VISION 20003/2001
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„James, Du bist mein Priester!“

Artikel drucken Ein indischer Missionar begeistert in 36 Ländern der Welt die Menschen für Jesus Christus (Alexa Gaspari)

Es ist zwei Jahre her: Father James Manjackal wartet in Bombay auf denAbflug seiner Maschine. Ein junger Europäer, gekleidet wie ein Inder, versucht die Flughafenpolizei davon zu überzeugen, daß er unbedingt die Schlange, die er um den Hals trägt, und die Maus, die er in der Hand hält, auf den Flug mitnehmen muß. Es seien seine Götter. Die Leute ringsum sind ungeduldig, die Polizei ist verärgert. F. James betet für den Jungen, legt ihm die Hand auf die Schulter und fragt freundlich: “Josef, du als deutscher Katholik - warum bist du so verrückt, diese Geschöpfe als Götter anzunehmen?" Und er nimmt sein Kruzifix hervor und sagt: “Das ist mein Gott. Er hat mir all das durch den Heiligen Geist geoffenbart."

Der junge Mann - er heißt wirklich Josef, ist Katholik und aus Deutschland - ist so fasziniert, daß er Schlange und Maus auf Anraten F. James zurückläßt. Auf dem Flug legt er eine Lebensbeichte ab und will nun alles über Jesus wissen. Bei einer Heiligen Messe, die F. James nach der Ankunft in einem Hotel zelebriert, empfängt der junge Mann dann die Heilige Kommunion und auch den Heiligen Geist, als ihm F. James dann die Hände auflegt. Heute evangelisiert Josef gemeinsam mit dem Pater in mehreren Ländern.

Nun war Father James bei Exerzitien unlängst in Vorau. Viele waren gekommen, um diesen indischen Missionar zu hören, der mit Autorität im Namen Jesu lehrt und die Freude an der Begegnung mit dem Herrn zu wecken versteht.

Am Ende der viertägigen Exerzitien nahm er sich Zeit für ein Interview. Eigentlich hätte er völlig erschöpft sein müssen, steht er doch während der Exerzitien fast den ganzen Tag bei den Vorträgen, hört Beichte, liest Messe und hat Zeit für Einzelgespräche. Dennoch wirkte er entspannt, froh und ausgeruht. Kaum zu glauben. Schon während der Exerzitien hatte er uns dieses Wunder erklärt: Außer den fünf Stunden Schlaf während der Nacht brauche er keine Erholung. Seine Erholung, sein “Urlaub", seine Heilung erfahre er während der täglichen Feier der Eucharistie und dem täglichen Gebet um vier Uhr Früh. “Wenn ich während der Heiligen Messe den Herrn berühre und zu mir nehme, bin ich von Schmerzen und Müdigkeit befreit. Der Herr heilt mich immer weiter," erklärt er anschaulich die Notwendigkeit der täglichen Eucharistie.

“Ab wann wollten Sie eigentlich Priester werden?", ist eine meiner ersten Fragen bei dem Interview. Schon von klein auf, erzählt F. James. 1946 in einer katholischen Familie in der Provinz Kerala geboren, nimmt er selbstverständlich am intensiven religiösen Leben der Familie teil: Jeden Tag stehen Eltern und Kinder um 5 Uhr Früh auf, um zu beten. Vor der Schule und der Arbeit gehen alle zur Messe. Am Abend betet die Familie drei Rosenkränze!

Der Vater stirbt, als James sieben Jahre alt ist - ein schwerer Schlag für den Buben und die Mutter, die nun mit sechs Kindern allein bleibt. Die jüngste Schwester ist gerade 14 Monate alt. Eines Tages fragt der Bub die Mutter: “Mama, warum opferst du jeden Tag die Messe für Papa auf?" Die Antwort: “Wenn nicht Messen geopfert werden, kann der Papa nicht in den Himmel kommen." “Das hat mein Herz, das eines Siebenjährigen sehr berührt," erinnert sich der Pater. “Ich hatte meinen Papa verloren, wollte aber, daß er im Himmel ist. Das war mein erster Impuls, Priester zu werden." Er lächelt: “Das scheint dumm zu sein, aber ich dachte, um den Papa sicher in den Himmel zu bringen, möchte ich Priester werden."

In seinem Herzen ist es nun eine beschlossene Sache, obwohl er in der Schule schlimm ist, rauft und den Lehrern nicht gehorcht. Direktor und Pfarrer sind sich nach Abschluß der Schulzeit einig: Aus dem Kerl kann kein Priester werden. James sieht das anders, er möchte ja schließlich nicht dem Ruf von Pfarrer und Direktor folgen, sondern dem Ruf Jesu, und schließlich betet er täglich in der Kirche: “Mama Maria, mache mich zu einem Priester."

