VISION 20003/2009
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Zeitgeschehen

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Christliche Pflegemutter entlassen

Eine britische Pflegemutter ist vom zuständigen Sozialamt entlassen worden, weil ein von ihr betreutes muslimisches Mädchen zum Christentum übergetreten ist. Nach Angaben der Sonntagszeitung Mail on Sunday hatte sich die inzwischen 17jährige im vergangenen Jahr taufen lassen. Die Pflegemutter, eine bekennende Anglikanerin, beteuerte dem Bericht zufolge, sie habe dem Mädchen nachdrücklich vom Glaubenswechsel abgeraten. Das Mädchen, das wegen familiärer Gewalt in ihrer Obhut war, habe sich aber dem christlichen Glauben immer stärker angenähert und schließlich darauf bestanden, Christin zu werden.

(...) Die 17jährige und ein weiteres Pflegekind wurden aus der Familie der Frau herausgenommen.Gegen ihre Kündigung will die Pflegemutter nun mit juristischen Mitteln vorgehen. Nach den Worten des Rechtsanwalts hatte das Mädchen aufgrund ihres Alters ein Recht auf freie Entscheidung für die Taufe. Ein Sprecher der christlichen Interessenvertretung “Christian Institute" sprach von einem Fall “doppelter Standards". So sei es nicht vorstellbar, daß etwa eine atheistische Pflegemutter entlassen würde, weil ein ihr anvertrautes Kind seinen christlichen Glauben aufgibt und atheistisch wird.

PURmagazin 3/09


Während die westlichen Länder ihrem Glauben gegenüber kritisch, ja feindselig eingestellt sind, setzen sich die islamischen Länder für ihre Religion ein. Sie finanzieren islamische Schulen oder den Bau von Moscheen in einem Stil, den sich die muslimischen Minderheiten hier nie leisten könnten. Und sie treten auf internationaler Ebene für den Islam ein:

UN: Den Islam nicht diffamieren

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat am vergangenen Freitag eine Resolution für ein weltweites Verbot von religiöser Diffamierung beschlossen. Die auf Antrag der Organisation der Islamischen Konferenz zustande gekommene Erklärung richtet sich jedoch ausschließlich gegen eine Verunglimpfung und Beleidigung des Islam.

Danach soll dieser nicht in Verbindung mit Terrorismus, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen gebracht werden. Zudem werden die Regierungen weltweit dazu aufgefordert, rassistische Inhalte, die sich gegen die Religionen und deren Anhänger richten, zu verbieten.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP wurde die Resolution mit 24 zu 14 Stimmen bei neun Enthaltungen angenommen.

Junge Freiheit-online v. 30.3.09


Sollte diese Erklärung verbindlich werden, wird es dann überhaupt noch möglich sein, Anliegen der in muslimischen Ländern vielfach unterdrückten christlichen Minderheiten in internationalen Gremien zur Sprache zu bringen?

Frau Lehrerin ist ein Roboter

Während in Deutschland die Lehrer immer knapper werden, verrichtet in Japan jetzt die erste vollautomatische Pädagogin der Welt ihren Dienst. (...) Dort hat an einer Grundschule die erste vollautomatische Pädagogin der Welt ihren Dienst aufgenommen - ein Roboter in Frauengestalt mit dem Namen “Saya". Zu Beginn der Unterrichtsstunde zählt die Roboter-Lehrerin nach, ob alle Schüler da sind. Dann stellt sie den Kindern eine Aufgabe und lächelt freundlich. Die Jungs und Mädchen beugen sich über ihre Hefte, lernwillig, aber auch bemüht, “Frau Saya" nicht zu erzürnen. Denn sie kann böse werden: 18 Minimotoren verziehen ihr Latexgesicht dann zu einer wütenden Miene.

