt es herauszufinden, welche Kinos es hier gibt. Sie ist ja noch nicht so lange da und mit sechs Kindern kommt man auch nicht so oft ins Kino. Also wieder rein ins Internet! So stößt sie auf das Village Cinema – die nicht nur Main-Stream-Filme bringen. Sie wendet sich an die Verantwortlichen der Cineplexgruppe – zu der das Village gehört –, erzählt, welch großen Erfolg der Film auch in Südamerika hatte – und Alis Überzeugung und Freude – die sie wie immer austrahlt – wirkt ansteckend. „Machen wir eine Woche,“ heißt es.
Schon die Premiere ist ein vol­ler Erfolg! Ausverkauft. In zwei Sälen muss der Film für die ca. 500 Zuseher ausgestrahlt werden – wir waren dabei. Auch in einem zweiten Kino der Gruppe in Wien wird der Film dann ca. 12 Wochen laufen. Salzburg, Linz, Graz, Innsbruck folgen. Nach kurzer Zeit kommen die Kinos in Österreich von selbst auf Ali zu, denn man sieht den ungeheuren Erfolg des Films. Schließlich läuft er in fast 60 Kinos in Österreich.
In einem der Kinos gibt es technische Probleme. Um zu kontrollieren, ob auch alles glatt läuft, setzt sich die Kinobesitzerin in den Zuschauerraum. Etwas, was sie sonst nie tut. Anschließend ruft sie bei Ali an: Sie habe schon sehr viele Filme gesehen, aber noch nie einen, der sie so berührt hätte.
Und dann bringt Ali den Film nach Deutschland. Auch hier leistet sie Unglaubliches. Findet Gott sei Dank Helfer bei der Verbreitung. Schon bald hört sie von vielen begeisterten Bekehrungen im In- und Ausland: Auch in nicht katholischen Gegenden wie Hamburg gibt es Bekehrungs- oder seelische Heilungsgeschichten. „Der Film ist wie ein Zentrum der Gnade,“ meint sie ergriffen: Eine Frau aus einer atheistischen Familie lässt sich taufen. Eine andere, die eine Ausbildung zur Schamanin machen wollte, wird von ihrer Freundin in Marys Land mitgenommen und geht komplett verwandelt aus dem Kino. Keine Rede mehr von Schamanen. War nun mit der Freundin schon auf Wallfahrt. Eine Zuseherin mit schweren Depressionen kann zum ersten Mal wieder Freude empfinden.…
In Deutschland läuft der Film seit Februar in über 200 Kinos, noch immer in Berlin und Wittenberg. In ihren kühnsten Träumen hätte sie das nicht erwartet. Aber wäre sie nicht „Hausfrau“ – mit Zeit für Mails, Gespräche.. am Vormittag und zwischendurch – hätte sie dieses riesige Projekt nie durchziehen können, meint sie. Aber es ist nicht ihr einziges Projekt geblieben. Am 10. November hatte der Film Footprints („Der Jakobsweg“) in Wien, wieder im Village Cinema bei Wien Mitte, Premiere: Sie schildert: „Der Film wurde 2014 gedreht und im letzten Herbst  uraufgeführt. Christian hat übersetzt, ich habe lektoriert und mit dem gleichen Team – „never change a winning team“ – synchronisiert. Die haben sich auch schon gefreut, wie wir angefragt haben.“ Warum ist Footprints zu empfehlen?
„Der Film zeigt nicht nur den wunderschönen Jakobsweg, sondern legt den Fokus auf den inneren, religiösen, geistigen Weg dieser Burschen – der jüngste ist 19. Er beschreibt die Suche nach Gott, dem eigenen persönlichen Ziel im Leben. 40 Tage sind die Burschen auf dem „Küstenweg“(camino del norte) unterwegs.“ Anfangs geht jeder seinen eigenen Weg. Doch schon bald wächst da eine Gemeinschaft, die miteinander alles teilt: Materielles, Erfahrungen, Einsichten. Kameradschaft ist eines der großen Themen. Es ist ein heiterer Film mit viel Tiefgang, sehr berührend. Diese Burschen, die sich vorher kaum kannten, werden zu echten Brüdern.“ Auch dieser Film wurde von Cotelo an der Hand Gottes gedreht. Ohne eigentliches Drehbuch, offen für spontane Ideen
„Manchmal denke ich mir, wow, Wahnsinn, was ich da angefangen habe, weil das schon auch eine Verantwortung ist, die ich mittlerweile übernommen habe. Im Rückblick kann ich nur in totaler Dankbarkeit und Staunen feststellen, was da entstanden ist. Dabei komme ich mir oft wie ein Kleinkind vor, das herumstolpert, weil ich das ja gar nicht professionell angegangen bin. Ich bin ja eigentlich Schneiderin. Aber ich lerne ständig dazu.“
 Und sie ergänzt: „Das zeigt mir, dass wir eben die Hilfe des Himmels dabei haben. Und das Ganze ruht auf sehr vielen Schultern. Eine Bekannte (Mutter von 8 Kindern), mit der ich bei der Premiere in der Schweiz war, bringt den Film jetzt nach Luxemburg, so begeistert war sie. Eine Freundin, die ihn in Deutschland gesehen hat, bringt ihn nun nach Irland (mit englischen Untertiteln). Es gab eine Zeit, da hatte ich den Eindruck,, dass es kaum mehr jemand gibt, der an Gott glaubt. Jetzt habe ich manchmal das Gefühl, die ganze Welt ist voller Heiliger. Tolle Leute die ihr Leben, ihre Zeit für die Verbreitung des Glaubens einsetzen. Heilige gab es nicht nur früher, in einer anderen Zeit, wie ich dachte, nein die Welt ist voller Heiliger.“ Und etliche davon sieht man in den Filmen von Cotelo.
Übrigens: der nächste große Film von Cotelo über Vergebung und Versöhnung ist schon in Arbeit!

Hinweis auf Cotelo-Filme:

Wer Cotelo-Filme ins Kino bringen will, kann dies beim örtlichen Kino erbitten oder Näheres erfahren bei Alexandra Matic: 0043 (0)664 1901121, Homepage: www.footprintsderfilm.com

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