Also sucht er nach Annoncen von Ordensgemeinschaften. Missionar zu werden, Menschen zu evangelisieren, ist sein Ziel. So geht er zur Kongregation der Missionare des Hl. Franz von Sales. Dort wird er am 23 April 1973 zum Priester geweiht. Eine Deutsche, die er nur einmal in seinem Leben gesehen hat, hat sein Studium mitfinanziert.

Zunächst wird er für ein Jahr auf Mission in eine andere Provinz Indiens geschickt. Dann wird er in das Seminar in Ettumanor als Professor berufen, eine Aufgabe, die er gerne übernimmt.

Bald jedoch erkrankt er ernsthaft: Schmerzen im Rücken, Magen und im ganzen Bauchraum. Es wird immer ärger, er kann nicht mehr aufstehen, nur mit Schlaftabletten schlafen. Nach vier Monaten endlich eine Diagnose: Niereninfektion, Nierensteine, Nierentuberkulose. 90 Injektionen, mindestens zwei Jahre Medikamente werden erforderlich sein.

“Dann geschah etwas äußerst Ungewöhnliches. Es war meine eigentliche Bekehrung," erzählt mir der Pater. “Eines Nachmittags liege ich wie immer in meinem Bett im Spital, und zwei geistliche Schwestern sind zu Besuch bei mir. Da erscheint plötzlich ein junger Mann: “Pater, soll ich für Deine Heilung beten?", fragt er. Er nennt mir seinen Namen, ein Hindu-Name. Nun, einen Hindu konnte ich nicht für mich beten lassen. Im Hinduismus ist Esoterik und vieles mehr dabei. ,Wer bist du?', fragte ich. ,Ich bin katholisch," ist seine Antwort. “Vor acht Monaten wurde ich getauft. Ich habe Jesus getroffen, bin voll des Heiligen Geistes und bekam die Gabe des Heilens, der Vision, der Prophezeiung. Als ich im Bus vorbeifuhr, sagte mir der Heilige Geist, ich solle aussteigen, um für dich zu beten.'

Dann legte er mir die Hände auf den Kopf und begann zu beten: ,Herr, dieser Priester leidet unter drei verschiedenen Krankheiten: Nierensteinen, Niereninfektion und Nierentuberkulose. Jesus, komm und mach' aus ihm einen starken und gesunden Mann'. Ich dachte: Er hat wohl mein Krankenblatt abgelesen.

Er setzte fort: ,Obwohl er ein guter Priester ist, kann er nicht predigen. Er ist sehr schüchtern, hat Angst, sich einer Menge zu stellen, hat starke Minderwertigkeitsgefühle. Du hast ihn zum Priester gemacht, damit er predigt. Aber er kann es nicht. Er hat mit sieben Jahren seinen Vater verloren. Nimm ihm die Verbitterung und Enttäuschung, die der Tod des Vaters hervorgerufen hat.'

Das traf mein Herz bis ins Innerste. Alles war wahr. Dann sprach er über andere Dinge in meiner Kindheit: Ich war zu Hause immer der Dickste gewesen. Daher hatte man mich ,Fatty' gerufen. Und weil ich eine dunkle Hautfarbe hatte, nannten sie mich in der Schule ,Blacky', verlachten und verspotteten mich. Beides hatte meine Minderwertigkeitsgefühle genährt. Als er so betete, begann ich zu schluchzen. ,Schick ihm deinen liebenden Geist und heile diesen Priester," setzte der junge Mann fort und pries Gott laut."

Dem Pater war das sehr peinlich. Bald merkte er jedoch, daß dieses Rufen kraftvoll in ihn eindrang. “Als mir im Nierenbereich warm wurde, dachte ich, das müsse nun die Heilung sein, gemäß dem Gebet. Ich kann kaum ausdrücken, wie sehr ich diesen jungen Mann und Gott, der ihm so ein Geschenk gegeben hatte, bewunderte. In meinem Herzen erkannte ich, daß ich ein Nichts war."

