VISION 20003/2002
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Ich habe alles Jesus übergeben

Artikel drucken Theresia Hirtl und die Größe ihres unscheinbaren Lebens als Familienmutter (Von Alexa Gaspari)

Unlängst waren wir, mein Mann und ich, in einer Messe in der Basilika am Sonntagberg im Mostviertel. Vor uns ein Paar, das uns auffiel, weil die Frau sich ihrem Mann bei Gebeten und Liedern immer wieder zuwandte, offensichtlich, um ihm zu ermöglichen, von ihren Lippen abzulesen.

Mich berührte diese Beobachtung sehr. Daher wollte ich über diese Frau mit dem lieben, gütigen Gesicht mehr erfahren. Unser Freund, Joseph Doblhoff - er hat vor Jahren das Haus am Sonntagberg zu neuem Leben erweckt - erzählte mir dann, Frau Hirtl sei eine der ersten und treuesten Beterinnen für das Projekt gewesen. Auch sei sie vorbildlich durch die Art, wie sie ihren Glauben selbstverständlich lebt und bezeugt.

Sich interviewen zu lassen, hat sie allerdings enorme Überwindung gekostet. Wie sie mir nachher gestand, hatte sie vor der Entscheidung Jesus um Hilfe gebeten: “Herr, wenn es Dein Wille ist, daß ich da Zeugnis gebe, dann muß Dein Geist in mir reden, damit ich das sage, was Du willst, was Du für wichtig erachtest."

Nun aber habe ich grünes Licht für ein Gespräch bei ihr zu Hause, in einem Bauernhof am Sonntagberg. Sie und ihr Mann haben schon eine wunderbare Jause für uns und Joseph, der uns bei dem Ehepaar eingeführt hat, vorbereitet. Zuerst aber setzen wir Frauen uns für ein Gespräch zusammen.

Theresia Hirtl ist am Sonntagberg geboren, in einem unterhalb der Basilika gelegenen Haus als eines von sieben Geschwistern. Bis zur Beendigung der achtklassigen Volksschule am Sonntagberg wohnt sie daheim. Der sonntägliche Kirchgang ist für die Familie eine Selbstverständlichkeit. Der Pfarrer, dem Kinder und Jugendliche ein großes Anliegen sind, organisiert Glaubens- und Jugendstunden sowie eine Aktivistenrunde. “Diese Stunden, wo wir im Glauben unterwiesen wurden, haben uns sehr geholfen", sagt mir Frau Hirtl. Vieles von dem, was sie heute lebt und beherzigt, sei damals grundgelegt worden.

Nach Abschluß der Schule arbeitet sie zunächst in einem Gasthaus am Sonntagberg, und später sechs Jahre in einem anderen Gasthaus. Das junge Mädchen wohnt dann auch jeweils dort.

Bevor sie jedoch dorthin übersiedelt, nimmt die 17jährige auf Empfehlung ihrer Schwester an einer Familienwerkwoche teil. Besonders in Erinnerung bleibt ihr, wie schön es sei, sich die Reinheit vor der Ehe zu bewahren - und wie wichtig die Unauflöslichkeit der Ehe. Theresia Hirtl erinnert sich genau: “Die Liebe ist wie ein Ring, hieß es. So wie ein Ring sollte die Liebe in der Ehe kein Ende haben." Die Reinheit und die nicht endende Liebe in der Ehe sind von da an für sie Ideale, die sie leben und verteidigen wird.

Heute meint sie, diese Woche habe sie gerade zur rechten Zeit mitgemacht, denn im Gasthaus, wo sie nun arbeitet, ist sie gleich herausgefordert, für das Ideal der Reinheit zu kämpfen - im wahrsten Sinn des Wortes. Lachend und anschaulich erzählt sie: “Ich war ein furchtbar schüchternes Kind und Mädchen, das sich zu niemandem etwas zu sagen getraut hat. Doch jetzt hatte ich genug Schneid bekommen: Im Wirtshaus geht es ja nicht zimperlich zu. Wenn sich da einer mir zu sehr genähert hat, ist mir gleich die Hand ausgekommen - und der hat ,a Fotzn' g'habt." Ich kann mir gut vorstellen, daß die Ohrfeigen durchaus notwendig gewesen sind.“Hätte ich vor der Zeit im Gasthaus nicht die Familienwerkwoche gemacht, wäre vielleicht manches schief gelaufen. Da hätte sich manches getan," stellt sie fest.

