VISION 20005/2019
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Gesandt, um Zeugnis zu geben

Artikel drucken Statements von missionarischen Menschen unserer Tage

Wie zahlreich sind auch heute die Menschen, die sich von Gott in Dienst nehmen und in die Welt schicken lassen, um Zeugnis für Jesus Christus zu geben! Einige von ihnen haben wir in den vergangenen Jahren portraitiert. Im Folgenden lassen wir einige von ihnen zu Wort kommen:

Wir hatten uns im voraus auf eine mögliche Verhaftung vorbereitet. So hatten wir die Parole ausgegeben, dass jeder ein Evangelium auswendig lernen sollte. Mit diesem inneren Schatz ist es uns auch gelungen zu überleben. Wir haben die Texte später abgeschrieben – auf Klopapier etwa – und weitergegeben. Wir haben im Gefängnis sehr viel Apostolat gemacht. Dort haben wir viele Bekehrungen erlebt. Auch das war eine Frucht des Laienapostolats. Es war eine sehr fruchtbare Periode meines Lebens. Vielleicht sollte ich sogar sagen, dass die Zeit im Gefängnis die größte Gnade meines Lebens gewesen ist.
Sylvester Krcmery
Arzt und Zeuge Christi, misshandelt in den Gefängnissen der kommunistischen CSSR, Portrait 3/90.

Bald erkannte ich: entscheidend ist das Gebet. Zunächst in der Kapelle des Lebenszentrums und später auf der Straße direkt neben dem Eingang zur Abtreibungsklinik. Ich bin so dankbar, dass ich so viel Zeit zum Beten habe, weil ich laufend das Gnadenwunder erleben darf, dass sich eine Frau doch für ihr Kind entscheidet. „Herr, geh mit ihr auf ihrem Weg,“ bete ich da, „schau, dass sie mit dem Kind wieder herauskommt.“ Wie herrlich, wenn dann eine heiter und gelöst herauskommt und sich später bedankt: „Danke, dass Sie da waren, für mich gebetet haben. Ich konnte es doch nicht tun.
Sr. Marese Ramsl
Über ihr Gebetsapostolat vor einer Wiener Abtreibungsklinik, Portrait 4/08

Alles, was ein Christ tut, muss missionarischen Charakter haben. Und wer Christus wirklich begegnet ist, Ihn wirklich liebt, bei dem hat dies Auswirkung auf die Art, wie er die Dinge tut – im Alltag, im Beruf, in der Familie. Wo das Tun des Menschen aus der Begegnung mit Christus heraus geschieht, ist es missionarisch. Auf diesem Weg wird die Erfahrung der Gegenwart Christi weitergegeben. Die Neuevangelisierung, die im Jahr des Glaubens eine besondere Rolle spielen muss, erfordert die Bekehrung von uns Missionaren. Sie wird den Glauben nicht nur in Europa erneuern, sondern weltweit die frohe Botschaft des Evangeliums erstrahlen lassen.
P. Leo Maasburg
Bis 2016 Nationaldirektor der Päpstlichen Missionwerke in Österreich in Vision 5/12 (siehe auch Portrait 4/09)

Nicht nur das Bekennen der Wahrheiten ist wichtig: Ja, ich glaube an Gott, Ja, ich glaube an Seinen Sohn, an die Auferstehung… Das ist nicht genug, denn es geht weniger um Theorie als um Liebe: Gott fragt mich: ‚Wie sehr liebst du mich? Und die Menschen um dich herum, die, denen du begegnest?’ Es ist nicht wichtig, dass du die richtigen Antworten in einem Test ankreuzt, sondern darum, wie du diese Wahrheiten in deinem Leben umsetzt.
(…) Ich hatte einen ganz klaren Auftrag bekommen: Ich sollte meinen Glauben mit allen Menschen teilen. Glaube ist nicht eine persönliche Sache, die du nur daheim in deinen eigenen vier Wänden ausleben sollst, mit deiner Familie. Der Auftrag, den ich von Gott bekam, hieß: Sprich in dem, was du tust, in deiner Arbeit über mich mit allen Menschen. Hör auf, in deinen Filmen Unnötiges zu erzählen. Erzähl die Geschichte meiner Liebe zu jedem einzelnen von euch. (…) Wenn wir Gott die Steuerung überlassen, übernimmt Er sie auch. Wenn du Ihm sagst: Ich will nur Deinen Willen tun, dann sagt Er: „Ich werde dir helfen, meinen Willen und nicht den deinen zu tun. Zuallererst werde ich deine Projekte ändern.“ Und so wurde das erste Projekt ein Film über einen Priester, den ich eigentlich gar nicht kennen lernen wollte.
Juan Manuel Cotelo
Regisseur, Produzent der Filme „Mary’s Land“ und „Das größte Geschenk“ und anderen,

