VISION 20001/1989
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Humanae vitae behält recht

Artikel drucken Gedanken einer Gynäkologin (Adelheid Grüniger)

Die Entwicklung der letzten 20 bis 30 Jahre zeigt, daß Libertinismus und Progressismus in eine Sackgasse führen.

Die Abkoppelung der Fort­pflanzung von der Sexualität - ermöglicht durch eine systema­tische Verhütungsmentalität und deren Mittel - führte also zu einer massiven Steigerung der Promiskuität.

Die Zahl der Geschlechtskrank­heiten war in den Jahren vor 1970 rückläufig. Wenige Jahre später kam es zu einer explosionsartigen Zunahme der Zahl der genitalen Infekte (STD). Überdies nahmen auch die Erre­ger-Arten (angefangen mit den Herpes-Stämmen) von anfäng­lich drei bis vier verschiedenen Arten auf etwa 20 verschiedene Arten zu, bis schließlich nun zum Aids-Virus (von diesem wurden vorerst ein, dann zwei und schließlich drei Stämme entdeckt, bis nun unlängst bei einer einzigen Person bereits 17 verschiedene Aids-Stämme iso­liert werden konnten).

Im Gefolge der Geschlechts­krankheiten und der S•D hat die Sterilität massiv zugenommen. Sweet meldete, daß in den USA zur Zeit bereits 25 Prozent der 16jährigen Jugendlichen durch Chlamydieninfekte steril seien! Die eingesetzten Verhütungs­mittel sind (auch außerhalb der genannten Sterilitätsfolgen) dermaßen nebenwirkungs­trächtig, daß sie aufhorchen lassen. Eigentlich müßte man der medizinischen Maxime fol­gen, die lautet: "Jede Verhü­tungsmaßnahme (Präventiv­maßnahme) muß ein Risiko von null haben, damit sie der Arzt ethisch vertreten kann."

In diesem Sinn äußerte sich 1981 C.Y. Genton in der Schweizerischen medizini­schen Wochenschrift. Er sagte: "Eine solche Verbreitung der oralen Kontrazeption stellt den Arzt vor eine ungewöhnliche Situation. Erstmalig werden gesunde junge Menschen jahre­lang mit hochwirksamen Medi­kamenten behandelt, ohne daß eine traditionelle Indikation - etwa eine Erkrankung - vorliegt. Die Absicht, durch eine solche Medikation eine optimale Fa­milienplanung zu erreichen, ist aber für den Arzt nur dann ak­zeptabel, wenn dieses Ziel für das Individuum praktisch risi­kolos erreicht werden kann. Ist dem tatsächlich so?"

Dazu folgendes: Ein Teil dieser Mittel schädigen die Gesund­heit: Ovulationshemmer, Spira­len und zum Teil auch Sterilisa­tionen.

Außerdem sollten die Mittel Abtreibungen verhindern, wir­ken statt dessen aber selbst ab­treibend: Spirale und sogenann­te Ovulationshemmer! Letztere werden - unter laufendem Her­absetzen der Hormondosis - nun sogar immer stärker abtrei­bend, wobei man sich heute ganz offiziell und ausdrücklich auf die "multifaktorielle Wir­kung" der Ovulationshemmer beruft. Schließlich ist man be­reits beim abtreibenden RU486 angelangt, während eine "Anti­baby-Impfung" in Erprobung steht. Hier treffen sich also Ab­treibung und Antikonzeption. Allein aufgrund dieser Fakten müßte meines Erachtens nach jeder unvoreingenommene Beobachter erkennen (hier gibt es den "Humane-vitae-Kom­plex" der Katholiken, der es Nichtkatholiken leichter macht, objektiv zu beobachten), daß "Humanae vitae" "goldrichtig" liegt.

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