Gott hat etwas mit uns vor: mit den Beherzten, die - zunächst in aller Schwäche und ohne alles schon im Einzelnen vom künftigen Weg erkennen zu können - angefangen haben. Letztlich kann es denen, sie sich im Familienkongreß weiter bemühen, nicht darum gehen, die eine oder andere Methode zu empfehlen oder zu weitgehender Anwendung zu bringen; letztlich kann es nur um das Kommen des neuen Menschen gehen, der geschaffen ist in Heiligkeit und Gerechtigkeit.
Uns möge bei dieser Wallfahrt geschenkt werden: daß wir uns lösen von dem in egoistischer Denkweise bestimmten Leben, Wirken, Wollen und Tun, und daß wir Werkzeuge der Erneuerung werden können für unsere Mitmenschen.
Auch für uns wird die eigentliche Frage die folgende sein: leben wir in Gottes Gnade hin zur Heiligen Familie und führen wir andere zu ihr hin? Zu nichts weniger sollten wir zu leben und andere zu führen trachten. Wir dürfen nicht denken: Das wäre zu viel, das wäre nicht möglich. Der Wille Gottes ist unsere Heiligung, und das erkennen wir,
wenn wir zu derjenigen hinblicken, die den Anfang machen durfte für uns alle: für die neue Erde, den neuen Himmel, der auf dieser Erde schon beginnt in dem
Heiligtum des reinen Herzens.
In unsere Danksagung muß unser aller innigste Bitte an Gott eingeschlossen werden: Er möge uns helfen zu innerer Erneuerung, zur inneren Abkehr von alledem, was ihm nicht gefallen hat. Er möge uns in der Kraft des Heiligen Geistes hinführen, unser Leben, die Gemeinschaft unserer Familien, zu leben und auch andere diese Gemeinschaft leben zu lehren.
Auszug aus der Predigt von Kardinal Groer am 22. Oktober in Mariazell