VISION 20001/2017
Zeitgeschehen

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Abtreibung: Der Kampf wird verschärft
Anlässlich des World Down Syndrom Tages wurde mehrere Tage hindurch ein wunderschönes Video Dear Future Mom in einigen französischen Fernsehsendern gezeigt. Die französische Fernsehbehörde (CSA) kam jedoch zu der Ansicht, dass die Verbreitung der Botschaft, die Frauen, welche ein Down-Syndrom-Baby erwarteten, beruhigen sollte, „nicht im öffentlichen Interesse sei“. Daher bat sie die Fernsehsender, den Spot nicht mehr zu senden. Die sieben von Down-Syndrom betroffenen Personen, die im Spot zu sehen waren, beeinspruchten die CSA-Entscheidung, aber der „Conseil d’État“ (das Oberste Gericht, Anm.) verwarf den Einspruch. (…) Das Lächeln der Kinder könnte Frauen, die abgetrieben haben, „beunruhigen“…
Aussendung d. European Center for Law and Justice v. 29.11.16
Und noch schlimmer:
Die Französische Nationalversammlung hat am Donnerstag die sozialistische Gesetzesvorlage angenommen, die Internet-Plattformen bestraft, die „Fehlinformationen“ über die Abtreibung verbreiten. Also Meinungsfreiheit gegen die Freiheit, sein Recht auf Abtreibung auszuüben. (…) Der Text, über den die Abgeordneten abgestimmt haben, sieht zwei Jahre Gefängnis und 30.000 Euro Strafzahlung vor für „Anti-Abtreibungs-Militantismus“, wie es die Berichterstatterin Catherine Coutelle nannte.
Le Monde v. 1.12.16
Jetzt werden also jene streng bestraft, die Frauen eine Alternative zur Abtreibung anbieten. Der Kampf um ein „Recht auf Abtreibung“ wird heftiger:

Marsch für das
Leben abgesagt
Gestern, Samstag fand in Wien der fünfte Marsch fürs Leben statt. Knapp 400 Personen demonstrierten für eine Modernisierung der Fristenregelung und einen Ausbau der Unterstützungsangebote für Frauen im Schwangerschaftskonflikt. Gefordert wurde unter anderem eine mehrtätige Bedenkzeit vor einem Schwangerschaftsabbruch und die Abschaffung der in Österreich praktizierten Spätabtreibung, bei der Kinder, die schon außerhalb des Mutterleibs überlebensfähig wären, durch eine Giftspritze ins Herz getötet werden. (…) Bei dem Marsch, der aufgrund aggressiver Gegendemonstranten kurzfristig zu einer Standkundgebung umgewandelt werden musste, kamen verschiedene Personen zu Wort, die ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Abtreibung schilderten.
APA-Aussendung v. 18.12.16
Hinter der nüchternen APA-Aussendung verbirgt sich ein handfester Skandal, den Christian Zeitz, Direktor des Instituts für angewandte politische Ökonomie, so kennzeichnet:
Am Tag der Veranstaltung wurden die seit langem angemeldete friedliche Kundgebung und der darauffolgende Marsch von der Polizei kurzfristig untersagt. Die Begründung hierfür war allen Ernstes die Ankündigung einer Gegendemonstration durch fünf linke Organisationen, von denen offenbar gewalttätige Angriffe erwartet werden mussten.
Fazit: Gewalt anzudrohen, reicht, um das in der Verfassung garantierte Demonstrationsrecht zu beschneiden – vorausgesetzt, es droht die „richtige“ Seite. Aber es gibt auch erfreuliche Nachrichten von der Abtreibungsfront:

In Ungarn sinken die
Abtreibungszahlen
Durch die pro-life-Bemühungen des amtierenden Ministerpräsidenten Viktor Orbán sind nun die Abtreibungsziffern drastisch gesunken. Die Regierung unter Orbán ermutigt Frauen, Kinder zu bekommen. Zudem hilft die Regierung bei Adoptionen, unterstützt Familien und fördert die religiöse Erziehung sowie ethische Ausbildungskurse im öffentlichen Erziehungssystem. Resultat dieser Anstrengungen: Im Zeitraum 2010 – 2015 ist die Abtreibungsrate um 23% gesunken; und allein im 1. Drittel des Jahres 2016 reduzierten sich die Abtreibungen noch einmal um 4%.
Medizin & Ideologie 4/2016