Es klingt ganz selbstverständlich, wenn sie von Reinheit vor der Ehe spricht. Das beeindruckt mich, denn außer Waschmittelfirmen redet ja heute kaum jemand noch von Reinheit. Wirklich schade, denke ich. Denn auch in unseren Tagen könnten solche Worte so manchem jungen Mädchen böse Erfahrungen ersparen.

Natürlich kam in der Einkehrwoche auch anderes zur Sprache. Frau Hirtl erinnert sich: “Einen Satz haben wir in dieser Einkehrwoche auswendig gelernt: Gott liebt mich immer, immer, immer, sollte ich auch sein größtes Sorgenkind sein. Und diesen Satz vergeß ich nicht bis an mein Lebensende. Es ist wahr: Man soll nie glauben, selbst wenn man einmal ganz daneben ist, daß es jetzt aus sei mit der Liebe Gottes. Auf die darf man immer vertrauen."

Diese Barmherzigkeit Gottes sollten alle Menschen erfahren, alle sollten sie als etwas Wunderbares erkennen können. Das ist ihr Wunsch. Und damit das so ist, opfert sie all ihre Leiden und Schmerzen für die anderen auf. Schon als der Jugendseelsorger eines Tages fragt: “Wofür wollt ihr euch im Leben ganz bewußt einsetzen?", antwortet die 16jährige spontan: “Für die Rettung der Seelen."

Nun aber zurück zur Geschichte meines Gegenübers: Als die ältere Schwester 1960 heiratet, kehrt Theresia wieder heim und bleibt, um in der Wirtschaft zu helfen, bis sie selbst 29jährig 1970 heiratet. Ihren Mann kennt sie schon von Kindheit an. Auch er stammt vom Sonntagberg. Bei seiner Geburt, einer Zangengeburt, wurde der Gehörnerv so schwer verletzt, daß er seither gehörlos blieb. Seine Schulzeit verbrachte er daher vor allem in einer Gehörlosenschule in Wien. Nur hin und wieder kam er nach Hause.

Nun gibt es 1969 ein Sylvesterfest bei einem Bauern, und die Jugend trifft sich dort zum Tanz. Karl Hirtl stellt dabei fest, daß Theresia weit mehr Einfühlungsvermögen für seine Art zu tanzen aufbringt - als Gehörloser hat man es da um einiges schwerer - als andere Mädchen. An diesem Abend “funkt" es wohl zwischen den beiden, und kurz darauf beschließen sie, nicht lange mit der Heirat zu warten. Im August 1970 wird Hochzeit gefeiert, und sie übersiedeln in das Haus der Schwiegermutter. Theresias Mann ist Ofensetzer und Fliesenleger. Am Hof haben sie nur mehr gerade so viel Vieh, wie sie für den Eigenbedarf brauchen.

“Eigentlich," erzählt mir Frau Hirtl lächelnd, “hatte ich vorher gedacht, Kinderdorfmutter zu werden. Acht Kinder großzuziehen, habe ich mir sehr schön vorgestellt." Wunderbar, daß es so großzügige Menschen gibt! “Und wieviele haben Sie nun?", frage ich neugierig. “Na ja, acht", lacht sie, sichtlich zufrieden.

Später erfahre ich, daß sie zunächst eine Fehlgeburt hatte. Ihr Jugendseelsorger rät ihr daraufhin, jeden Tag die Muttergottes um ihre Hilfe für eine glückliche und gesunde Geburt und um die Gnade der Taufe zu bitten, sollte sie wieder schwanger werden. An das hält sie sich bei ihren acht Kindern, die auch alle gesund zur Welt kommen. Übrigens innerhalb von nur zehn Jahren!

Daß es wirklich acht geworden sind, war nicht selbstverständlich. Denn nach der Geburt des vierten Kindes will der Arzt in Waidhofen sie sterilisieren. Er findet, der Kindersegen sei groß genug. Die junge Frau aber wehrt sich heftig: “Das kommt nicht in Frage. Das laß ich nicht machen. Wenn der Herrgott will," erklärt sie dem verblüfften Arzt, “daß ich noch ein Kind bekomme, baue ich darauf, daß das richtig ist und Er mir genug Kraft geben wird."

