VISION 20006/2018
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Das größte Geschenk

Artikel drucken Eindrucksvolle Zeugnisse der Vergebung (Alexandra Matic)

Wer macht nicht die Erfahrung, dass Vergeben sehr schwierig ist? Und dennoch: Ohne Vergebung kein Zusammenleben. In seinem neuen Film Das größte Geschenk zeigt Juan Manuel Cotelo (Produzent von Marys Land) Menschen, die vergeben konnten, obwohl ihnen schier unverzeihliches Leid zugefügt worden war. Im Folgenden ein kurzer Blick auf eine dieser bewegenden Geschichten, die zweier Opfer eines Attentats.

Irene Villa war ein aufgewecktes, sportliches Kind. Sie hätte am Nachmittag des 17. Oktober 1991 ein Basketballturnier für ihre Schule spielen sollen. Doch es kam anders. Auf dem Weg zur Schule erlitten sie und ihre Mutter einen Anschlag durch eine Autobombe der baskischen Terrororganisation ETA. Dabei verlor Irene beide Beine und drei Finger der linken Hand, ihre Mutter einen Arm und ein Bein. Wie geht ein zwölfjähriges Mädchen mit so einem Schicksalsschlag um? Wäre es nicht besser gewesen, man hätte sie sterben lassen, wie ihr verzweifelter Vater zuerst den Ärzten sagte?
Noch kurz vor dem Attentat äußerte Irenes Mutter angesichts eines durch die ETA ermordeten Mädchens: „Wenn mir das passieren würde, dass jemand meiner Tochter auch nur ein Haar krümmt, ich würde mein ganzes Leben an nichts anderes als an Rache denken.“ Als sie jedoch selbst betroffen ist, versteht sie spontan – denn Gott gibt ihr es ins Herz: Weder sie noch ihre Tochter würden so jemals glücklich sein.
Daher sagt sie zur Tochter, als sie diese das erste Mal im Spital besucht: „Mein Kind, wir haben zwei Möglichkeiten, entweder verbringen wir unser Leben vol­ler Hass auf die Terroristen, sind verbittert und unglücklich, denn wir haben jedes Recht dazu, nach dem was uns passiert ist, oder wir entscheiden uns, dass unser Leben heute beginnt und wir dafür kämpfen, es wie früher zu genießen und glücklich zu sein. Du entscheidest, und ich werde an deiner Seite sein.“ Die 12-­jährige Irene antwortet: „Ich habe es mir schon überlegt, Mama. Ich bin ohne Beine geboren worden.“ Das war der Schlüssel zu ihrem Glück.
Dieser Gedanke half ihr, niemandem die Schuld an ihrem Schicksal zu geben, sondern es selbst in die Hand zu nehmen. Sie konnte vergeben und trotz schwieriger Jahre mit vielen Operationen, Schmerzen und Hindernissen mit Hoffnung in die Zukunft schauen. Sie schaffte trotz vieler Monate im Spital sogar das Schuljahr, lernte neue Sportarten wie Fechten, Kajakfahren, Tauchen und Skifahren… O-Ton Irene: „Das Leben ist ein Fest. Ich möchte alles erleben. Ich übertreibe vielleicht: Ich habe nicht ein Studium abgeschlossen, sondern drei. Ich habe nicht ein Kind bekommen, sondern drei.“ Sie hält Vorträge und ist für ihr Lachen und ihren Optimismus bekannt. Ihr wurde das Leben neu geschenkt. Deshalb setzt sie sich auch besonders für den Lebensschutz ein.
Tief berührend ist zu sehen und vor allem zu spüren, wie aus dem Schrecklichen, das passiert ist, Neues und Segensreiches entsteht, denn der Herr macht alles neu. Nur durch die Vergebung konnte sie die Verbindung trennen, die zwischen Täter und Opfer durch die Tat entsteht und sich befreien zu einem Leben ohne Hass, Traurigkeit und Verbitterung. Die Zeugnisse in Das größte Geschenk führen uns das eindrucksvoll vor Augen.
Dieser sehenswerte Film kommt im Jänner ins Kino. Am 15. Dezember gibt es bereits eine Preview in Lustenau in Vorarlberg. Am 24. Jänner: Premiere im Village Cinema in Wien-Mitte mit anschließendem Filmgespräch. Bei der Verbreitung setzen wir auf die Begeisterung und Hilfe der Zuschauer. Werden Sie Botschafter der Vergebung, indem Sie sich in Ihrer Umgebung für diesen Film einsetzen.
Wir wünschen uns, dass sich jeder Kinosaal in ein Epizentrum eines Erdbebens der Versöhnung und der Barmherzigkeit verwandelt. Wir wünschen uns, dass sich auch in diesem Land Menschen Vergebung schenken, eine Vergebung, die sie mit tiefem Frieden und Glück erfüllt. Denn man kann sie sich nicht kaufen, man kann sie nur erbitten und sie schenken. Sie ist „Das größte Geschenk“.

Die Autorin ist Obfrau des Vereins zur Förderung d. internationalen christlichen Films. Dieser wirbt auch für die Verbreitung des Cotelo-Films Footprints. Erhältlich im Buchhandel oder via Internet.  


Wie der Film in die Kinos kommt

Infos auf: www.dasgroes
stegeschenk.com. Dort können Sie sich eintragen und mitteilen, wo Sie den Film sehen möchten oder anrufen: +43 664 1901121oder eine Mail – dasgroesstegeschenk@infini
tomasuno.org – schicken oder .
Wir schicken gern Flyer und Plakate. Erzählen Sie möglichst vielen Menschen von diesem Film! Überall, wo es viele Anfragen gibt, werden die Kinos Das größte Geschenk mit Freude spielen.
AM

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