VISION 20005/2014
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Liebe Leser

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Vor einem Jahr haben wir das 25-jährige Bestehen von VISION2000 gemeinsam mit den Lesern bei einem Fest in Heiligenkreuz gefeiert. Viele werden sich noch gern an die mitreißenden Zeugnisse und Vorträge  erinnern, die wir bei dieser Gelegenheit zu hören bekamen. Sie wurden in der Ausgabe 6/13 veröffentlicht und, wer Interesse hat, kann sie noch bei uns nachbestellen.
Wie schnell ist die Zeit seither vergangen! Und wie sehr haben sich seither die Konflikte zugespitzt! Sogar in Europa, das viele nach dem Zusammenbruch des Kommunismus als Hort der friedlichen Partnerschaft angesehen hatten, ist in der Ukraine ein neuer Krisenherd zwischen Ost und West entstanden. Was sich dort abspielt, macht deutlich, wie rasch der „Friede, den die Welt gibt“, vergehen kann.
Noch schwerer wiegt für uns Christen jedoch das, was unsere Geschwister im Glauben im Vorderen Orient (aber nicht nur dort, man denke an Nigeria) zu erleiden haben. Die Kirche des 21. Jahrhunderts ist in einem ungeahnten Ausmaß zur Märtyrer-Kirche geworden. Nehmen wir das hier in Europa ausreichend wahr? Sicher, es gibt materielle Hilfsaktionen. Gott sei Dank! Fragen wir uns aber: Haben wir uns ausreichend der geistigen Herausforderung dieses Geschehens gestellt?
Unsere von der westlichen Überfluss-Gesellschaft angekränkelte Kirche scheint wieder in Gefahr zu sein – wie schon in der Ära der Christenverfolgung durch den Kommunismus –, den Schatz zu übersehen, den das heroische Zeugnis der verfolgten Christen darstellt. Was bedeutet das? Zu erkennen, dass es beim Glauben an Jesus Christus um eine Entscheidung auf Leben und Tod geht – im wahrsten Sinn des Wortes. Und dass die Entscheidung für den Herrn die Bereitschaft zum Einsatz des ganzen Lebens herausfordert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch wir mit massivem Widerstand konfrontiert werden könnten. In seinem Buch Die Löwen kommen meint der slowakische Ex-Innenminister Palko Vorzeichen einer solchen Entwickung zu erkennen. Es ist an der Zeit, unserer Lauheit den Kampf anzusagen.
Und noch etwas: Es ist fraglos wunderbar und kostbar, dass es jetzt viele materielle Hilfsaktionen gibt. Aber: Sollten wir uns nicht auch zu einem massiven Gebetssturm für unsere verfolgten Brüder und Schwestern versammeln? In der jungen Kirche war das gang und gäbe. Wäre es nicht angebracht, wenigstens bei den Fürbitten in den Messen die Not der Verfolgten vor den Herrn zu tragen? Ihn zu bestürmen, den Zeugen beizustehen und deren Zeugnis fruchtbar werden zu lassen für uns – und für deren Feinde, die vielfach Muslime sind.
Liebe Leser, verzeihen Sie, dass ich diesmal so wenig über Interna geschrieben habe. Das nächste Mal mehr davon. Aber das Anliegen hat mir auf dem Herzen gebrannt.

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