VISION 20002/2017
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Leserbriefe

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Den Heiligen Geist herabflehen
Die eigentliche Krise der Kirche ist eine Krise des Glaubens, schreibt Erzbischof Georg Gänswein in VISION 1/17. In immer noch größerem Maße wird eine Anpassung an die Welt und damit ein Verdrängen der Botschaft Christi und letztendlich ein Verdrängen seiner Person selbst von den Christen zelebriert. Man meint, mit einer Öffnung zur Welt die Menschen in die Kirche holen zu können. Die Menschen sind aber in einer Zeit, in der die Lüge und damit der Teufel unsere Gesellschaft und inzwischen auch Teile der Kirche beherrscht, sensibel gegenüber der Unwahrheit geworden. Ohne einen authentischen Glauben, der aufrichtig und klar ist, können Menschen nicht überzeugt werden.
(…) Der Appell, die Gebote zu befolgen und sich nicht der Welt anzupassen, reicht nicht aus, um eine wirkliche Umkehr zu erreichen. Denn was die Kirche gerade am Anfang ausgezeichnet hat, war das Erfülltsein vom Heiligen Geist. Nur er kann uns zu einem Glauben befreien, der selbst vor dem Martyrium nicht zurückschreckt. Was war aber die Reaktion der Christen, als in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts der Heilige Geist auf kleine Gruppen herabgekommen ist, mit denen die Charismatische Erneuerung ihren Anfang nahm? Man hat den Heiligen Geist bekämpft. Wo wird heute in den Gemeinden nach Charismen gefragt, wenn jemand zu einem Dienst beauftragt werden soll? Werden in unseren Gemeinden Charismen wie Prophetie oder Heilung praktiziert? Wird von den Bischöfen die Gabe der Unterscheidung der Geister ausgeübt? Der Heilige Geist ist weitestgehend in unseren Gemeinden ausgelöscht. Wenn wir wollen, dass Gott seine Kirche wiederbelebt, dann müssen wir in unseren Gemeinden so beginnen, wie es die Apostel im Abendmahlsaal vorgemacht haben; in kleinen Gruppen in der Ordnung der Kirche den Heiligen Geist herabflehen und den Glauben au­thentisch leben in der Kraft des Heiligen Geistes. Dadurch kann die Kirche Christi wiederbelebt werden.
Hans-Peter Moos, D-67714 Waldfischbach-Burgalben

Mission nicht durch Dialog ersetzen
Mission ist das Leitwort von VISION 1/2017. Tatsächlich halten aber viele Mission in Zeiten des Dialogs für überholt. Papst Benedikt XVI. sagte dazu, dass Mission nicht durch Dialog ersetzt werden dürfe. Schon im Alten Testament galt die Mahnung an das auserwählte Volk Israel: „Vergesst die Taten Gottes nicht!“ Erst recht gilt dies für das Heilswerk Jesu Christi, von dem uns das Neue Testament berichtet. In diesem Sinn hat auch Jesus vor seinem Abschied eben kurz vor seiner Himmelfahrt den Aposteln ausdrücklich gesagt: „Lehret alle Völker, lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe…“ (Mt 28) Nur Jesus  kann allen Menschen das Leben in Fülle anbieten. Er allein kann ein Leben schenken, das wirklich die Sehnsüchte der Menschen erfüllen kann. Diese Tatsache den Menschen vorzuenthalten, wäre ein Unrecht, das man nicht verantworten kann.
P. Leopold Strobl OSB,
A-5152 Michaelbeuern

Im Alltag zum
Glauben stehen
Zu den hinreißenden Beispielen in der letzten Nummer (über missionarisches Wirken, Anm.) möchte ich (…) das alltägliche Beispiel in der Lebensumgebung unterstreichen: Die Frau eines Mannes in meinem Wohnhaus war gestorben, und ich besuchte ihn öfters mit der Absicht, ihn tröstend zu zerstreuen. Einmal ergab sich bei dem neutralen Gespräch der Hinweis auf den Urknall. Da sagte ich: „Aber Sie sind doch nicht dumm. Knallen kann es nur, wenn zuvor etwas da war… Und wenn man die Welt genauer betrachtet, wie sie schön und sehr durchdacht ist (Bienen…), so sagt einem doch der Hausverstand, dass das nicht durch einen zufälligen Knall entstanden sein kann.“ Er gestand mir zu: „Ich möchte ja gern glauben, aber ich kann nicht.“ „Da weiß ich ein genau passendes kurzes Gebet: ,Gott, wenn es Dich gibt, rette meine Seele, wenn ich eine habe.’ Ich sah, dass ich ihn irgendwie getroffen hatte. Als ich ihn nach einiger Zeit wieder traf, sagte er von sich aus: „Ich bete das jeden Abend vor dem Einschlafen.“ Inzwischen ist er gestorben, und ich kann einen Erfolg nicht mathematisch nachweisen, denke aber, Gottes Barmherzigkeit wird das Auslangen mit der Bereitschaft, sich zu öffnen, gefunden haben.
Martha Knett, 1030 Wien

