VISION 20005/2001
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Leserbriefe

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Glauben: ein Geschenk Gottes

Ich propagiere VISION 2000 seit vielen Jahren und möchte es gerne uneingeschränkt weiter tun können. Nur eine Bitte: Propagieren Sie nicht weiter Anselm Grün-Bücher! Die moderne Psychologie, die ihnen zugrundeliegt, ist ein schleichendes Gift, das er selbst wahrscheinlich noch nicht bemerkt hat, das aber in unserer Kirche leider sehr wirksam ist. Wie schön, daß die Wüstenväter propagiert werden - nur sollte das “reine" Buch, nicht das von Grün kommentierte, angepriesen werden. Ich selbst habe den typischen Schlüsselsatz erst beim zweiten Mal Lesen entdeckt: “Das Gebet reinigt meine Motivation... Ich werde... von Gott her beurteilen, was wichtiger ist und wie ich die Arbeit vollbringen soll."

Das zu beanstanden, ist nicht Wortklauberei, glauben Sie mir. Das ist eine Haltung, die durch diese Literatur hindurchgeht! Wie ein Squashspieler die Wand, so benützt dieser “Beter" Gott.

Wie anders ist doch das wunderbare “Schweigen vor dem lebendigen Gott", das auf der nächsten Seite beschrieben ist, wie anders die Haltung aller anderen in Ihrem Heft zitierten Autoren.

Die Differenzierung jener, die wirklich an Gott (als Agens) glauben, von jenen, die nur Seinen Namen benutzen, gelingt am besten durch die Frage, ob der- oder diejenige meinen, ob es Gott gäbe, wenn niemand (mehr) an Ihn glaubte. Sie werden staunen, wieviele Christen, die sich gläubig nennen, bei dieser Frage zu zaudern beginnen - und wievielen es erst recht zu Bewußtsein kommt, daß das Christentum ein Geschenk Gottes an uns ist und nicht unser Glaube ein Geschenk von uns, das wir Gott darbringen.
Dr. Lore Ehrmann, Gentzg. 14/4/18, A-1180 Wien


Fernsehen schadet Kindern wirklich

Es wird immer wieder gefragt, ob Fernsehen für Kinder wirklich so schädlich ist, oder ob nicht die Vorteile doch überwiegen. Für Kinder im Schulalter richtet es in der Tat mehr Schaden an, als es Vorteile bringt!

* Physisch (was den Leib betrifft): Die intensive Lichtquelle des Bildschirms schädigt das noch unentwickelte Auge des Kindes viel mehr als beim Erwachsenen. Das wissen alle Augenärzte und die Kinderärzte sollten es wissen - und den Eltern immer wieder sagen!

* Psychisch (was die Seele, das Geistige betrifft): Zunächst ist nicht so sehr der Inhalt, also was die Kinder sehen, schädlich, sondern allein die Tatsache, daß die Kinder “passiv" sind, also nur zuschauen und nichts tun. Das Kind ist auf Aktivitäten angelegt. Montessori sagt: “Die Kinder denken mit den Händen".

Das Denken entwickelt sich durch Tun, und die Gefühle sind normalerweise immer mit Aktivitäten verbunden (Piaget). Natürlich rufen auch beobachtete Dinge Gefühle hervor, aber sie sind beim Fernsehen meist negativ und man hat gar keine Möglichkeit, etwas zu tun. Die Gefühle “verflachen" und schließlich wird man gefühllos (apathisch). Das gilt genauso für den Erwachsenen!

Was die Inhalte anbelangt, werden Kinder mit Dingen belästigt (kommt von belastet!), die sie gar nicht oder noch nicht tragen (ver-tragen, er-tragen) können. Das betrifft nicht nur Sexuelles, sondern alles, was nicht schön, gut und wahr ist! Darüber waren sich schon seit Platon (400 v. Chr) alle Pädagogen einig!

Pestalozzi, DonBosco, Montessori, selbst Rousseau mahnten eindringlich, daß man die Kinder vor allen negativen Erfahrungen bewahren solle! Das ist ein universal gültiges Prinzip, das selbst der Gärtner und Tierzüchter anwendet, um ein gesundes Wachstum der Pflanzen und jungen Tiere zu fördern. Nur durch dieses Bewahren in der Wachstumsphase wird die Bewährung in der Reife möglich!

