Vor zwei Monaten ist sie um die Welt gegangen: die Nachricht vom "erfolgreichen" Versuch, Menschen zu duplizieren. In der Fachsprache heißt das Klonen. Das Ereignis wurde eine Woche lang ausgiebig kommentiert, nach allen Seiten hin zerpflückt - und, wie üblich, rasch wieder ad acta gelegt. In den einschlägigen Forschungsstätten ist wohl wieder der Alltag eingekehrt. Können wir also zur Tagesordnung übergehen?
Nein, denn an der Frage, wie in unserer Welt mit dem menschlichen Leben umgegangen wird, entscheidet sich unsere Zukunft. Und darum wollen wir in diesem Schwerpunkt auf diese entscheidende Frage zurückkommen - auch wenn der Anlaßfall für unsere heutigen Verhältnisse schon ewig lang zurückliegt.
Von vornherein sei folgendes klargestellt: Wer an diesem Geschehen nur irgendwelche Zellen beteiligt sieht, hal eigentlich keinen Grund, dieses Verfahren abzulehnen. Es bringt nämlich auch „Vorteile": Verbesserungen bei der Krebsbekämpfung etwa. Auch könnte man für jeden Menschen ein tiefgekühltes Duplikat im Embryonalstadium anlegen. Diesem könnte man bei Bedarf Organe entnehmen, die genetisch mit dem eigenen Körper übereinstimmen, und sie jeweiligen Kranken einsetzen.
Was ist also gegen das Klonen zu sagen? Nichts, wenn man darin ein gekonntes Manipulieren an komplizierten, chemischen Strukturen sieht. Sprechen wir es also klar aus: Weil es sich um Experimente mit Menschen handelt, ist das, was da an der Washington University geschehen ist, eine Ungeheuerlichkeit.
Mit der "coolen" Menschenzerstückelung (sowohl bei Abtreibungen, wie beim Klonen) dürfen wir Christen uns nicht abfinden.