Portrait 6/16

Das Kernstück meiner Erfahrungen ist: Ich bete immer zum Heiligen Geist. Er umgibt, durchdringt und erfüllt mich. Ich weiß mich in Seiner Nähe. In jedem Gespräch ist Er da. Das weiß ich. Es ist der Heilige Geist, der die Führung hat. Er gibt mir Worte ein, bestimmt den Ton meiner Rede, gibt mir Geduld in schwierigen Situationen. Ich erinnere mich an ein Gespräch, in dem mein Gegenüber unbedingt eine Antwort haben wollte, die ich ihm jedoch nicht zu geben vermochte. In einem stummen inneren Aufblick habe ich den Heiligen Geist angerufen. Nach einer kurzen Stille habe ich zu reden begonnen und dem anderen eine Antwort gesagt, die mir genauso neu war wie ihm. Es war eine Schlüsselerfahrung, die mir das Wirken des Heiligen Geistes greifbar gemacht hat.
Maria Loley
Portrait Vision 2/16

Das wichtigste für uns ist, möglichst viele Seelen zu Gott zu führen. Wenn wir eine Gruppe übernehmen, so nehmen wir sie auch in unser Gebet. Das ist keine Arbeit. Wenn wir unsere Pilger zu Jesus führen wollen, müssen wir auch viel für sie beten – auch nach der Reise. Wir bleiben mit ihnen im Gebet verbunden.
Louisa Fleckenstein
Mit ihrem Mann Karl Heinz ist sie Fremdenführer im Heiligen Land, Portrait 2/10

Ich hatte nie Zweifel an dieser Missionsarbeit. Ich spüre die Kraft des Heiligen Geistes, die Treue des Herrn, wenn man Ihm vertraut. Ich kann Seine Hand spüren und habe nie an Seiner Liebe gezweifelt. So habe ich immer Menschen auf meinem Weg getroffen, die mir geholfen, mir Mut zugesprochen, meine Situation verstanden haben.
Sr. Marie-Catherine Kingbo
Missionarin unter Muslimen im Niger, Portrait 1/09

Ich habe durch all diese Jahre so ein Vertrauen in das Gebet bekommen! Wenn der Herr will, dass wir Gu­tes tun, gibt er uns die Kraft und die Charismen dazu. Mir hat er sicher das Charisma des Bettelns gegeben. (…) Im Vertrauen auf Gottes Hilfe und die Hilfe der Heiligen Gottesmutter konnte ich in den vergangenen 10 Jahren bereits 10 Kirchen bauen und dazu auch einige Pfarrhäuser. Tausende Rosenkränze, 1.300 Kilo Heiligenbilder sowie Medaillen aus Medjugorje wurden schon an die Bevölkerung verteilt, bzw. dem Bischof und den Pfarrern überlassen.
Traude Schröttner
Zeugnis in Vision 6/13 (Portrait 2/01)

Mit dem Predigen kannst du niemanden bekehren, auch nicht mit Strategien und Konzepten. Das einzige, was zählt – und das haben wir von Mutter Elvira gelernt –, ist das „in Gott Sein“, ohne dabei den Kontakt zur Erde zu verlieren.
Georg Schwarz

Zeugnis in Vision 6/13
(Portrait 4/11)
Du brauchst nicht Geld, um glücklich zu sein. Der Satan hat mich belogen. ‚Haste was – biste was’ ist völlig falsch. Ich habe jetzt Gott in meinem Leben und bin glücklich. (…) Ich rase mit meinem Wagerl von Bühne zu Bühne und erzähle von Gottes Plan. Er hat für jeden von uns einen Plan, das ist das Schöne. Darum fühle ich mich so angenommen und geliebt. (…) Gott zwingt uns zu gar nichts. Er ist wie ein Navi. Er zeigt uns den Weg, aber wenn wir einen anderen wählen, lässt Er es zu und berechnet von dort einen neuen, guten Weg, den Er vorschlägt und immer so weiter. (…) Ich bin aus dem Dreck herausgeholt worden und bin glücklich. Deshalb möchte ich das an Menschen weitergeben, denen es schlecht geht.
Josef Müller
Ein reicher Mann im Rollstuhl, der wegen Betrugs total Schiffbruch erlitt, im Gefängnis landete und dort eine Bekehrung erlebte, Portrait 1/18

