VISION 20005/2015
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Nicht nur in Videospielen, Krimis und Horrorfilmen wird heute der Zeitgenosse mit dem Sterben und brutalen Töten konfrontiert,  auch das Fernsehen liefert den Tod im Verkehr, im Krieg oder auf der Flucht frei ins Haus. Kürzlich erst ging das Bild eines auf der Flucht ertrunkenen Kindes um die Welt. Wer besonders abgebrüht ist, kann sich sogar Videos der IS-Propaganda zu Gemüte führen und „live“ Enthauptungen beiwohnen.
Diese dauernde Konfrontation mit dem „fernen“ oder „artifiziellen“ Tod führt zu seiner besorgniserregenden Banalisierung und im Gefolge zur Abstumpfung dem Sterben gegenüber. Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Gesellschaft im Westen mit dem massenhaft verordneten Sterben von Mitmenschen arrangiert hat. Schicksalsergeben nimmt man die Tötung der ungeborenen Kinder hin. Und es wächst sogar der politische Druck, Abtreibung zum „Menschenrecht“ zu erklären. Auch nimmt die Zahl der Länder zu, in denen Euthanasie oder assistierter Selbstmord legalisiert wird.
All das geht erstaunlicherweise ohne Aufschrei der Kirchen über die Bühne. Sicher, ab und zu gibt es kritische Äußerungen, aber der von Papst Johannes Paul II. ausgerufene Kampf gegen die Kultur des Todes und der von ihm geforderte Einsatz für eine Kultur des Lebens sind bisher weitgehend ausgeblieben.
Möglicherweise hat dies auch damit zu tun, dass wir  Christen beim Thema Tod verunsichert sind, selbst keine Antworten parat haben. Und dabei ist der Tod die alles entscheidende Begegnung mit Christus. Es ist nicht egal, wie sich dieses Treffen abspielt. Das gilt es, der Welt zu verkünden.
Wir haben dieses Thema schon einmal (VISION 1/13) aufgegriffen. Weil es aber von so großer Bedeutung ist, haben wir es  auch in dieser Ausgabe zum Schwerpunkt-Thema gemacht.

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