Lachend erzählt der Pater weiter: “Die Schwestern waren noch da, und ich hoffte, er würde nicht über meine Sünden sprechen. Doch genau das tat er. “Vater im Himmel, dieser Priester opfert die Messe mit einem unreinen Herzen und unreinen Händen." Da sah ich plötzlich vor meinem geistigen Auge wie auf einem Blatt Papier die Namen der Menschen, mit denen ich in Unfrieden war, denen ich nicht vergeben hatte. Auch alle Sünden standen da. Ich war sicher, daß Gott sehr unzufrieden mit mir war, überzeugt, kein guter Priester zu sein. Und dann geschah es: Zum ersten Mal in meinem Leben kam der Herr zu mir. Ausgebildet in Psychologie, konnte ich nicht an Visionen glauben. Und doch sah ich jetzt das strahlende Gesicht Jesu auf mich zukommen. Er legte seine Hand auf meine Schulter: ,Du bist mein Priester.'

Ich war sehr glücklich. Der Heilige Geist begann in mir zu wirken, und ich fing an, allen zu vergeben - angefangen mit Gott, dem ich im Innersten nie verziehen hatte, daß Er mir so früh den Vater genommen hatte. Ich beschloß, alle, die ich verletzt hatte, um Verzeihung zu bitten. Und als ich selbst vergab, verschwanden Bitterkeit und Enttäuschung in mir. Ein Hoffnungsschimmer erfüllte mein Herz. Ich hörte Jesu klare Stimme: “James , ich vergebe dir deine Sünden, geh und beichte möglichst bald alle deine Sünden, besonders diejenigen, die bisher verborgen geblieben oder noch nicht richtig gebeichtet sind. Ich liebe dich, du bist von mir berufen und auserwählt als mein Priester'."

F. James hat keine Worte, um die Freude und den Frieden auszudrücken, die er damals erlebt hat. Jesus sagte ihm noch, er werde ein anderer Mann werden, auf der ganzen Welt Sein Evangelium verkünden und die Kranken und Bedrängten heilen.

3,5 Stunden dauert diese Vision und der junge Mann war längst wieder gegangen. Die Nacht verbringt F. James ohne Schlaftabletten. Am nächsten Tag hat er um vier Uhr früh den Eindruck, geweckt worden zu sein. Er betet 1,5 Stunden: “Der Heilige Geist sagte mir viele Dinge. Auch, daß ich geheilt sei und nun predigen gehen müsse. Predigen war für mich bis dahin ganz unmöglich. Bei meiner ersten Predigt nach der Priesterweihe hatte ich total versagt, konnte nur die hintere Tür fixieren, da ich niemandem in die Augen zu schauen vermochte. So fand ich auch nicht meinen Notizzettel. Außer: ,Meine Lieben, meine Lieben...' brachte ich sieben Minuten lang zitternd und schwitzend nichts heraus."

Nun aber sollte er predigen. Der Herr hatte versprochen: “Ich werde mit dir, werde deine Lippen sein." Nach dem 1,5stündigen Gebet steht F. James auf und geht hinaus. Die Schwestern sind außer sich, die letzten Monate hatte er nicht einmal im Zimmer aufstehen können. Nun aber geht der Pater eine Stunde spazieren und liest dann - vor mehr als 100 Personen - in der Kapelle die Messe. Er kann ihnen ins Gesicht sehen und unvorbereitet 18 Minuten lang predigen. Ein Gefühl der Freiheit und der Liebe für jeden Anwesenden überflutet ihn.

Drei Tage später ergeben alle Tests: F. James ist geheilt, er kann das Spital sofort verlassen. “Können Sie sich meine Freude vorstellen?", fragt er mich ganz glücklich in der Erinnerung.

Nach dieser wunderbaren Heilung und Bekehrung ändert sich sein Leben total. Nun will er nicht mehr Doktorate im Ausland erwerben, wie er es sich vorher gewünscht hatte, sondern in vielen Ländern missionieren. Er verläßt das Seminar und wird zum Predigen freigestellt. Seine Oberen geben ihn an die universelle Kirche frei. Seine erste einwöchige Einkehr in Kerala hält er 1976.

Wer Father James einmal bei Exerzitien erlebt hat, kann nicht verstehen, daß dieser begnadete Missionar jemals Schwierigkeiten mit dem Predigen gehabt haben könnte. Gerade was den Augenkontakt mit den Zuhörern betrifft: Seine unglaublich lebendigen Augen und sein intensiver Blick, der jeden persönlich anspricht und für die Botschaft Jesu gefangen nimmt, waren das erste, was mir aufgefallen ist.

Auch spricht er sehr abwechslungsreich, temperamentvoll und in klaren und einfachen Worten, gespickt mit anschaulichen Beispielen von dem Wirken des Heiligen Geistes, den Charismen, den Gaben und den Früchten, die der Geist schenken möchte. So weckt er im Zuhörer eine tiefe Sehnsucht nach der Begegnung mit Christus im Heiligen Geist.

