VISION 20004/2016
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Er gibt Orientierung

Artikel drucken (Papst Franziskus)

Die Figur des Vaters hilft (…), die Grenzen der Wirklichkeit wahrzunehmen, und ist stärker gekennzeichnet durch die Orientierung, durch den Aufbruch in eine weitere und herausfordernde Welt, durch die Aufforderung zu Anstrengung und Einsatz. Ein Vater mit einer deutlichen und gelungenen männlichen Identität, der zugleich im Umgang mit seiner Frau Zuneigung und Unterstützung miteinander verbindet, ist ebenso notwendig wie die Fürsorglichkeit der Mutter. Es gibt flexible Rollen und Aufgaben, die sich den konkreten Umständen jeder Familie anpassen, doch die klare und genau definierte Gegenwart der beiden Figuren – der weiblichen und der männlichen – schafft den Bereich, der für die Reifung des Kindes am besten geeignet ist.
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Außerdem steht die Autorität heute unter Verdacht und die Erwachsenen werden hart in Frage gestellt. Sie selbst lösen sich von dem, was ihnen Gewissheit vermittelte, und geben daher ihren Kindern keine sicheren und gut fundierten Orientierungen. Es ist nicht gesund, dass die Rollen zwischen Eltern und Kindern vertauscht werden. Das schädigt den angemessenen Reifungsprozess, den die Kinder durchmachen müssen, und versagt ihnen eine richtungweisende Liebe, die ihnen hilft zu reifen.
Gott stellt den Vater in die Familie, damit er mit den wertvollen Merkmalen seiner Männlichkeit der Ehefrau nahe ist, um alles zu teilen: Freude und Schmerzen, Mühe und Hoffnungen. Und dass er den Kindern in ihrem Heranwachsen nahe ist: wenn sie spielen und wenn sie sich anstrengen, wenn sie unbeschwert sind und wenn sie besorgt sind, wenn sie sich ausdrücken und wenn sie schweigsam sind, wenn sie mutig sind und wenn sie Angst haben, wenn sie einen falschen Schritt machen und wenn sie den Weg wiederfinden – ein Vater, der immer präsent ist.
Aus: Amoris laetitia 175, 176

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