Vor fünf Jahren waren wir dabei, als die erste Nummer von VISION 2000 aus der Taufe gehoben und auf die, vielleicht noch wackeligen, aber zielstrebigen Beinchen gestellt wurde.
Die Geburt einer neuen Nummer der VISION war (und ist) meistens ein Kind der Freude. Zur Redaktionssitzung traf man sich in einem Cafe in der Nähe vom Stephansdom, manchmal nach der gemeinsam dort gefeierten Morgenvesper oder der hl. Messe und besprach die Themen. Was liegt am Herzen oder in der Luft? Worauf könnten wir Antwort suchen und Antwort geben? Welche Themen werden von den
Medien getragen? Was muß ins richtige Licht gestellt werden? Wo gibt es Ermutigendes zu berichten? Was geschieht im Verborgenen?
Manchmal hatte Christof schon eine Idee, wie ein Schwerpunkt heißen könnte, und wir trugen verschiedene Blickwinkel zusammen. Oder wir besprachen gemeinsam, welches Anliegen wir aufgreifen könnten. Wir haben überlegt, wen wir um einen Beitrag ansprechen könnten, wer sich für ein Interview eignen würde, wo wir etwas Interessantes oder Ermutigendes gelesen haben, wie die Reihenfolge
der einzelnen Beiträge aussehen könnte, was kommentiert werden soll, usw. Am Anfang war immer die Angst, wir könnten nicht genug Material zusammenbekommen. Aber schon wenig später war die Frage eine ganz andere: Wie paßt das alles auf nur sechzehn Seiten?
Durch die Begeisterung der Redaktion und die Freude am gemeinsamen Arbeiten entstand eine Atmosphäre der Kreativität, wo VISION 2000 fast von alleine entstanden ist. Sind die Arlikel fertiggeschrieben worden, mußten sie zum Layout. Auch das machte die Redaktion selber. Damals hatte keiner von uns einen eigenen Computer mit großem Bildschirm, um diese Arbeit zu mächen. Wir mußten
uns mit einem Arbeitsplatz begnügen, den wir nur am Abend, in der Nacht oder im Morgengrauen benützen konnten.
Also trafen wir uns um 15 Uhr nach Betriebsschluß mit Disketten bewaffnet und gingen ans Werk. Neben der Gestaltung der Zeitung wurden parallel an einem zweiten Computer die Artikel gekürzt, damit sie die richtige Länge bekommen (da kommt es manchmal auf jeden Buchstaben an). Die Texte wurden - so gut es eben um diese nachtschlafene Zeit ging - korrekturgelesen. Letzte Beiträge und
Kurzmeldungen wurden verfaßt.
Die ersten Nummern von VISION 2000 wurden auf diese Art fast ausschließlich in Nachtarbeit produziert. Wir hören noch den Aufschrei unserer Begeisterung, als es Alexa gelungen war, um vier Uhr früh irgendwoher vier Becher dampfend heißen Kaffee zu organisieren.
Eine Aufgabe, die uns immer zum Lachen (manchmal aber auch fast zur Verzweiflung) gebracht hat, war die Suche nach guten Fotos. Durch wie viele Kisten haben wir gesucht und manchmal auch wirklich die lustigsten Sachen gefunden - aber wirklich gute Fotos sind natürlich rar.
Für uns war es jedesmal ein Erlebnis der Freude (und Erleichterung!), wenn wieder eine Nummer auf dem Weg in die Druckerei geschickt werden konnte. Gerne denken wir an diese Pionier-Zeit und sind dankbar, daß wir dabei sein durften.
Dankbar sind wir auch Christof und Alexa, die uns - die wir beide damals noch in der Ausbildung waren - durch ihre Anregungen,
ihre liebevollen Hinweise, ihre eigene Freude an der Arbeit und ihr Hinhorchen auf den Willen Gottes sehr viel mitgegeben haben.
Es ist gut, daß es Euch gibt, und wir wünschen Euch weiterhin so viel Freude und Segen bei Eurer Arbeit!