Wir arme „Reiche“
Die Angelobung des neuen Bundespräsidenten veranlasst mich zu folgenden Gedanken: Vor 70 Jahren hat P. Petrus den Rosenkranz-Sühnekreuzzug gegründet, da er überzeugt war, mit der Kraft des Gebetes den Frieden und die Freiheit Österreichs erbitten zu können. Die Politiker Figl und Raab beteten gemeinsam mit den Menschen, die sich nach dem Krieg nach Freiheit sehnten. Wie reich waren damals die Menschen im Vergleich zu den im Überfluss lebenden „armen“ Menschen heutzutage! Gott wird ignoriert und bewusst aus dem Leben der Menschen verbannt, obwohl es doch heißt: An Gottes Segen ist aber alles gelegen. Jesus sagt von sich: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben – eine Richtschnur für die Menschen und die Politiker…
Inge Kitzmüller, A-1030 Wien

Mission bei
Esoterikern?
Auf den ersten Blick hat mich dieser Bericht begeistert: Mission unter Esoterikern! Aber ich habe in einem Buch von Sr. Emmanuel gelesen, dass eine Dame von Pater Jozo Zovko gesegnet werden wollte. Er überging sie in der Reihe, also stellte sie sich hinten nochmals an, und er überging sie wieder. Von Sr. Emmanuel, bei der sich die Dame darüber beschwerte, befragt, was ihre tiefste Absicht war, als sie zu Pater Jozo kam, antwortete sie, sie wollte seine „positiven Energien“ bekommen, seine Heilungsgabe und durch ihn neue Macht einfangen, um Menschen zu helfen, die zu ihr kämen. (…) Ich stelle mir die Frage, ob viele Menschen die Anwesenheit der katholischen Kirche bei der Esoterikmesse nicht so verstehen, dass alles, was dort angeboten wird, von der Kirche gutgeheißen wird und so noch mehr in die Irre gehen und das Wirken der Kirche und esoterische Praktiken auf eine Stufe stellen.
Ingrid Guttmann, E-Mail
Diese Gefahr mag bestehen. Aber der Auftrag des Herrn ist, zu allen zu gehen. Denn Jesus will, dass Sein Heil allen Menschen gebracht wird. So muss man dieses Risiko durchaus eingehen. Schließlich muss die Kirche sich keine Gedanken machen, ob jemand einen Segen manipulativ nützen will. Denn Gott ist souverän, über alle Manipulation erhaben. (Siehe auch Nachtrag Seite 24)

Katholisch mit
Franziskus?
Dem Abdruck des Leserbriefes „Zuviel Franziskus“ in VISION 2000 1/17 haben Sie einen Kommentar beigefügt, zu dem es meinem Empfinden nach etwas richtigzustellen gibt. Doch zunächst sei er hier zitiert: „Wir sind uns der sehr unterschiedlichen Meinungen über Papst Franziskus be­wusst, bleiben aber der von Anfang an verfolgten Linie treu, uns eindeutig zum jeweiligen Nachfolger auf dem Stuhle Petri zu bekennen. Katholisch kann man nur mit und nicht gegen Petrus sein. Das bedeutet nicht, jede seiner Aussagen als Dogma zu betrachten.“ Dem möchte ich einen kurzen Artikel aus dem St. Athanasius Boten vom September 2016 entgegenstellen: „45 Theologen aus verschiedenen Ländern haben das apostolische Schreiben Amoris Laetitia vom 19. März dieses Jahres (2016) zensuriert. Ihr gestrenges, aber keineswegs ungerechtes Urteil richtet sich gegen 11 Sätze, die als häresieverdächtig eingestuft werden…“
In Anbetracht dessen kann man sich wohl kaum eindeutig zu Papst Franziskus bekennen und auch nicht nur mit ihm katholisch sein. Das Bekenntnis zum Petrus­amt selbst bleibt hingegen davon unberührt, und man kann natürlich auch nicht gegen das Petrusamt katholisch sein.
Josef Pöter, A-2360 Ternitz
Sollte man so  schwere Vorwürfe nicht direkt an den Papst richten und nicht in der Öffentlichkeit breittreten? Auch kann man das Petrusamt nicht von der Person des jeweiligen ordnungsgemäß gewählten Papstes trennen.