An F. James erfahren die Teilnehmer, welche Autorität und Kraft von einem Menschen ausgehen, der sein Leben auf die Realität Jesu, die Quelle der Freude ausgerichtet hat. “Die Kraft des Geistes," schreibt er in seinem Buch “Eureka", “bekräftigt einen, zu anderen über Jesus auf eine Weise zu sprechen, die sie zum Glauben kommen läßt." Und weiter: “Ein um Christus kreisendes Leben befähigt einen, in Christus zu wachsen und christusähnlich zu werden, in einer echten Verwandlung durch das Wirken des Geistes, so daß man sagen kann, nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir."

Gerade seine Durchlässigkeit für Christus läßt den Pater darauf bestehen, daß nicht er der Prediger, Lehrer, Heiler sei. “Lauft nicht mir nach, sondern geht zu Jesus," macht er den Teilnehmern der Exerzitien unmißverständlich klar. Nur Jesus könne sie lehren, heilen. Er selbst würde ihnen weitergeben, was der Hl. Geist ihm für sie anvertraue, und jederzeit für sie dasein.

In einprägsamen Worten spricht er vom Leben im Hl. Geist, und findet sehr deutliche, wenn es um falsche Ausrichtungen oder um esoterische Praktiken geht. Stets untermauert er seine Aussagen durch Zitate aus der Heiligen Schrift, die er laufend zitiert und die eine für ihn unerläßliche tägliche Lektüre ist. Durch dieses häufige Zitieren macht er die Schrift lebendig, greifbar und lebensnah. Ich entdecke, wie ich hier Antworten und Beispiele für mein tägliches Leben finden kann. Als tägliche Lektüre aus der Bibel empfiehlt der Pater übrigens zumindest die Psalmen 91, 51 und 23.

Und vor allem noch etwas: F. James strahlt Freude aus, eine Freude, die uns Christen leider so oft abgeht. Er singt und tanzt mit sichtlicher Begeisterung, ganz unbeschwert. Er zeigt schauspielerische Begabung, wenn er Abraham darstellt, wie dieser mit Gott feilscht, oder Sarah, wie sie sich vor dem Besucher versteckt. Sein Gebet ist tief und innig. Täglich, so erzählt er uns , bittet er den Herrn, ihn demütig und sanftmütig zu machen, denn er habe noch viel zu lernen und zu verstehen.

Berührt hat mich jedesmal, wenn er liebevoll von “Mama Maria" sprach. Da wurde auch spürbar, mit welcher Zuneigung er seiner eigenen Mutter gedenkt, die sein geistiges Leben intensiv geprägt und zeitlebens mitgetragen hat, eine Frau mit einem starken Glauben, wie folgende Begebenheit zeigt: Vor etwa 16 Jahren hatte F. James große Herzprobleme: Angina pectoris. Kein Stiegensteigen mehr, lautes oder schnelles Reden ist nicht mehr möglich. Eine Operation am offenen Herzen ist unerläßlich, meinen die Ärzte.

F. James fährt zur Mutter und bittet sie um ihr Gebet. Als sie von der bevorstehenden Operation hört, fragt sie, ohne besonderes Mitleid zu zeigen: “Wozu eine Operation?" Der Pater meint, sie hätte ihn wohl nicht verstanden. Darauf die Mutter: “Wie oft hast du schon von der Kanzel über die Herztransplantation bei Ezechiel gepredigt! Der Herr schneidet das alte Herz aus Stein heraus und schenkt ein neues. Und da willst du dich operieren lassen? Wo bleibt dein Glaube? Heute bei der Messe während der Wandlung bittest du den Herrn um ein neues Herz. Er wird es dir geben."

“Als ich ihren Glauben sah, mußte ich weinen," erzählt der Pater. F. James bittet also während der Wandlung, wie die Mutter es gesagt hatte, den Herrn um ein neues Herz. Und das Ergebnis? F. James lächelt: “Seit damals mußte ich nie mehr für mein Herz bitten."

Daß der Heilige Geist die Menschen wirklich führen und anleiten möchte und daß, wer auf Ihn hört, auch vor Katastrophen bewahrt wird, hat F. James wiederholt erfahren: Als er einmal in Indien den Zug nehmen soll, entscheidet er sich, lieber mit dem Bus zu fahren und vertraut dabei der Stimme des Heiligen Geistes, der ihm dazu rät. Und wirklich: Der Zug stürzt von einer Brücke... Wieviele andere haben damals wohl auf die Warnunge des Heiligen Geistes geachtet?

