VISION 20001/1994
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Er verstand, die Zeichen der Zeit zu deuten

Artikel drucken Max Thürkauf + (Alexa und Christof Gaspari)

Vor wenigen Tagen haben wir es bestürzt erfahren: Professor Max Thürkauf ist am 26. Dezember in Weil am Rhein gestorben. Im Vor­jahr hatte er einen Schlaganfall erlitten. Von dessen Folgen hat er sich nicht mehr erholt. Die Zeit seither muß für ihn ein Leidensweg gewesen sein. lrn November schrieb uns seine Frau: ,,Es scheint, daß Gott für meinen Mann nun das Aposto­lat des Leidens bestimmt hat ... Er hat diesen Auftrag Gottes angenommen und opfert sein Leiden durch die Hände der Gottesmutter für die Welt und besonders für die Kirche ...".
Ja, konsequent gelebte Nachfolge Christi, das ist es, was Professor Thürkauf ausge­strahlt hat. Sein Name war uns erstmals vor 15 Jahren aufge­fallen, auf einem .,Weltkon­greß für Alternativen und Umwelt". Viele namhafte Refe­renten waren nach Wien ge­kommen, um über Fragen der Zukunft zu sprechen. Aber es waren Thürkaufs Ausführun­gen, die uns damals am meisten berührt haben. Denn er durch­schaute unsere Zeit wirklich, hatte er doch Wesentliches über den Geist, der hinter den Phänomenen wirkt, zu sagen.
Das können aber nur jene, die die Welt mit der Freiheit der Kinder Gottes betrachten. Diese Freiheit hatte sich Pro­fessor Thürkauf durch seine Umkehr erworben, nachdem er viele Jahre "vom Geistigen her gesehen als Atheist" gelebt hatte, wie er uns einmal er­zählte (siehe VlSlON 4/1989).

Als erfolgreicher Chemiker, dessen Arbeiten für die Ent­wicklung der französischen Atombombe von Bedeutung gewesen sind, hatte er Wesent­liches über die moderne Natur­wissenschaft und ihre geistige Bedrohtheit zu sagen.
Viele Jahre lang zog er von seiner Frau begleitet als „Mis­sionar" durch Europa, und in ei­ner großen Zahl von Büchern versuchte er, die Zeichen der Zeit zu deuten. Was er sagte und schrieb war verständlich und - äußerst glaubwürdig.
Wir hatten das Glück, Pro­fessor Thürkauf mehrmals zu längeren Gesprächen zu tref­fen. Gelassen, herzlich, lie­benswürdig: so lebt er in unse­rer Erinnerung. Wir sehen noch seinen fröhlichen, oft schelmischen Blick, wenn er einen seiner trockenen Scher­ze im Schweizer Dialekt mach­te. Er wird uns wirklich sehr fehlen.
Professor Thürkauf und sei­ne Frau haben die Entwicklung von VISION 2000 mit viel Wohlwollen begleitet. Wir ha­ben zahlreiche Beiträge aus ih­rer Feder veröffentlicht. Durch den Tod von Professor Thür­kauf haben wir einen lieben Freund verloren, dafür aber ei­nen Fürsprecher bei Gott, dem er mit so viel Freude und Hin­gabe gedient hat, gewonnen.

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