VISION 20003/2020
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Seit dem Erscheinen der letzten Ausgabe von Vision2000 hat praktisch ein Ausnahmezustand geherrscht. In meinem doch schon recht langen Leben habe ich nichts Vergleichbares erlebt. Gott sei Dank, werden die Beschränkungen, die man uns auferlegt hat, jetzt ge­lo­ckert. Dennoch sind wir weit davon entfernt, im üblichen Rhythmus zu leben:
 Der Hochschulbetrieb ist ausgesetzt, der internationale Reiseverkehr weitgehend unterbrochen, die öffentlichen Verkehrsmittel sind praktisch leer und die Pflicht zum Tragen des Mundschutzes – von dem nicht geklärt ist, ob er wirklich nützlich ist – macht das Leben mühsam. Besonders hart treffen uns die massiven Restriktionen, die für die Feier der Heiligen Messe vorgesehen sind. Unwillkürlich fragt man sich, ob unter diesen Bedingungen ein andächtiges Mitfeiern überhaupt möglich sein wird. Hoffen wir es!
Vor allem aber wird uns noch lange die Angst begleiten. Die Schreckensszenarien, die uns politische Entscheidungsträger vor Augen geführt haben, die Berichte von Tragödien, die sich in Italien, Spanien oder New York abgespielt haben, die immer wiederkehrenden Ermahnungen in nahezu allen Medien, sich nur ja an die Anweisungen zu halten – selbst auf den Handys wurde man pausenlos ermahnt „Bleib zu Hause!“ –, haben Spuren in unserem Verhalten hinterlassen: Beim Spazierengehen weichen einem sogar Kinder in großem Bogen aus, kommt man beim Anstellen dem Vordermann zu nahe, erntet man böse Blicke, kommt man vom Einkaufen heim, ist der erste Gedanke: Händewaschen, gründlich!
 Auf diesem Hintergrund widmen wir diese Ausgabe dem so wichtigen Wort des Herrn: „Fürchtet euch nicht!“ Als Christen sind wir aufgerufen, furchtlos zu leben. Wir wissen ja, dass wir in einer Welt leben, in der es immer Bedrohungen gibt und geben wird.

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