Wissen Sie übrigens, liebe Leser, daß wir mit dieser Nummer der Zeitschrift in das zehnte Jahr unseres Bestehens eintreten? Wir können es, ehrlich gesagt, selbst nicht so recht fassen, daß dies möglich war.
Im Grunde genommen erleben wir fast jedesmal, wenn der Termin da ist, die Unterlagen in die Druckerei zu schicken, ein gewisses Staunen: Wieder ist eine Nummer zustande gekommen. Unglaublich! Meistens ist nämlich vieles bis zuletzt offen. Diesmal wußten wir z.B. nicht, ob das Zeugnis von P. Leo
Maasburg über seine Begegnungen mit Mutter Teresa rechtzeitig bei uns ankommen würde. Gott sei Dank hat die Post - die italienische! - mitgespielt.
Lange haben wir diesmal auch überlegt, ob wir das Thema „Am Rande des Abgrunds“ zum Schwerpunkt der Nummer machen sollen. Zu pessimistisch
meinten viele. Das mag doch niemand hören. Wir haben uns aber dennoch für dieses Thema entschieden - und zwar aus folgendem Grund:
In der letzten Nummer haben wir den Schwerpunkt auf die vielen so erfreulichen Zeichen einer Erneuerung der Kirche, vor allem beim Weltjugendtreffen in Paris gelegt. Da mag bei einigen Lesern der Eindruck entstanden sein, daß wir die Welt allzu sehr in rosa malen. Als stünde die
christliche Erneuerung Europas unmittelbar vor der Türe.
Nun, wir wollen uns von diesen hoffnungsvollen Eindrücken in keiner Weise distanzieren, ihnen diesmal aber eine etwas umfangreichere Darstellung und Deutung des geistigen Umfeldes geben, in dem sich der vor zwei Monaten beschriebene, hoffnungsvolle Aufbruch abspielt.
Da jeweils das rechte Maß zu finden, ist gar nicht so leicht.
Irgendwie haben wir alle eine Gratwanderung zu gehen: Die Zeichen der Hoffnung zu erkennen, ohne die Realität aus den Augen zu verlieren, darum geht es heute. Hoffentlich gelingt uns dieser Balanceakt immer wieder.
Jedenfalls laden wir Sie, liebe Leser, ein, uns zu schreiben. Ich stelle mir vor, daß die angeschnittenen Fragen, Sie entweder zu weiterführenden Überlegungen und wohl auch zu der einen oder anderen kritischen Anmerkung animieren könnten.
Noch etwas liegt uns sehr am Herzen: Ihnen ganz herzlich dafür zu danken, daß sie auf unseren Hinweis in der letzten Nummer, daß unsere Spendeneingänge im ersten Halbjahr rückläufig gewesen sind, so positiv reagiert haben. Dabei hatten wir Ihnen ja versichert, daß wir noch keineswegs mit dem Exekulor zu rechnen hätten.
Diese Reaktion und die vielen positiven Leserbriefe gehören zweifellos zu den besonders schönen Seiten unserer Tätigkeit.
Ich glaube, es schon einmal erwähnt zu haben, möchte es aber bei dieser Gelegenheit wiederholen:
Ein sicheres Mittel, um Ärger, Sorge und Entmutigung, die im Zuge unserer Tätigkeit auch immer wieder auftreten, zu bekämpfen, ist der Griff nach dem Ordner mit Ihren Leserbriefen. Dann ist das alles wie weggewischt. Danke für Ihre Wegbegleitung, für Ihre Ermutigung, für Ihr Gebet.
Und nun zum wirklich letzten Punkt: Wir berichten in dieser Nummer unter anderem auch über zwei Projekte (siehe die Seiten 12-14 und 18-19), von denen wir meinen, daß sie Ihr Interesse erwecken könnten. Sollten Sie diese unterstützen wollen, so können Sie dies gern auch über uns tun, indem Sie auf dem beiliegenden Erlagschein unter der Rubrik „Projekt“ den Betrag einsetzen und den Adressaten (Zovko oder Loley) angeben.
Da unsere nächste Nummer Ihnen erst Anfang 1998 zugehen wird, möchten wir die Gelegenheit nutzen, Ihnen jetzt schon eine erfüllte Weihnachtszeit und ein gesegnetes neues Jahr zu wünschen.