Vor wenigen Tagen haben wir es bestürzt erfahren: Professor Max Thürkauf ist am 26. Dezember in Weil am Rhein gestorben. Im Vorjahr hatte er einen Schlaganfall erlitten. Von dessen Folgen hat er sich nicht mehr erholt. Die Zeit seither muß für ihn ein Leidensweg gewesen sein. lrn November schrieb uns seine Frau: ,,Es scheint, daß Gott für meinen Mann nun das Apostolat des Leidens bestimmt hat ... Er hat diesen Auftrag Gottes angenommen und opfert sein Leiden durch die Hände der Gottesmutter für die Welt und besonders für die Kirche ...".
Ja, konsequent gelebte Nachfolge Christi, das ist es, was Professor Thürkauf ausgestrahlt hat. Sein Name war uns erstmals vor 15 Jahren aufgefallen, auf einem .,Weltkongreß für Alternativen und Umwelt". Viele namhafte Referenten waren nach Wien gekommen, um über Fragen der Zukunft zu sprechen. Aber es waren Thürkaufs Ausführungen, die uns damals am meisten berührt haben. Denn er durchschaute unsere Zeit wirklich, hatte er doch Wesentliches über den Geist, der hinter den Phänomenen wirkt, zu sagen.
Das können aber nur jene, die die Welt mit der Freiheit der Kinder Gottes betrachten. Diese Freiheit hatte sich Professor Thürkauf durch seine Umkehr erworben, nachdem er viele Jahre "vom Geistigen her gesehen als Atheist" gelebt hatte, wie er uns einmal erzählte (siehe VlSlON 4/1989).
Als erfolgreicher Chemiker, dessen Arbeiten für die Entwicklung der französischen Atombombe von Bedeutung gewesen sind, hatte er Wesentliches über die moderne Naturwissenschaft und ihre geistige Bedrohtheit zu sagen.
Viele Jahre lang zog er von seiner Frau begleitet als „Missionar" durch Europa, und in einer großen Zahl von Büchern versuchte er, die Zeichen der Zeit zu deuten. Was er sagte und schrieb war verständlich und - äußerst glaubwürdig.
Wir hatten das Glück, Professor Thürkauf mehrmals zu längeren Gesprächen zu treffen. Gelassen, herzlich, liebenswürdig: so lebt er in unserer Erinnerung. Wir sehen noch seinen fröhlichen, oft schelmischen Blick, wenn er einen seiner trockenen Scherze im Schweizer Dialekt machte. Er wird uns wirklich sehr fehlen.
Professor Thürkauf und seine Frau haben die Entwicklung von VISION 2000 mit viel Wohlwollen begleitet. Wir haben zahlreiche Beiträge aus ihrer Feder veröffentlicht. Durch den Tod von Professor Thürkauf haben wir einen lieben Freund verloren, dafür aber einen Fürsprecher bei Gott, dem er mit so viel Freude und Hingabe gedient hat, gewonnen.