VISION 20005/2000
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Iwan Moissejew

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Am 17. Juli 1972 traf im russischen Dorf Wolontirowka ein Telegramm für die Familie Moissejew ein. Sein Inhalt: Der Sohn, Iwan Wassiljewitsch, sei während seines Militärdienstes auf tragische Weise ums Leben gekommen - ertrunken. Der 20jährige war - wie seine gesamte zehnköpfige Familie - ein gläubiger Christ, ein Baptist.

Weil die Eltern den Sohn daheim beerdigen wollen, wird der Sarg überführt. Als man ihn noch einmal öffnet, um den Leichnam aufzubahren, bietet sich ein schreckliches Bild: An Kopf, Füßen und Rücken klaffende Wunden und große, blutunterlaufene Flecken, das Gesicht schwer gezeichnet - unübersehbare Zeichen für einen gewaltsamen Tod, wie die Obduktion nun ergibt.

Den Hintergrund der Tragödie klären Iwans Briefe auf: “Am 10. Juli habe ich Jesus Christus gepredigt (es gab eine große Diskussion). Ein Soldat gelangt zum Glauben." (Brief v. 11. Juli 72)

“Die Grußbotschaften Eures Sohnes werden bald aufhören. Sie haben mir verboten, Jesus Christus zu predigen. Sie geben mir keine Ruhe. Ich gehe durch Prüfungen. Ich erklärte: ,Ich kann nicht aufhören, Ihn zu verkündigen. Ich handle nach Jesu Weisung'." (Brief v. 14. Juli 72)

“Es war ein heftiger Kampf, aber mir wurde versprochen, daß ich Sergej (ein gläubiger Soldat in einer anderen Kompanie) treffen darf... Vor uns steht ein christlicher Kampf, und ich kämpfe ihn auf Befehl Jesu. Sergej wird da sein, wenn wir diesen Kampf beginnen. Wir müssen zeigen, wie ein gläubiger Mensch sein und leben soll. ... Ich will Euch, meine lieben Freunde, alt wie jung, einen Vers aus Offenbarung 2,10 senden: Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben." Nehmt diesen Gruß entgegen, vielleicht ist es der letzte auf dieser Erde von Eurem kleinen Bruder Iwan." (Aus Iwans letztem Brief)

CG

Näheres: “Verfolgte Christen" von Gerd Hamburger, Styria 1977

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