VISION 20001/1994
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Artikel drucken Ein Medium, gerade auch für die Jungen (Joseph Doblhoff)

Fünf Jahre VISION 2000 und kein bißchen müde! So könnte man sagen, fühlen wir uns. Im Gegenteil: Wir glauben immer mehr an diese Zeitschrift, die wir aus der Kraft des heiligen Geistes haben entstehen sehen.

Am Anfang, vor fünf Jahren, haben wir natürlich viele Menschen befragt, wie sie so ein Medium sehen würden, was wichtig sei und unwichtig, wo Schwerpunkte zu setzen seien und wie die Zeitung vermarktet werden sollte. Gekommen und geworden ist es fast in allem anders als man ursprünglich meinte.
Eine sehr bekannte katholische deutsche Journalistin meinte, uns würde der Stoff nach spätestens fünf Nummern ausgehen, weil die Themen für jene Leser, die wir im Visier hätten, bald ausgereizt seien. Wir würden für jene schreiben, die ein Leben mit Christus suchen und diese seien eben nur wenige und der Welt eher entfremdet ... Dabei gibt es so viele Themen, daß wir noch Jahrgänge von VISIONEN füllen können - und fremd ist die Welt unseren Lesern keineswegs. Die Welt kennt nur vieles nicht mehr, was wir in diesen Jahren sichtbar gemacht haben.
So manche Stimme meldete sich, wir seien zu intellektuell, man könne „uns“ nicht lesen. Zu viel Text, zu katholisch, einseitig ...
Ich komme im Rahmen unseres Apostolates viel in der Welt herum. Immer mehr treffe ich besonders junge Menschen, die eine tiefe Sehnsucht nach der Wahrheit haben, nach einer Wahrheit, die von Gott spricht - aber nicht von irgendeiner Gottheit. Sie wollen Christus kennenlernen.
Sie fühlen sich vom katholischen Glauben angezogen. Er ist ein ruhender Pol in einer Welt der Zersplitterung und der Relativierung
der Wahrheit. Daher erkennen auch viele Menschen in der Person des Papstes heute wieder den Petrus, wie Christus ihn eingesetzt hat. Unser weltoffenes Bekenntnis zu Papst und Kirche wird offensichtlich angenommen.
Viele haben auch den wirtschaftlichen Bestand von VISION 2000 in Frage gestellt - verständlich, wenn man weiß, daß kein solches Medium ohne massive Finanzspritzen seitens des Staates, der Kirche oder von Interessensgruppen besteht. Und VISION 2000 hat in all den fünf Jahren keinen Schilling aus einer dieser Qellen erhalten. Dennoch haben wir jede einzelne Nummer bezahlt, noch bevor die nächste in die Druckerei kam - ich weiß es, da ich für die Verwaltung verantwortlich bin.
Wir haben die letzten drei Jahre ohne Defizit abgeschlossen - aber auch ohne Gewinn. Das funktionierte allerdings nur, weil niemand, der mitarbeitet, einen Gehalt bezieht, auch nicht jene, die schreiben. Finanziert dank der Freigiebigkeit unserer Leser werden wir sicher noch einmal fünf Jahre erscheinen - und katholisch und hoffnungsfroh sein und den Geist des Menschen sowie sein Herz als die Orte erfahren, in denen Gott sich offenbart.

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