VISION 20002/2019
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… zur überzeugenden Stimme für die Ungeborenen

Artikel drucken Ein interessierter Teenager wird...

 Viele Jugendliche spricht das Thema Lebensschutz an und sie sind bereit, sich da einzubringen. „Jugend für das Leben“ – feierte kürzlich sein 30-jähriges Beste­hen – bietet jungen Leuten die Gelegenheit nicht nur dazu, sondern auch zum Glauben zu finden und in ihm zu wachsen. Zeugnis von Tamara, einer jungen Vorarlbergerin.


Ich kann mich noch daran erinnern, als ich zum ersten Mal mit diesem Thema überhaupt konfrontiert wurde. Damals war ich 13 Jahre alt und sah mir wie immer mit meiner Mutter eine Serie an. Die Protagonistin sah, wie eine Frau nachts heimlich in die Arztordination hinein und nach einer Weile wieder heraus ging. Sie fragte, was die Frau getan hätte und die Mutter des Arztes meinte, es wäre etwas ganz Schreckliches. Ich war verwundert, was man bei einem Arzt so Schlimmes tun könnte, da die Frau nach dem Hinausgehen unversehrt aussah.
Meine Mutter gab mir als Antwort: „Sie hat ihre Schwangerschaft abgebrochen.“ „Aber wie? Man kann doch nicht einfach Dinge rückgängig machen, nicht Ei- und Samenzelle wieder trennen, das geht ja nicht. Vor allem, wenn das Kind schon wächst, es ist unmöglich, eine Schwangerschaft umzukehren! … Es sei denn, man würde das Kind töten, aber das würde doch niemand tun – oder?“ „Ja, ja Tamara, ich will die Serie weiter sehen!“ „Das würde doch niemand tun…,“ murmelte ich weiter vor mich hin, bekam aber keine Antwort.
Irgendwie verfolgte mich das weiter über die Jahre, denn ich fand keine andere Erklärung, wie man sonst Schwangerschaften abbrechen könnte. Das Thema wurde erst drei Jahre später in unserem Haushalt wieder erwähnt, als die beste Freundin meiner Mutter an Krebs starb und meine Mutter mir anvertraute: „Kurz bevor sie starb, fragte sie mich: ,Warum träume ich jede Nacht von weinenden Babys? Warum?’, und ich habe mich nicht getraut ihr zu sagen, dass ich denke, dass es ihre abgetriebenen Kinder sind.“ Und da wurde mir als 16-Jährige bewusst, wie groß dieses Problem tatsächlich ist.
In der Schule wurde es nie erwähnt. Verhütungsmittel wurden hochgejubelt, und erst meine Eltern brachten mir Jahre später bei, dass diese fehlschlagen können, als ich fragte, warum es denn dann überhaupt Abtreibungen gibt. In meinen ehemaligen Schulen wurde das Thema gemieden, es hieß nur: Kondome und Pille, dann wird alles gut. Vom Pearl-Index hörte ich zum ersten Mal im Internet.
Wie hormonelle Verhütung funktioniert, lernte ich bei einem Probeschul­einsatz auf der „Pro Life Tour“ der„ Jugend für das Leben“. Nach so vielen Jahren erfuhr ich erst mit 20 Jahren, was Verhütungsmittel, die fast alle Teenager nahmen, überhaupt mit dem Körper machten. Zwar stand ich schon vorher allen hormonellen Verhütungsmitteln skeptisch gegenüber, aber ich wusste nicht, dass sie auch in manchen Fällen abtreibend wirken können. Ich lernte es bei der „Jugend für das Leben“, genauso wie ich auch endlich Menschen traf, die mich verstanden.
Noch nie zuvor hatte ich so viele gläubige junge Christen an einem Ort getroffen. Während der gesamten Tour stritt fast niemand miteinander, jeder entschuldigte sich für jede Kleinigkeit bei jedem, egal ob er schuld war oder nicht. Wenn man davor nur wenige wahre Christen gekannt hatte, fühlte ich mich jetzt fast wie im Paradies. Für mich war es auch besonders interessant zum ersten Mal eine katholische Messe zu besuchen. Sie war unserer orthodoxen sehr ähnlich, nur auf Latein statt Serbisch. Ein paar Unterschiede konnte ich trotzdem beobachten, die mich faszinierten und ich konnte auch viel Neues durch meine katholischen Freunde erfahren.
Sogar mein agnostischer Vater hat beim Marsch fürs Leben in Wien gemeint, er hätte eine sehr warme Atmosphäre gespürt und würde wieder mitgehen. Dabei war er nur ein Jahr zuvor Abtreibungsbefürworter gewesen, bevor ich durch meine Mitgliedschaft bei der „Jugend für das Leben“ das Thema daheim immer mehr hochkommen ließ. Irgendwann fragte er mich, wann denn das Leben überhaupt anfange.
Die Empfängnis wollte er nicht als Antwort akzeptieren, bis ich ihm die Gegenfrage stellte, wo  er den Beginn ansetze: Wenn die einzigartige DNA gebildet wird? Wenn das Herz anfängt zu schlagen? Wenn erste Gehirnwellen messbar sind? All das passiert im 1. Trimester. Da meinte er, Abtreibung sei wirklich unmoralisch, aber er habe sich nie zuvor damit beschäftigt.  Jetzt verteidigt er das Leben manchmal sogar noch stärker als ich. Dieses Beispiel zeigt mir, wie viel das persönliche Gespräch bewirken kann!
Ich kann mich an meine Zeit erinnern, bevor ich bei der „Jugend für das Leben“ war. Es fühlte sich immer so an, als ob man alleine gegen die Welt kämpfe. Gemeinsam fühlt man sich wohler und kann mehr erreichen, deswegen bin ich sehr glücklich darüber, dass ich zur Mitgliedschaft geleitet wurde. Wir teilen dieselben Werte und Denkweisen, das kannte ich vorher so nicht.
Man fühlt sich wie in einer großen Familie. Zuvor hatte ich immer alleine vor dem Essen gebetet, doch zusammen fühlt es sich noch schöner an. Vor allem, als wir es gemeinsam in einer Pizzeria nach dem „Marsch fürs Leben“ in Bern taten. Ein paar junge Leute an einem Tisch, öffentlich am Beten. Ich denke nicht, dass es öfter vorkommt und dass wir es alleine tun würden. Deswegen war es eine besondere Erinnerung, die ich gerne wieder erleben werde.
Wie Sie ähnliche Erfahrungen, als Aktive oder Unterstützer, machen können, erfahren Sie auf unserer Homepage unter www.jugendfuerdasleben.at oder nach Anfrage unter
office@jugendfuerdasleben.at.

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