Es geht hier nicht um eine “Gewächshaus"-Pädagogik, sondern um die Verantwortung der Eltern und Lehrer, die Wirklichkeit des Kindes, seine echten Bedürfnisse und Fähigkeiten anzuerkennen!

* Statistisch (was beobachtet wurde): Seit wir in den “entwickelten" Ländern (USA, Westeuropa) in fast allen Familien einen Fernseher haben, haben sich das Bildungsniveau und der Zivilisationsstandard (z.B. Verhalten, soziale Probleme) keineswegs verbessert. Im Gegenteil! Wir haben sowohl in den Schulen, als auch in der Gesellschaft (von der Politik und Wirtschaft ganz zu schweigen) mehr Probleme als je zuvor. Mit soviel “Aufklärung" über Sexualität müßten wir doch allein glücklichere Ehen haben, und weniger Probleme mit Vergewaltigung, Aids, sexuellem Mißbrauch von Kindern! Das “vielseitige" Angebot der Medien hat auch keineswegs ein vielseitiges Interesse, sondern eher das Gegenteil bei den Jugendlichen gefördert!

Die Eltern und Erzieher machen es sich zu leicht, wenn sie sich nicht über die Wirklichkeit informieren, in die sie eigentlich die Kinder hineinführen sollen (oder wollen). Es ist unverantwortlich, diese Aufgabe Leuten zu überlassen, die weder die professionellen Voraussetzungen, noch das Interesse am Wohl des Kindes haben.

Es gibt genügend Hilfsmittel (Informationsmaterial, Bücher, Vorträge, ja, auch die Erfahrung von Jahrhunderten), die zur Verfügung stehen.

Prof.Dr. Hans A. Schieser, Veilchenweg 9, D-89134 Blaustein, e-mail: prof_schieser@hotmail.com


Ist das noch dieselbe Kirche?

Ist das noch dieselbe Kirche (von einigen Äußerlichkeiten abgesehen) heute wie bis zum Konzil? Werden nicht die ausgegrenzt, die auf die über 1950 Jahre bauen und nicht die Kehrtwendung mitmachen? Der heilige Athanasius wurde von der Kirche schwer verfolgt, da er sich gegen die Mehrheit der Hirten (Arianer) stellte. Gibt es zur Neukirche da nicht viele Parallelen? Bekanntlich ist “ex cathedra" entscheidend und nicht jede Verlautbarung aus Rom. Wenn das Wort eines Papstes (wie sehr häufig seit dem Konzil!) Wort und Tat Christi nicht entspricht, müssen wir das annehmen?

Bewußt habe ich keine konkrete Aussage in Ihrer Zeitschrift aufgegriffen. Hätte aber auf jeder Seite Material gefunden. So habe ich Grundsätzliches abgesteckt: Die nachkonziliare Neukirche ist “im Rauch Satans" - wie selbst ein nachkonziliarer Papst eingestand. Muß man dem folgen, wenn man andere Möglichkeiten findet oder finden könnte, bzw. sollte? Wir müssen uns diesen Dingen stellen und uns auch mit ihnen auseinandersetzen.

Herbert Geisler, Postfach 611124, D-38251 Salzgitter-Ringelheim


Konvertieren - ja, aber...

Immer wieder geschieht es, daß Mitglieder einer Kirche zu einer anderen übertreten aus verschiedenen Gründen. Im Artikel “Weg nach Rom" und in dem über Kardinal Newman sind Beispiele zu Gunsten der Katholischen Kirche genannt. Man sollte aber bedenken, daß diese Wanderung auch zu anderen Kirchen hin stattfindet. So werden in Südamerika viele Katholiken Mitglied einer freien Pfingstkirche. Daher ist es gefährlich, diese Übertritte zur Katholischen Kirche als Beginn der Heilung der Wunden der getrennten Christenheit darzustellen, auch wenn die Katholische Kirche sich als die vollkommenste oder gar als die einzig richtige Kirche sieht (es vielleicht sogar sein mag) - ein Selbstdarstellungsrecht, das man auch anderen christlichen Gemeinschaften zugestehen muß.