Der Arzt ist übrigens nicht der einzige, der so viele Kinder für übertrieben hält: “Auch manche im Ort haben uns für ,deppert' gehalten", erzählt Frau Hirtl belustigt. “Eure Junge hat ja einen Vogel", haben sie der Mutter gesagt. “Die soll endlich was machen lassen, damit sie nicht mehr schwanger wird." Die mit dem Vogel bleibt aber gelassen bei solchen Vorschlägen: “Ich habe das der Himmelsmutter übergeben. Da sollen die Leute sagen, was sie wollen."

Ein weiterer Anschlag auf das Leben eines ihrer Kinder geschieht im Anschluß an einen schweren Unfall zu Hause: Als Frau Hirtl mit dem sechsten Kind im dritten Monat schwanger ist und das fünfte im Arm hält, fällt sie eines Tages zu Hause kopfüber die Stiege hinunter. Ohne sich an den Sturz genau erinnern zu können, findet sie sich am Fuß der Treppe sitzend wieder. Im ersten Schock meint sie, es sei weder ihr, noch dem Kind auf ihrem Arm etwas passiert. Letzteres stimmt wunderbarerweise, doch sie selbst sitzt - wie sie plötzlich bemerkt - in einer immer größer werdenden Blutlache: Das linke Schienbein ist bis auf den Knochen offen, eine riesige Fleischwunde. Sie meint zu verbluten.

Irgendwie schafft sie es zum Telefon. Im Spital wird die Haut über der Wunde, nur mit örtlicher Betäubung, zusammengezogen. Sie bekommt einen Liegegips. Als man diesen Tage später herunternimmt, ist alles darunter vereitert. Es scheint, als wüßte niemand was da zu machen ist. Der Gips wird einfach wieder zugemacht.

Nachdem der Pfarrer sie einige Tage später besucht und ermuntert, sich gegen die Nichtbehandlung zu wehren, faßt sie Mut und verlangt, in ein anderes Spital überstellt zu werden. Daraufhin wird die Sache neu angegangen und sie dem Frauenarzt vorführt. Dieser erklärt, er müsse eine Abtreibung vornehmen, sonst könne das Bein nicht in Vollnarkose behandelt werden - nach dem Motto: Das Kind wäre dann behindert, also machen wir es gleich weg.

“Das kommt auf keinen Fall in Frage", erklärt die Mutter entschieden. Man sollte das eben mit einer örtlichen Betäubung machen. Das Leben ihres Kindes werde nicht angetastet - und Schluß. Darauf hört sie den nächsten, unglaublichen Vorschlag: “Dann machen wir zumindest etwas, damit Sie nie wieder schwanger werden." “Auch das kommt nicht in Frage", erwidert die Mutter empört, “Ich habe mich ganz Jesus übergeben. Wenn Er meint, daß es genug ist, werden wir keine Kinder mehr bekommen. Sollte ich noch eines bekommen, wird Er schon für alles gut genug sorgen." Ärzte sollten öfter solche Zeugnisse zu hören bekommen!

Damit ist dieses Thema nun doch beendet, und sie kommt auf ihr Zimmer zurück; man versucht nun ihr Bein zu behandeln. Ob sie große Schmerzen gehabt habe, frage ich. “Eigentlich nicht, das Fleisch rund um die Wunde war ja schon abgestorben", erzählt sie ruhig. “Es wurde immer wieder weggeschnitten, wenn es schwarz war." Eine schreckliche Vorstellung. Zum Aufopfern für andere wird da wohl einiges gewesen sein, denke ich.

Sechs Wochen verbringt sie im Spital. Als ein Arzt die von einem Kollegen verordneten Tabletten auf ihrem Nachtkästchen sieht, ist er entsetzt: eine Schwangere hätte das nie bekommen dürfen! Wie gut, daß Theresia sie in weiser Voraussicht täglich heimlich hatte verschwinden lassen. Und so kommt die kleine Monika sechs Monate später gesund zur Welt.

