VISION 20001/1994
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Für die Forscher beten

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Das Klonen von Menschen an der Washington-University ist nur ein Stein im großen Mosaik der weitverbreiteten Lebensfeindlichkeit
unserer Tage. Es ist wichtig, das nicht zu übersehen. Denn bei Debatten verliert man sich leicht in Details und beginnt, mögliche Nützlichkeiten gegen den Schaden bestimmter Handlungen abzuwägen, ethische Kalküls anzustellen.
Ethische Argumente lassen sich aber für jede Schandtat zurechtbasteln.
Man muß den Greuel nur harmlos genug beschreiben:
Teilung von Zellen, Untersuchung von Prä-Embryos, die ohnedies nicht lebensfähig wären ...; und die Vorteile des Verfahrens in grellen
Farben malen: Heilen von Krebs, Leben verlängern ...
Wirtschaftliche Interessen tragen das Ihre zur Unmenschlichkeit bei. Es eröffnet sich ja ein milliardenschwerer Markt.
Schon jetzt wird von der Verpflanzung aller möglichen Organe geträumt. „Body-shopping“ könnte das Geschäft des 21. Jahrhunderts werden.
Ethik-Kommissionen werden uns nicht aus der Patsche helfen. Worauf sollte sich ein Experte wie Lederberg (siehe Seite 5) mit jemandem einigen, der glaubt, was der Psalm 139 von Gott sagt? Dort heißt es: „Denn du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter ... Meine Tage waren schon gebildet, als noch keiner von ihnen da war.“ Diese Sichtweisen haben keine gemeinsame Basis.

Verbote sind nur Signale

Solange in den Labors agiert wird, als gäbe es Gott nicht, sind auch gesetzliche Verbote nur beschränkt sinnvoll, obwohl sie zumindest ein Signal wären. Denn letztlich kann niemand überprüfen, was in den Forschungsstätten geschieht.
Die einzige Hoffnung in der um sich greifenden Unmenschlichkeit ist die Umkehr der Wissenschafter.
Sie müssen begreifen, daß es frevelhaft ist, Menschen bauen zu wollen. Es greift in den Bereich Gottes in einer anmaßenden Form ein.
Um einen tiefgreifenden, geistigen Wandel vor allem unter den Forschern zu beten, ist daher eines der ganz großen Anliegen unserer Zeit, zu dem ich Sie, liebe Leser einladen möchte.
Ich tue das auch in Erinnerung an Professor Thürkauf, der nicht müde wurde, für dieses Gebetsanliegen zu werben.

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