Wie richtig auch ein Übertritt für einen einzelnen sein kann und zu respektieren ist, führt er doch nicht zur Heilung des Leibes Christi, sondern reißt neue schmerzliche Wunden auf. Kontakte zwischen Kirchen und ihren Mitgliedern werden belastet, wenn man sieht, wenn dadurch gerade die besten Leute aus der eigenen Kirche weggezogen werden. Die Trennung der Kirchen überwinden kann nur der Heilige Geist.

Christian Kellermann, An der Bahn 15, D-02929 Rothenburg


Medjugorje: Ein Betrug?

Ein Artikel von P. Hönisch in “Pfadfinder Mariens" 2/2001 hat mich aufgeschreckt (In ihm wird das Geschehen in Medjugorje als Betrug “entlarvt", Anm.). Ist Medjugorje also ein Betrug? Vielleicht können Sie in VISION 2000 einmal Stellung dazu nehmen.

Bernhard Streckert, Hochstattweg 2, D-76698 Ubstadt-Weiher


Am besten geben wir wieder, was Msgr. Tarcisio Bertone, Sekretär der Glaubenskongregation 1998 auf eine diesbezügliche Anfrage von Bischof Gilbert Aubry von der Insel Réunion geantwortet hat:

Die Frage ist offen

Ich (möchte) vor allem betonen, daß der Heilige Stuhl nicht die Gewohnheit hat, auf der ersten Instanz, eine eigene Stellung zu den angeblichen übernatürlichen Erscheinungen einzunehmen. Deshalb hält sich das Dikasterium hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der bewußten “Erscheinungen" einfach an das, was die Bischöfe von Ex-Jugoslawien in Zadar am 10. April 1991 erklärten: “...Aufgrund der bisherigen Untersuchungen kann man noch nicht bestätigen, daß es sich hier um übernatürliche Erscheinungen, Offenbarungen handelt." Nach der Aufteilung Jugoslawiens in verschiedene unabhängige Staaten, fiele es nun auf die Mitglieder der Bischofskonferenz von Bosnien und Herzegowina, eventuell die Untersuchung dieser Angelegenheit erneut aufzunehmen und, gegebenenfalls, neue Erklärungen zu geben.

Was die Äußerung Seiner Exzellenz Msgr. Peric in einem Brief an den Generalsekretär der “Christlichen Familie" betrifft, in der es heißt: ,meine Überzeugung und meine Stellung ist nicht nur ,Non constat de supernaturalitate' sondern ebenfalls auch ,constat de non supernaturalitate' der Erscheinungen und Offenbarungen von Medjugorje', sollte man als eine persönliche Überzeugung des Bischofs von Mostar betrachten, der, als Ortsbischof, immer das Recht hat, das auszudrücken, was seine eigene Meinung ist und bleibt.

Um schließlich auf die Pilgerfahrten nach Medjugorje zu sprechen zu kommen, die privater Natur sind, bleibt das Kongregat bei seiner Meinung, daß sie erlaubt sind, solange sie nicht als eine Anerkennung der gegenwärtigen Ereignisse betrachtet werden, die die Kirche noch prüfen muß.

Auszug aus der Antwort der Glaubenskongregation vom 26. Mai 1998

Das bedeutet: Die Kirche hat noch kein endgültiges Urteil gesprochen, was verständlich ist, solange die Erscheinungen andauern. Keine Rede also von Betrug.


Ich bete gern mit

Ich nehme Bezug auf Ihre Anregung, die Anliegen anderer im Gebet mitzutragen. Ich finde das eine fabelhafte Idee und bete gerne mit. Es lenkt den Blick weg von einem selbst - hin zum Mitmenschen. In einer Zeit der Ich-Bezogenheit könnte das Gebet für den in Not Geratenen eine schöne Brücke zum anderen sein, und uns an unsere christlichen Pflichten erinnern. Schön wäre es, einmal zu erfahren, wie es dem kleinen Simon inzwischen geht. Ich werde auch für ihn beten im festen Glauben, daß wir damit Berge versetzen können.

Nadine Redwitz, Denningerstr. 108, D-8000 München 81

Simon (siehe Portrait 1/2001) sollte sich dieser Tage einer äußerst schweren Operation unterziehen, die jedoch aus technischen Gründen auf Monate verschoben werden mußte. Er und seine Familie brauchen weiterhin Ihr Gebet, für das sie sehr dankbar sind.

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