Bei der Auslegung des Evangeliums nach Lukas (11, 14-26: Austreibung eines stummen Dämons) vom Freitag der 27. Woche im Jahreskreis im Rahmen der Heiligen Messe im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ sagte Papst Franziskus unter anderem:
Es gibt da einige Priester, die beim Lesen dieses oder anderer Abschnitte aus dem Evangelium sagen: „Tja, Jesus hat eine Person von einer psychischen Krankheit geheilt.“ Lesen sie nicht das hier heraus? Es ist wahr, dass man zu jener Zeit eine Epilepsie mit der Besessenheit von einem Dämon verwechseln konnte. Wahr ist aber auch, dass der Dämon da war! Und wir haben nicht das Recht, uns die Sache so einfach zu machen, als sagte man: „All diese Leute waren keine Besessenen; sie waren psychisch Kranke.“ Nein! Die Gegenwart des Teufels steht auf der ersten Seite der Bibel, und die Bibel endet auch mit der Gegenwart des Dämons, mit dem Sieg Gottes über den Teufel…
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Wir müssen immer wachen, wachen gegen den Betrug, wachen gegen die Verführung des Teufels (…) Und wir können uns die Frage stellen: „Wache ich über mich, über mein Herz, über meine Gefühle, über meine Gedanken? Bewahre ich die Gegenwart des Heiligen Geistes in mir? Oder lasse ich einfach alles so, in der Überzeugung, dass alles gut geht?“ Doch wenn du nicht wachsam bist, dann kommt der, der stärker ist als du. Wenn aber einer kommt, der stärker ist als der andere und ihn besiegt, entreißt er ihm die Waffen, auf die er sein Vertrauen setzte, und verteilt die Beute. Die Wachsamkeit! Aber, drei Kriterien, ja?
– Nicht die Wahrheit verwischen! Jesus kämpft gegen den Teufel: erstes Kriterium.
– Zweites Kriterium: wer nicht mit Jesus ist, ist gegen Jesus. Es gibt keine halbseitigen Haltungen.
– Drittes Kriterium: die Wachsamkeit in unserem Herzen, weil der Teufel schlau ist. Nie ist er für immer verjagt! Nur am letzten Tag wird das der Fall sein.
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Das ist seine (des Teufels, Anm.) Strategie: „Du bist Christ geworden, geh voran in deinem Glauben, ich verlasse dich, ich lasse dich in Ruhe. Aber wenn du dich dann daran gewöhnt hast und nicht wachsam bist und dich sicher fühlst, dann komme ich zurück.“ Das heutige Evangelium beginnt mit dem Dämon und endet mit dem Dämon, der zurückkommt! Der heilige Petrus sagte es: „Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann“ (vgl. 1 Petr 5,8). So ist es. „Aber Pater, Sie sind etwas altmodisch! Sie jagen uns mit diesen Dingen einen Schrecken ein...“. Nein, nicht ich! Das ist das Evangelium! Und das sind keine Lügen: es ist das Wort des Herrn!
Bitten wir den Herrn um die Gnade, dass wir diese Dinge ernst nehmen. Er ist gekommen, um für unser Heil zu kämpfen. Er hat den Dämon besiegt! Ich bitte euch: machen wir mit dem Teufel keine Geschäfte! Er versucht, nach Hause zurückzukehren, von uns Besitz zu ergreifen... Nicht relativieren, wachsam sein! Und immer mit Jesus!
Quelle: kath.net v. 11.10.13