Japan geht seit langem unbefangen mit sogenannten humanoiden Robotern um. (...) Humanoide Roboter werden auch in der Altenpflege eingesetzt, um ältere Personen aufzuheben und herumzutragen. Ein “Asimo" dirigierte sogar das Symphonieorchester von Detroit, und in Osaka spielen künstliche Wesen gleichberechtigt in einem Theaterstück mit. Erfinder der Lehrerin aus Metall und Kabeln ist Hiroshi Kobayashi von der Universität Tokio. 15 Jahre lang hat der Professor an der Figur gebastelt, die unfehlbar scheint: Wenn die Batterien aufgeladen sind, wird sie nie krank, sie verlangt keine Bezahlung, und freche Schüler lassen sie kalt.

Die Welt-online v. 6.3.09

Welche Fehlinvestition in einer Zeit, in der allgemein der Mangel an menschlicher Zuwendung und an liebevoller Autorität in der Beziehung zwischen Jung und Alt beklagt wird!


Belgien verurteilt den Papst

Belgien soll nach dem Willen seines Parlamentes als erstes Land offiziell beim Vatikan gegen die Kritik von Papst Benedikt XVI. an der Verteilung von Kondomen protestieren. Für eine entsprechende Resolution stimmten am Donnerstagabend in Brüssel 95 Abgeordnete im Unterhaus, 18 waren dagegen und sieben Parlamentarier enthielten sich. Die Annahme des Textes war nach seiner Verabschiedung im Auswärtigen Ausschuß des Abgeordnetenhauses am Mittwoch erwartet worden. Der ursprüngliche Resolutionsentwurf wurde allerdings abgemildert: Statt von “gefährlichen und unverantwortlichen" war in der Endfassung von “inakzeptablen Äußerungen" des Papstes die Rede.

ORF-News 3.4.09


Ein Parlament, das selbst in wichtigen Fragen nicht einmal einfache Mehrheiten zustandebringt, verurteilt mit 80prozentiger Mehrheit den Papst - und das in einer Frage, in der sachlich alle Argumente (siehe S. 25f) für Benedikt XVI. sprechen! Daß der Vatikan darauf nur mit Verwunderung reagiert, zeugt von vornehmer Zurückhaltung:

Mit Unverständnis reagierte der Leiter des Pressebüros des Heiligen Stuhls, P. Federico Lombardi SJ (...): “Die Entschließung des belgischen Abgeordnetenhauses ruft Verwunderung hervor, denn in jedem demokratischen Land scheint die Freiheit des Heiligen Vaters und der katholischen Kirche offensichtlich, ihre Positionen darzulegen über Themen, die mit der Sicht auf den Menschen und seine moralische Verantwortung zusammenhängen..."

Zenit.org v. 3.4.09


Die Pfarre als Postamt?

33 steirische Postämter sollen in nächster Zeit geschlossen und durch Postpartner ersetzt werden. Neben Tankstellen, Greißlern und Gemeindeämtern will sich nun auch die katholische Kirche dafür anbieten. Einen entsprechenden Bericht des ORF Steiermark bestätigt Georg Plank, der Pressesprecher der Diözese Graz-Seckau, gegenüber DiePresse.com. Allerdings schränkt er ein: Die Post werde nicht vom Pfarrer zugestellt werden, sondern die Pfarrämter werden nur als Postannahmestellen dienen. Die Vorteile lägen auf der Hand: Die Kirche habe ein dichtes Netz an “Filialen". Die Pfarrämter könnten vor allem in entlegenen Gebieten für ältere und behinderte Menschen nicht nur zum Aufgeben von Briefen und Paketen, sondern auch als “Kommunikationsdrehscheibe" dienen.

Die Presse.com v. 21.4.09

Wir sind beruhigt: Die steirischen Pfarrer werden nicht auf Briefträger umgeschult!


Was geht beim Beten im Gehirn vor?

Wer zu Gott betet, spricht zu ihm wie zu einer realen Person. Das hat eine Studie des dänischen Neuropsychologen Uffe Schjødt von der Universität Aarhus bestätigt, wie die Nachrichtenagentur pressetext berichtet.