Für das Kind, habe ich mir unwillkürlich gedacht, muß es schön sein zu wissen, daß seine Mutter so für sein Leben gekämpft hat. “In den wichtigen Momenten Ihres Lebens hatten Sie immer genug Mut, sich zu wehren," sage ich zu Frau Hirtl, “und dabei sagten Sie, Sie seien so schüchtern." Sie lacht: “Wenn es nötig war, habe ich genug Kraft und Schneid bekommen, um zu tun und zu sagen, was nottat, obwohl ich mich sonst nichts getraut hab."

Acht Kinder, was für eine Aufgabe, noch dazu, wenn sie so knapp hintereinander kommen! In den ersten Jahren ist ihr die Schwiegermutter eine große Stütze und auch ihr Mann steht in den Nächten auf, wenn ein Kind zu wickeln oder zu füttern ist: “Du stillst, ich mach den Rest", erklärt er. Als die Schwiegermutter 1982 plötzlich stirbt, ist die kleine Elisabeth gerade ein halbes Jahr alt, und die vielfache Mutter erleidet nach einer schweren Erkrankung einen Nervenzusammenbruch.

Schmerzen seien nicht so schlimm wie diese monatelange Schlaflosigkeit, der schwankende, depressive Gemütszustand, ein Herz, das wie wild bumpert, der Hals, der wie abgeschnürt ist, erinnert sie sich. Eine Familienhelferin zieht für drei Wochen ein, und Frau Hirtl nimmt Urlaub. Aber es hilft nicht viel. Bei einer Predigt in Amstetten spricht der Priester von der Angst der Jünger beim Sturm auf dem See. Sie spürt: Das trifft den Nagel auf den Kopf. Auch sie hat Angst vor dem Sturm und wohl auch nicht genug Vertrauen in Gott. Ja: ängstlich und kleingläubig, so erkennt sie sich nun - eine hilfreiche und befreiende Erkenntnis.

Auf Anraten des Priesters verbringt sie dann eine Woche im Caritasheim in Mariazell. Das tut jetzt gut: Jeden Tag eine Messe - und langsam kehrt die Lebensfreude zurück.“Diese Zeit mußte wohl auch sein," meint sie rückblickend, “denn so bin ich d'raufgekommen, daß mein Glaube eigentlich viel zu schwach war." Ich bin voller Bewunderung, habe ich doch eben ein wenig ihre tapfere Vorgeschichte kennengelernt.

“Ja, wie ist denn dann heute Ihr Weg mit Gott?", frage ich. “Wenn man Jesus immer überall mittun läßt", so ihre Erfahrung, “wird das Leben viel leichter. Aber oft hat man Probleme, ist in einer verworrenen Lage und meint, sich selbst herauswursteln zu können. Dann fällt mir irgendwann ein: Ich habe doch Jesus, Ihm kann ich alles geben. Er hat doch gesagt: Wenn wir mühselig und beladen sind, sollen wir zu Ihm kommen. Daran denken wir nicht oft genug. Hätte ich nicht den Glauben, so wäre ich schon so manches Mal verzweifelt. Doch so hilft der Glaube ganz stark, ich weiß, ich bin nicht allein."

Auch die meisten Ehen wären zu heilen, meint mein Gegenüber, wenn die Menschen ihre Probleme vertrauensvoll dem Herrgott übergeben würden und sich von Ihm führen ließen. Auch das wisse sie aus eigener Erfahrung. Jede Ehe habe nämlich ihre Probleme. Vor allem aber jene, in denen einer der beiden eine besondere Last zu tragen hat. Ihr Mann trage an so einer Last.

Schwerhörig zu sein, ist belastend genug, unangenehm, wenn man öfter nachfragen muß. Oft läßt man es ganz sein. Um wieviel belastender ist Gehörlosigkeit - unter lauter gut hörenden Menschen! Nicht selten treibt einen das zur Verzweiflung, man fühlt sich übergangen, abgelehnt. Umgekehrt ist es wohl auch schwierig, immer an das Problem des Partners zu denken und darauf Rücksicht zu nehmen. Wieviele Mißverständnisse aus solchen Kommunikationsproblemen wohl entstehen!?