100 Jahre Fatima
Dieses 100-Jahre-Fatima-Jubiläum fordert von uns das Glaubensleben der Kinder. Die Kinder wurden vom Engel des Friedens im Glauben unterwiesen, nicht durch lange Belehrungen, sondern ganz einfach durch das Beispiel, wie und um was sie beten sollten. Das hat sich in deren Herzen tief eingeprägt, bei Luzia bis zu ihrem 97. Lebensjahr. Sie bekennt, dass sie die Engelsgebete stundenlang wiederholt hätten. Durch diese Treue haben sie die Zeit recht genützt, was zur Glaubensvermehrung führte. So wurden sie empfänglich für die Botschaft unserer Königin des Friedens, dass der wahre Frieden mit Gott nur durch Beten und freiwillige Verzichtleistungen begründet werden kann. (…) Es wird gebeten, für unsere Bischöfe in Österreich zu beten und sie zu bitten, dieWeihe an das Unbefleckte Herz Mariens für unsere Heimat zu vollziehen. Geschichtlich ist erwiesen, dass Gott die Gnaden des Friedens von dieser Weihe abhängig macht. Portugals Bischöfe weihten ihr Land 1930 dem Unbefleckten Herzen Mariens, erneuerten dies jährlich und das Land blieb vom 2. Weltkrieg verschont.
Richard Reingruber, Auweg 9, 4190 Bad Leonfelden. Bei Herrn Reingruber kann man Gebetsunterlagen bestellen.

Handy-Missionarin
Handy in Kinderhand –  schlimm! Aber ich bin ganz froh darüber. Jeden Morgen schicke ich eine Nachricht an meine 12-jährige Enkelin. Derzeit kauen wir seit Wochen jedes Wort des Vaterunsers durch. Oft sind es kleine Gebete, die ich ihr und anderen sende, Psalmworte aus den Laudes, manchmal schöne oder nachdenkliche Fotos oder Videos. Auch anderen sende ich jeden Morgen kurze Gebetsimpulse. Auch meinem Patenkind, Benjamin, der jetzt nach dem Abitur in Chile in einer Priestergemeinschaft über seine Berufung nachdenkt, bin ich auf diese Weise nah. Und so münze ich Satans Verdummungsstrategien um! Ich bekomme auch Gebetsbitten: Mama, bitte bete für... Ich schleppe den Rucksack voller Anliegen jeden Morgen vor das Allerheiligste und kippe ihn dort aus… Die Muttergottes hier in Neviges kümmert sich drum....oft erlebt!
Ina-Maria Akila, D-42553 Neviges

Bete für die Jugend
Jedes Mal warte ich gespannt, ob euch wieder ein Thema eingefallen ist, das ihr interessant und glaubwürdig aufbereitet. Und tatsächlich – es gelingt euch immer wieder! Vielen Dank! Besonders hat mich bei der letzten Ausgabe der Impuls von Pater Karl Wallner angesprochen, ganz besonders für die Jugendlichen zu beten. Da ich sehr gerne den Rosenkranz bete, nehme ich jetzt täglich viele junge Leute ins Gebet, schreibe mir eine Liste, für wen ich gebetet habe und habe inzwischen schon für über 250 verschiedene gebetet, wobei auch die gleichen immer wieder dran kommen.
Es ist mir eine Freude, mit der Kraft des Gebetes die großartigen Fähigkeiten der jungen Leute heraus zu beten. Sie sind unsere Zukunft, und sie werden die Schätze des katholischen Glaubens wieder schätzen lernen, wenn wir sie mit Begeisterung und dem nötigen Heiligen Geist bestärken.
Hildegard Sochatzy. E-Mail

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