VISION 20003/2001
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Wir müssen einfach das Thema Leben wieder einmal aufgreifen. Die Entwicklungen auf dem Sektor machen es erforderlich. Da ist zunächst die wiederaufgeflammte Euthanasiedebatte, nachdem Holland die Sterbehilfe legalisiert hat. Dazu kommt die Ankündigung des Gynäkologen Severino Antinori, einen Menschen zu klonen, also das Duplikat eines bereits Lebenden zu erzeugen. Damit wird wieder einmal in den Medien über das Erzeugen und Töten von Menschen diskutiert, Themen, die eigentlich tabu sein sollten.

Von Aristoteles stammt der Satz: “Wer sagt, man dürfe auch die eigene Mutter töten, hat nicht Argumente, sondern Zurechtweisung verdient." Wir aber sind gewöhnt, locker und cool über alles zu debattieren. So werden die unhaltbarsten Positionen stereotyp so lange wiederholt, bis sie dem Normalverbraucher durch Gewöhnung plausibel erscheinen, bis die meisten zu guter Letzt auch das bisher Undenkbare für annehmbar halten. Ein Lernprozeß findet bei den inszenierten Diskussionen nicht statt. Alles, was nämlich die Euthanasiebefürworter heute ins Treffen führen, wurde schon in den Zeitungsausgaben der achtziger Jahre widerlegt.

Die Proponenten der “Kultur des Todes" werden aber nicht müde, die Werbetrommel für ihre Anliegen zu rühren. Daher dürfen auch die Befürworter der “Kultur des Lebens" nicht schweigen. Und daher haben wir nun schon zum sechsten Mal in der Geschichte von VISION 2000 das Thema Leben zum Schwerpunkt gemacht.

Auch diesmal wollen wir uns nicht darauf beschränken, Argumente für den Lebensschutz zu wiederholen. Vielmehr wollen wir uns der Frage stellen: Was ist zu tun, damit die “Kultur des Lebens" wieder aufblüht?

Christof Gaspari

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