Einige Jahre nach der Hochzeit war so eine Situation ziemlich aus der Kontrolle geraten. Die Ehefrau entsetzt über die Reaktion ihres Mannes: “Da habe ich mir gedacht: Jetzt reicht es aber. Das laß ich nicht mit mir machen. Nach der ersten Aufregung habe ich Jesus gefragt: ,Was willst Du, daß ich tu?' Da ist nur eines gekommen: Verzeihen. Sonst nichts, nichts von davonrennen oder so. Na ja, und so bin ich dann zum Mann gegangen und habe ihn um Verzeihung gebeten. Normalerweise hätte ja er nach dieser Szene kommen müssen. Aber ich habe mir gedacht: auf das kann ich nicht warten, da gehe ich lieber selber und mach den Anfang."

Ihr Mann war total überrascht: “Du mußt mir Zeit lassen", war seine Antwort, “das verkrafte ich jetzt nicht."Auch für ihn war das nun wohl eine Demutsübung. Theresia Hirtl lächelt: “Letztendlich hat sich das so ausgewirkt, daß unsere Ehe neu begann, als ob wir frisch verheiratet wären."

Und sie ergänzt: “Jeder macht einmal Fehler, fordert den anderen heraus, verletzt ihn, absichtlich oder unabsichtlich. Es heißt aber: Wir sollen in guten und bösen Tagen zusammenbleiben. Kommen böse, sage ich eben: ,Jesus, hilf mir jetzt da durchzugehen und zu tragen. Die guten Tage kommen bestimmt wieder. Mir hilft es enorm, Jesus nach Seinem Willen zu fragen. Es ist ein Ansporn, mich neu zu bemühen."

An sich selbst hat sie auch erlebt, daß man Charakterfehler sozusagen wegbeten kann: Noch als junge Ehefrau sei sie sehr leicht in Zorn geraten. Der Priester, dem sie dies beichtet, rät ihr, folgendes zu beten: “Jesus, laß mich demütig und sanftmütig nach Deinem Herzen werden, bilde mein Herz nach Deinem Herzen." Erst betet sie es allein, später die ganze Familie, oft zu Mittag. Und es hat geholfen, meint sie lächelnd auf meine unausgesprochene Frage.

Die Kinder sind jetzt bis auf einen Sohn alle ausgeflogen - nach Bolivien, Kanada, Argentinien. Eine Tochter ist in Belgien verheiratet. Sie sind sehr selbständig, haben alle - von den Eltern “nur" mit Gebet unterstützt - ihren Weg gefunden. Wenn sie einander treffen, herrscht Freude und wie die Tochter in Kanada der Mutter unlängst am Telefon gesagt hat: “Es gibt mir so ein gutes Gefühl, wenn ich weiß, du segnest mich jeden Tag und betest täglich für mich."

Nein, Theresia Hirtl bereut es nicht, viele Kinder zu haben: “Die Liebe - und man liebt doch jedes Kind besonders - überwiegt bei weitem ale Anstrengungen und Sorgen." Die gab es natürlich: Lungenentzündungen, Autounfälle, schwerere Verletzungen.

Kraft für diese große Aufgabe und für die schweren Zeiten bekommt sie seit Jahren durch den täglichen Besuch der Hl. Messe und das Gebet, das sie auch mit vielen anderen in Gebetsrunden verbindet. Dabei trägt sie nicht nur Anliegen der eigenen Familie vor Gott, sondern auch jene, die an sie herangetragen werden. Zu diesen gehört auch das neue Haus am Sonntagberg. Als sie von dem Projekt gehört hatte, machte sie sich mit einem Dreifaltigkeitsbild auf den Weg. Eine Novene - neun Wochen in neun verschiedenen Häuser - sollte mithelfen, dieses große Werk, das Menschen einen Weg zu Jesus öffnen möchte, zu einem guten Ende zu bringen.

Bei allem wendet sie sich um Hilfe an die Muttergottes mit der sie stets unterwegs ist und die sie “noch nie im Stich gelassen hat". Welch klare, unerschütterliche Persönlichkeit mit einem fest verankerten Glauben sitzt mir da gegenüber, denke ich. Wer ihr zuhört, wird wohl, so wie ich, auch feststellen müssen, daß es weder altmodisch noch verzopft, sondern selbstverständlich und einleuchtend, klingt, wenn Theresia Hirtl von modernen Tabus wie Reinheit, Barmherzigkeit und Rettung der Seelen spricht, alles Wahrheiten, die sie in ihrem Leben befreiend und erfüllend erfahren hat.

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