Der Forscher beobachtete bei 20 Christen, was sich während ihres Gebets im Gehirn abspielt. “Es ist wie ein Gespräch mit einem Menschen. Wir fanden keinen Hinweis auf irgendetwas Mystisches", sagte er dem Wissenschaftsmagazin New Scientist (London). Bei der Untersuchung sollten die Versuchspersonen einmal zu Gott beten und ein anderes Mal Wünsche an den Weihnachtsmann richten.

Die Unterschiede waren deutlich: “Der Weihnachtsmann wird als reine Fiktion erlebt, während man Gott als reales Gegenüber empfindet." Beim Gespräch mit Gott wurden die gleichen Gehirnströme festgestellt, wie bei der Kommunikation mit einer sichtbaren Person.

In einem zweiten Experiment ging der Forscher der Frage nach, was im Gehirn vorgeht, wenn ritualisierte Gebetsformeln gesprochen werden. Dazu sollten die Probanden das Vaterunser beten und einen auswendig gelernten Kinderreim aufsagen. Dabei wurden keine Unterschiede im Gehirn festgestellt. (...)

Nach Ansicht von Schjødt sind seine Untersuchungsergebnisse sowohl für Christen als auch Atheisten eine gute Botschaft: “Atheisten sehen ihre Ansicht bestätigt, daß alles Einbildung ist, während Christen sie als Beweis für die Existenz Gottes werten."

kath.net v. 16.4.09

Messungen im Gehirn beweisen weder die Existenz, noch die Nichtexistenz Gottes, sie könnten aber eine Anfrage an die Beter sein, ob sie Formelgebete nicht bewußter als Zwiesprache mit Gott begreifen sollten.


Mehr Kinder für Türkinnen

Türkische Frauen in Österreich bekommen mehr als doppelt so viele Kinder wie Österreicherinnen. Während Türkinnen 2007 im Schnitt 2,61 Kinder und Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien 1,96 Kinder zur Welt brachten, lag die durchschnittliche Kinderzahl bei den Österreicherinnen bei 1,29. Auch beim durchschnittlichen Alter der Mutter bei der Geburt des ersten Kindes waren Türkinnen mit 23,8 Jahren deutlich jünger als die Österreicherinnen mit 27,9 Jahren. (...)

Im Ländervergleich lag die Zuwanderung nach Österreich im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2006 mit rund 13 Personen je 1000 Einwohner im oberen Drittel der europäischen Staaten, nur in Luxemburg, der Schweiz, Irland und Spanien war sie höher.

Seit 1961 ist der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung von rund 1,4 auf über zehn Prozent angestiegen, 1,427 Millionen Menschen haben einen Migrationshintergrund.

Die Presse v. 25.3.09

Erschreckend wenig Nachwuchs bei Österreicherinnen: Auf 100 Frauen im gebärfähigen Alter folgen nur rund 65 Mädchen - ein Schrumpfen um 35% von einer Frauengeneration zur nächsten. Soll sich Österrreich langfristig nicht entvölkern, ist klar, daß der Anteil der Zuwanderer weiter steigen wird.


Lebensschutz in der Verfassung

Trotz direkter Intervention eines leitenden Beamten von Unicef (dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) scheint die Dominikanische Republik geneigt, für ein neues Verfassungsgesetz zu stimmen, das menschliches Leben “von der Geburt bis zum natürlichen Tod" schützt.

Während die Dominikanischen Gesetzgeber die Vorteile einer solchen Regelung und die strafrechtliche Sanktionierung der Abtreibung berieten, forderte Nils Kastberg, Unicef-Regionaldirektor für Lateinamerika und die Karibik den Dominikanischen Gesetzgeber auf, Abtreibung zu liberalisieren, um Frauen nicht zu “unsicheren Verfahren" zu zwingen. Er gab auch zu verstehen, die Abgeordneten seien “Heuchler", denen die überdurchschnittlich hohe Teenager- Geburtsraten gleichgültig sei. Kastberg machte seine ungewöhnlichen Aussagen während eines Besuchs in der Hauptstadt Santo Domingo Ende März.

