VISION 20001/1994
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Mut machen zu einem Leben mit Christus

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Diese Jubiläumsnummer ist eine gute Gelegenheit, unseren Lesern und uns selbst in Erinnerung zu rufen, was das eigentliche Anliegen von VISION 2000 war und ist.

Mancher mag sich fragen, ob in dieser Zeit, in der wir in einer Flut von Pu­blikationen unterzugehen dro­hen, die Veröffentlichung eines weiteren Mediums nicht beinahe wahnwitzig ist. Dazu einige Überlegungen: Sind wir nicht trotz - oder gerade wegen - der lnformationsfülle immer weni­ger im Bilde?
Erweckt nicht das viele Wenn und Aber in den Medien den Eindruck, über Wahrheit könne man nichts Endgültiges sagen, jeder habe seine eigene Wahrheit?
Wird nicht dadurch vielen Christen, die ihren Glauben ernstnehmen, suggeriert, sie hin­gen hoffnungslos veralteten Vorstellungen vom Menschen und der Welt nach?
Genau hier sehen wir unsere Aufgabe: Wir wollen Mut ma­chen zu einem christlichen Le­ben in unseren Tagen. Wer sich heute in der Welt umsieht, er­blickt zunächst einmal viel Er­schreckendes: Der weitgehend materiell ausgerichtete Fort­schritt droht die Basis des Le­bens zu zerstören. Viele Men­schen meinen, daß der Glaube heute keine Antwort mehr geben kann.

Wir aber möchten aufzeigen, daß Christus mit seinem Heils­angebot so aktuell ist wie eh und je. Krisen werden dann nicht nur als Bedrohung erlebt, sondern gleichzeitig als Wegweiser in ei­ne erneuerte Welt. Wir sind ja überzeugt, daß Gott letztlich al­les in der Hand hat. Deshalb möchten wir Mut ma­chen: Das heißt Alternativen aufzeigen - nicht als graue Theo­rie, sondern durch Leben im All­tag; Mut machen, indem wir zei­gen, daß wir in der Botschaft Christi die Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit finden; Mut machen aber auch, indem wir erfahrbar machen, daß viele auf diesem hoffnungs­vollen Weg unterwegs sind.
Wir werden also Partei ergrei­fen für die Wahrheit, die Jesus uns anvertraut hat und die Er sel­ber ist - nicht mit dem Anspruch, auf alles eine fertige Antwort zu besitzen, sondern selber su­chend. Daher sehen wir unsere Arbeit auch als Dienst an, den wir im Gebet tun und weiterhin tun wollen.
Bezüglich der Inhalte werden wir eindeutig Stellung beziehen, uns aber gleichzeitig um einen liebevollen Umgang mit den Menschen bemühen. Kritik wol­len wir nicht um ihrer selbst wil­len äußern, sondern um Klarheit im geistigen Ringen unserer Ta­ge zu schaffen.
ln unseren Stellungnahmen bekennen wir uns zu unserer Kir­che, nehmen deren Lehräuße­rungen ernst und sind bestrebt, diese als attraktive Wegweisung für unsere Zeit in einer möglichst verständlichen Sprache darzu­stellen. Wir werden uns aus dem Hick-Hack zwischen den Partei­ungen in der Kirche heraushal­ten. Nicht institutionellen und personalen Fragen gilt unser Hauptaugenmerk, sondern dem Deuten der Zeichen der Zeit.

Auszug aus dem programmatischen Leitartikel in Vision 2000 Nr. 2/1989

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