Bastelt nicht an
der Ehe herum!
Nur Frauen werden in Frauenkliniken aufgenommen und nur Kinder in Grundschulen. Wir haben Programme, die ausgerichtet sind auf Aborigines, Flüchtlinge, Sportler, Menschen mit Behinderungen oder Leseschwäche usw. Bestimmte Personen in entsprechender Weise zu privilegieren oder zu unterstützen, ist keine Willkür, sondern eine ganz faire Reaktion. Und wenn die Verbindung eines Mannes und einer Frau sich von anderen Verbindungen unterscheidet(…), dann verlangt die Gerechtigkeit, dass wir diese Verbindung dementsprechend behandeln. Wenn die Ehe als Institution dazu angelegt ist, Menschen des je anderen Geschlechts zu unterstützen, damit sie einander und den Kindern aus ihrer Verbindung treu sind, dann ist es keine Diskriminierung, wenn diese Unterstützung ihnen vorbehalten ist.
In diesem Hirtenbrief legen wir allerdings dar, was ungerecht – schwer ungerecht – ist, nämlich:
– die falsche Behauptung zu rechtfertigen, es gebe nichts Unterscheidendes zwischen einem Mann und einer Frau, einem Vater und einer Mutter
– die besonderen Werte zu ignorieren, denen die wahre Ehe dient
– zu ignorieren, dass es für Kinder eine große Bedeutung hat, einen Vater und eine Mutter zu haben – soweit das möglich ist …
Auszug aus dem Hirtenbrief „Don’t Mess With Marriage“ (https://www.sydneycatholic.org/pdf/dmm-booklet_web.pdf) der Bischöfe Australiens an alle Landsleute zitiert in FMG-Information v. Dez. 2016
Schön, dass es Bischöfe gibt, die sich trauen, gegen den Zeitgeist Klartext zu reden.

Dann wird Europa überflutet
Nach dem Votum des EU-Parlaments für ein Einfrieren der Beitrittsgespräche mit der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan mit der Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge Richtung Europa gedroht. „Wenn Sie noch weiter gehen, werden die Grenzen geöffnet, merken Sie sich das“, sagte Erdogan am Freitag. (…) Am Vorabend drohte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim Europa indirekt mit der Aufkündigung des Flüchtlingspakts. „Wir sind einer der Faktoren, die Europa beschützen. Wenn Flüchtlinge durchkommen, werden sie Europa überfluten und übernehmen…“  
Die Welt v. 25.11.16
Überfluten und übernehmen – Worte, die wir Europäer nicht verdrängen sollten, wenn der Umgang mit den Migrationsbewegungen zur Debatte steht.

Hillarys Kriegserklä­rung an die Religionen
Tiefverwurzelte kulturelle Codes, religiöse Überzeugungen und strukturelle Phobien haben sich zu ändern. Die Regierungen müssen ihre Möglichkeiten zum Zwang nützen, um die überlieferten religiösen Dogmen neu zu definieren.
Zitat aus dem Hauptreferat von Hillary Clinton beim Sixth annual Women in The World Summit im David H. Koch Theater at Lincoln Center am 23.4.15
Eine der Erklärungen dafür, warum viele Christen froh über Hillary Clintons Niederlage bei den jüngsten US-Präsidentschaftswahlen waren.