Statt sich dem Druck von außen durch die Unicef und einigen abtreibungsbefürwortenden Nichtregierungsorganisationen zu beugen, stimmten diese Woche Mitglieder der aus beiden Kammern bestehenden verfassungsgebenden Versammlung mit einer Mehrheit von 167 zu 32 für eine Satzung, der im Artikel 30 wie folgt lautet: “Das Recht auf Leben ist unantastbar von der Zeugung bis zum natürlichen Tod." Ein weiterer Artikel soll die Ehe als Beziehung zwischen Mann und Frau festschreiben.

Friday Fax v. 23.4.09

Ein Hoffnungsschimmer: Es gibt noch Länder, die sich gegen die Kultur des Todes stemmen!


Wellness für die Seele

In einem Interview mit Stephan Baier zum Thema Liturgie stellt P. Karl Wallner, Rektor der Päpstlichen Hochschule Heiligenkreuz fest:

P. Karl Wallner OCist: Ich lebe in einer der extremsten Situationen, in der man als Mensch leben kann: in einer zölibatären Gemeinschaft mit 50 Männern im Kloster. Wir sind Charaktere mit unterschiedlichen Temperamenten, wollen einerseits etwas Großes für Gott tun und andererseits in Harmonie mit dieser Gemeinschaft stehen unter Leitung des Abtes. Das ist nur möglich durch die gemeinsame Feier der Liturgie. Der Choleriker geht vielleicht mit einer Riesenwut über den Mitbruder zum Chorgebet, aber dann steht er neben ihm, und betet mit ihm zwei Stunden lang Gott an. Da geschieht natürlich auch psychologisch etwas, eine Entspannung, Entkrampfung, Entlastung, sodaß dann auch der Friedensgruß gelingt. Ich könnte mir eine solche Lebensform ohne den permanenten liturgischen Vollzug, ohne das gemeinsame Ausrichten auf den, der die Quelle ist, nicht vorstellen.

Für Sie als Mönch ist Liturgie auch Alltag, denn Ihr Alltag ist geprägt und getragen von der Liturgie. Spielt aber für den Laienchristen auch eine Rolle, daß Liturgie anders ist als sein Alltag?

P. Karl: Wir haben jetzt den großen Wellnessboom. Der lebt davon, daß der Mensch als Einheit gesehen wird, aber auch, daß er hier in etwas Neues eintritt, in eine andere Welt. Das funktioniert psychologisch auch. Liturgie ist Wellness für die Seele. Es gibt für mich nichts Schlimmeres als wenn man in der Liturgie so redet und sich so bewegt als wäre das banaler Alltag. Die Liturgie nimmt uns heraus aus dem Alltag, führt uns in eine andere Gesten-, Gebärden- und Verhaltenssprache ein. Der Priester geht anders, die Kleidung ist anders, die Töne und der Raum sind anders. Die Ideen der 70er Jahre, in Sakralbauten die Banalität der Lebenswelt nachzuspielen, sind völlig überholt. (...)

Wenn junge Leute heiraten oder ihre Kinder taufen lassen, spielt das ästhetische Moment eine Rolle. Man sucht sich die Kirche, wo man schon von der Optik angesprochen fühlt, wo man sich ein wenig schon “wie im Himmel auf Erden" fühlt. Das ist im Wesentlichen auch Liturgie: die Andersheit, die darin besteht, daß hier der Himmel die Erde berührt. Das wird in Gesten, Handlungen, Sprache ausgedrückt. Junge Leute finden das Latein, das wir in Heiligenkreuz voll bewahrt haben, wieder “cool", weil es anders ist als das Einerlei ihres Alltags.

Die Tagespost v. 2.4.09

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