Wenn F. James von solchen Erfahrungen erzählt, will er damit nicht sagen, daß Gott jedes Leiden, jede Entbehrung, jeden Schmerz verhindert. Auch das hat der Pater in seinem Leben erfahren: Nachdem er zunächst viel in Indien missioniert hatte, gründet er 1989 “Charis Bhavan", ein Haus des Gebets und der Einkehr. Es wird ein bekanntes Exerzitienzentrum in Kerala, dem er sechs Jahre lang als Direktor vorsteht. In dieser Zeit wird er eines Tages von Fanatikern entführt und fünf Tage lang ohne Essen und Trinken in einem Klo eingesperrt.

Man beraubt ihn seiner Kleider, verbindet ihm die Augen, foltert und erniedrigt ihn. Er erleidet Todesqualen. Auch in dieser Lage verläßt ihn der Heilige Geist nicht: “Wenn du nun mit Jesus leidest, wird dein Dienst Früchte bringen. Wenn du mit Ihm stirbst, wirst du Anteil haben an Seinem Abendmahl."

Nachdem ihn seine Entführer freilassen, fällt es ihm verständlicherweise schwer, ihnen zu vergeben. Und doch ist ihm gerade das wichtiger als die ärztliche Versorgung seiner schweren Verletzungen. Drei Tage bleibt er vor dem Allerheiligsten in der Kapelle, um vergeben zu können. Dabei erfährt er die Heilung seiner inneren Verletzungen und physischen Schmerzen. Allerdings leidet er heute noch an den Folgen des Kidnappings. F. James erklärt mir dazu: “Nun sehe ich, daß dieses Leiden auch notwendig war. Je mehr mir der Herr gestattet zu leiden, desto mehr werde ich von Ihm beschenkt. Dieses Kidnapping hat mich wohl für schwierige Aufgaben vorbereitet und von der Angst befreit."

Er erzählt weiter: “Nach diesem Geschehen bekam ich vom Herrn den Auftrag, die Moslems zu bekehren, etwas, was ich mir vorher niemals hätte vorstellen können. Nun wirke ich unter ihnen und führe sie zum Herrn." Diesen Auftrag, so erfahre ich, bekam er in einer Vision, bei der ihn 18 Moslems baten, ihnen über Christus zu erzählen, damit auch sie gerettet werden könnten. Diese Mission bringt viele Früchte.

Ob er öfter Visionen habe, frage ich mein Gegenüber? “Ja," antwortet er ganz einfach, “ich habe oft Visionen. Dabei sehe ich auch die Heilungen, die während der Heiligen Messe geschehen. Das weiße Blatt, von dem ich schon sprach, kommt in meine Gebete mit Worten der Erkenntnis. Auf ihm sehe ich die Namen der Menschen, für die ich beten soll und derjenigen, die geheilt werden, sowie, was an ihnen heil wird. Immer wieder erlebe ich die Gegenwart von Jesus, Maria oder von Engeln. Das ist die Quelle meiner Kraft." Das kann ich mir gut vorstellen, erwidere ich aus ganzem Herzen, aber auch mit erkennbarem Neid. Und er lacht herzlich. Tausende beten für ihn und seine Mission, fügt er hinzu.

In den letzten Jahren hat der indische Missionar 36 Länder bereist und die Freude an Gott geweckt. Er legt dabei Zeugnis davon ab, daß der Glaube frei, froh, mutig und stark macht. Wohin er kommt, machen Menschen bei seinen Exerzitien die Erfahrung der Herabkunft des Heiligen Geistes. Sie bekommen Gnadengaben und Charismen geschenkt. So mancher erlebt äußere oder innere Heilungen. Am Ende der Exerzitien gehen sie weg, ohne traurig zu sein, den geschützten Ort verlassen zu müssen. Vielmehr spüren sie: Nun geht es erst richtig los. Das Gesagte, Gehörte, vor allem das Geschenkte, die Gaben beginnen nun ihre Kraft zu entfalten.

PS: Falls Sie, liebe Leser, wissen wollen, wie das vertrauensvolle, ansteckende Gebet des Paters (die 365 Passagiere springen auf und rufen: “Jesus!") ein Flugzeug bei dem alle Motoren, bis auf einem, sowie die Funkverbindung ausgefallen waren, vor dem Absturz bewahrte - was seinen vorher ungläubigen Nachbarn zum Eingeständnis veranlaßte: “Die Jesus-Versicherung von F. James wirkt besser als meine sündteure, amerikanische Flugversicherung" - dann sollten Sie F. James selbst hören.sten F. James selbst hören.

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