Sexuelle Gewalt durchaus akzeptabel
Sexuelle Gewalt gegen Frauen ist unter besonderen Umständen für mehr als ein Viertel der EU-Bürger okay. Das ist das erschreckende Ergebnis einer europaweiten Studie in allen 28 EU-Staaten zur „geschlechtsspezifischen Gewalt“ anlässlich des Aktionstages „Nein zu Gewalt an Frauen“. Demnach sind 27% der insgesamt 27.818 Befragten der Meinung, dass „Geschlechtsverkehr ohne Einwilligung“ in manchen Situationen gerechtfertigt ist. (…) „Unter bestimmten Umständen“– was soll das genau heißen? 12% etwa finden eine solche Tat demnach okay, wenn die Frau unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden hat. 11% äußerten sich entsprechend, wenn die Frau freiwillig zu jemandem nach Hause mitgegangen ist, wie nach einer Party oder einem Date. Jeweils 10% rechtfertigen sexuelle Misshandlungen, wenn die Frau nicht deutlich genug „Nein“ gesagt hat oder sie sich zu freizügig gekleidet hätte.
Die Welt online v. 28.11.16
Dürfen solche Ansichten verwundern? Erinnert sei daran, dass PornHub, einer der größten Porno-Anbieter im Internet, bekannt gab, im Jahr 2015 hätten Menschen 4,4 Milliarden Stunden lang sein Angebot angesehen. (Siehe Vision 2/16)

Verurteilt – aber in Amt und Würden
Die Entscheidung der Justiz, die dazu geführt hat, dass Christine Lagarde (Direktorin des Intern. Währungsfonds, Anm.) zwar wegen fahrlässiger Veruntreuung öffentlicher Mittel in der Affaire Tapie verurteilt worden ist, aber insbesondere wegen ihres „internationalen Rufes“ nicht bestraft worden ist, sorgt für anhaltende Empörung in der Politik. Eingeladen von Europe 1 am vergangenen Mittwoch erklärte etwa der ehemalige Premierminister Mauel Valls: „Welches ist das schlimmste Gefühl, das unsere Mitbürger da empfinden können? Es ist wohl der Eindruck, dass es eine Justiz für die Mächtigen und eine härtere für jene gibt, die sich nicht schützen können…“
Le figaro online v. 21.12.16
Diese Art von Sonderbehandlung muss die Politikverdrossenheit fördern.

Heilung von Homosexualität verboten
Meldungen von The Guardian und (…) von Corriere zufolge ist Malta das erste Land, das die Ächtung der sogenannten Reparativtherapien verhängt hat. Genaugenommen gebührt Kalifornien der Vorrang, aber in diesem Fall trifft der Bann nur auf minderjährige Patienten zu. Wer „versucht die sexuelle Orientierung einer Person, deren sexuelle Identität und/oder die Art, wie sich deren Sexualität ausdrückt, zu verändern, zu unterdrücken oder zu beseitigen, wird mit einer Geldstrafe oder  mit Haft bestraft.“ Die Geldstrafe kann bis zu 10.000 Euro und die Haftstrafe bis zu einem Jahr betragen (!).
La Nuova Bussola Quotidiana
v. 13.12.16
Keine Therapie gegen den Willen des Patienten – das gilt ohnedies allgemein. Wer aber behandlungswilligen Homosexuellen Heilung verbietet, entzieht ihnen das Selbstbestimmungsrecht. Pervers: Jene, die Freiheit in Sachen Sex fordern, schaffen diese Freiheit ab, wenn sie ihre ideologischen Tabus verletzt. Dabei zeigen Untersuchungen eindeutig: Der propagierte Lebensstil ruiniert den Menschen:

Ein katastrophaler Lebensstil
Die Einrichtung, deren Ziel es ist, die US-Gesetze, deren Politik und Gesellschaft so zu verändern, dass sie transgender-freundlich wird, das National center for transgender equality (Ncte) hat 2015 eine Befragung in diesem Personenkreis durchgeführt. Das Ergebnis:

Das Sample von 27.715 Personen, die sich zu diesem Personenkreis zählen, hat einen grässlichen Lebensstil offenbart. (…) Tatsache ist zum Beispiel, dass 47% der Befragten angaben, Opfer von sexuellem Missbrauch gewesen zu sein. Oder, dass 39% von ihnen unter psychischen Problemen leiden gegenüber 5% im nationalen Durchschnitt, also einem achtmal so hohen prozentualen Anteil. Leider wurden keine Fragen über die Ursachen für die Ablehnung des ursprünglichen Geschlechts gestellt, um herauszufinden, ob diese nicht in Verbindung mit dem erlittenen Missbrauch stehe oder nicht.
Dessen ungeachtet kommt das Ncte zu dem Schluss, die Ursache der psychischen Probleme des untersuchten Samples sei die soziale Ablehnung. Das reicht allerdings nicht zu Erklärung vieler anderer Fakten, etwa die Tatsache, dass glatte 77% des untersuchten Samples die Erfahrung von Gewalttätigkeit in den Beziehungen mit den eigenen „Partnern“ macht. Und wie soll man der Gesellschaft die Schuld in die Schuhe schieben im Angesicht der Tatsache, das gute 40% (gegen 4,6% im nationalen Durchschnitt) jener, die sich als transsexuell bezeichnen, einen Selbstmordversuch unternommen haben. Eigentlich würde das eine sofortige Änderung der schwulen-freundlichen Politik erforderlich machen, für die ja der freizügige Lebensstil eine Wahl wie jede andere ist. (…) 12% der Interviewten gaben zu, sich zu prostituieren.
La Nuova Bussola Quotidiana (v. 16.12.16)  
Wohlgemerkt: Die Untersuchung wurde von einem Institut durchgeführt, das diesen Lebensstil fördert.
Schließen wir mit zwei erfreulichen Meldungen. Die erste zeigt, dass die Initiative einzelner die Welt verändern kann:

Danke, Sr. Marese
19 Jahre – so lange stand Sr. Marese SSpS in Wien vor der berüchtigten Abtreibungsklinik am Fleischmarkt und betete. Betete, dass die Tötung der Ungeborenen endlich ein Ende hat. (…) Als Sr. Marese beginnt, wird in der Tötungsstätte sechs Tage die Woche abgetrieben; schätzungsweise 300 ungeborene Kinder finden am Fleischmarkt wöchentlich den Tod. 19 Jahre später ist – Dank Sr. Marese und all der anderen Mitarbeiter von Human Life International Österreich – die Tötungsrate um ca. 80% gesunken, die Abtreibungsstätte hat ihr Tor nur mehr an 2-3 Tagen halbtäglich geöffnet. (…) Nach langen 19 Jahren ist Sr. Marese jetzt, nach der Auflassung ihres Wiener Klosters, in das Mutterhaus der Steyler nach Stocker­au übersiedelt. Sie wird weiter wirken. So viel ist sicher.
Medizin & Ideologie 4/2016
Was für eine wunderbare Frau! Näheres siehe Portrait Vision2000 4/08.

Polen wird
Christus geweiht
Mit einer feierlichen Zeremonie hat die katholische Kirche in Polen ihre Bindung an Jesus Christus unterstrichen und ihn theologisch ausdrücklich als „König“ gewürdigt. „Wir vertrauen Dir den polnischen Staat und Polens Herrscher an,“ erklärte der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, am Samstag im Krakauer Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit. An der Messe zum Abschluss des 1.050-jährigen Jubiläums der Taufe Polens nahmen auch Staatspräsident Andrzej Duda und viele Tausende Gläubige teil. Der Festakt sorgte in Polen teilweise für Unverständnis. Im Namen der polnischen Katholiken erkannte Gadecki die Herrschaft des „Königs des Universums“ über „Polen und unsere ganze Nation“ an. „Wir gestehen vor dem Himmel und der Erde, dass wir Dein König­reich brauchen.“ Dieses solle nicht nur Polen, sondern die ganze Welt erfassen. Am Sonntag soll der „Jubiläumsakt der Anerkennung von Jesus Christus als König und Herr“ landesweit in allen Messen begangen werden. .
www.katholisch.de v. 19.11.16
Eine Ermutigung für ähnliche Initiativen. Warum nicht in Österreich? Halten wir Jesus nicht für den Herrn der Geschichte?