Mein Leben hängt nicht davon ab, was Regierungen tun oder was dieMoslems gegen mich planen, entscheidend ist, was Gott für Pläne für mich hat. Seinen Plan nicht auszuführen, käme einer Untreue gleich. (…) Meine größte Erfüllung ist zu wissen, wofür ich lebe und wofür ich stehe: Der einzige Sinn meines Lebens ist meine Verbindung zu Jesus. Dafür würde ich auch sterben können. Den Sinn in Christus allein zu finden, ist das größte Geschenk, das ein Mensch bekommen kann. Darin möchte ich noch wachsen. (…)
Ich lebe zwar im Untergrund, bekomme immer wieder Drohbriefe, muss immer wieder Wohnung wechseln, kann mich daher nicht in Pfarren integrieren, aber in Zeiten der Verfolgung erlebe ich Gott viel intensiver. Gottes Wirken und Seine Weisheit offenbaren sich da viel mehr. (…) Der Glaube ist mein Fundament, meine ganze Identität. Für Gott lebe ich, Er ist mein Antrieb und meine Kraft für die Hilfe, die ich z.B. bei den Frauen leiste. Denn man kann nicht geben, wenn man selber nicht empfängt.
Sabatina James, Eine pakistanische Muslimin, die Jesus entdeckt und sich in Seinen Dienst gestellt hat, um Musliminnen zu helfen und den Westen über den Islam aufzuklären, Portrait 1/13

Ich habe eine Lebensbibelstelle: Lukas 10, wo es heißt: ,Gehet hin, ich sende euch…’
Ich wusste, der Herr will, dass ich verkündige. Es geht nicht darum, ob ich mich selbst zu klein, zu dick oder zu dumm empfinde, wenn ich einen Ruf bekomme. Ist der Ruf echt, muss ich mich nur fragen: Bin ich im Gehorsam bereit zu gehen, so wie Gott will? Ich bete ja im Vaterunser: Dein Wille geschehe und Dein Reich komme.
Wenn Er sagt: Ich will, dass mein Reich durch dich kommt, denke ich natürlich, dazu bin ich ein paar Nummern zu klein, aber das weiß der Herr ja auch: ‚Meine Gnade ist mit dir. Ich weiß, dass du, Wolfgang, unfähig bist zu tun, was Ich von dir will, aber Ich helfe dir.’
Und wenn es heißt ‚Wer euch hört, hört mich’, frage ich mich, ob ich mit diesem Anspruch in Schulen, bei Vorträgen oder Missionsreisen ans Mikrofon treten darf.
Doch die einzige Frage, die ich mir wirklich stellen muss, ist: Glaubst du, Wolfgang, dass der Herr das durch dich fertig bringen kann?
Wolfgang Hering
Gründer der Lebensschutz-Organisation „Helfer Deutschland“, Portrait 2/13

Wir dürfen aber andererseits bei allem missionarischen Eifer nie aus den Augen verlieren, dass es sehr leicht ist, sich übertrieben abzumühen, auf sichtbare, äußerliche Weise zu wirken. Wir messen gerne der natürlichen Tätigkeit viel zu große Bedeutung bei und übersehen dabei zwei Dinge: Erstens, dass der Herr gesagt hat: „Ohne Mich könnt ihr nichts tun.“ Es hängt alles von Seiner Gnade ab. Er allein hat Zugang zu den Herzen der Menschen, Er allein bekehrt und zieht die Seelen an sich. Und zweitens: Wir vergessen nur allzu leicht das Nächstliegende, nämlich: Dass ich mich zuerst bekehren muss, jeden Tag neu, mich jeden neuen Tag zu Gott hinwenden muss, wie es an jedem neuen Morgen auch die Blumen im Garten tun, die ihr Gesicht  nach dem nächtlichen Schlaf wieder öffnen und dem Licht der Sonne zuwenden. Das meint auch das Gebot der Bibel, wenn sie uns immer wieder einlädt: „Blickt auf zu Ihm, so wird euer Gesicht leuchten“ (Ps 34,6).
Leuchten! Ein leuchtendes Gesicht ist die erste und die am leichtesten zu verstehende Botschaft des Evangeliums. Vom leuchtenden Gesicht geht Leben aus… Solches Lächeln ist in der Tat höchste Nächstenliebe. Und zu solcher täglichen und nächstliegenden Missionsarbeit sind wir als Frohbotschafter Christi alle berufen und gesandt, jeden Tag, jede Stunde.
Urs Keusch, Priester und jahrelang Mitarbeiter der Zeitschrift in Vision 5/12


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