VISION 20002/2007
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Benedikt XVI. und Österreich

Artikel drucken Joseph Ratzingers Verbundenheit mit Österreich in Wort und Bild

Ein guter Unternehmer zeichnet sich dadurch aus, daß er die richtige Idee zur richtigen Zeit hat und auch den Mut, diese in die Realität umzusetzen. Man kann sich ja wundern, daß offenbar niemand sonst auf die keineswegs absurde Idee gekommen ist, im Vorfeld des Besuches des Hl. Vaters heuer in Österreich einen Band zusammenzustellen, der die Beziehung von Joseph Ratzinger zu unserem Heimatland in Wort und Bild festhält. Da trifft es sich gut, daß Christoph Hurnaus als Autor, Photograph und Verleger in einer Person - was manches vereinfacht - die unternehmerische Initiative ergriffen hat.

Unter Mitarbeit von Co-Autor Martin Kugler, unter Medienschaffenden auch kein Unbekannter, ist ein überaus sympathischer und informativer Bildband über den 264. Nachfolger des Hl. Petrus entstanden. Die Photos wurden zum Teil in ausgedehnten Exkursionen zusammengesucht und mit zentralen Texten des jetzigen Papstes ansprechend arrangiert. Der biographische Teil ist knapp, verrät aber gute Quellen.

Nachdem Marktl am Inn nahe der oberösterreichischen Grenze liegt, hat man offenbar im Land ob der Enns nachgeforscht: “So führt der Weg der Familie Ratzinger nach Oberösterreich, in die Gemeinde Freinberg bei Passau. Dort gibt es noch heute den ’Ratzingerhof' in Ratzing, der von väterlichen Vorfahren des heutigen Papstes bewohnt wurde, und der seit Mitte des 13. Jahrhunderts in den Quellen des ’domkapitlischen Innbruckamtes' zu Passau-Innstadt urkundlich belegt ist."

Mit Salzburg ist Joseph Ratzinger seit Kindheitstagen verbunden. Kärnten hat den Kardinal oft gastlich aufgenommen. 1991 sprach er bei der Internationalen Theologischen Sommerakademie des Linzer Priesterkreises im oberösterreichischen Aigen i. M. Im Linzer Collegium Petrinum nahm er an den Arbeiten zum Weltkatechismus teil. Wien und Baden sind ihm durch Freunde und Bekannte wohlvertraut, Mariazell seit der Wallfahrt der Notare 2004.

Die Besuche gingen aber auch in die umgekehrte Richtung: Auch Österreich pilgerte in den Vatikan. Wobei natürlich Absichten und Gesinnungen der Besucher durchaus differierten - wie auch die Botschaften des Hl. Vaters an unsere Landsleute: Seine kritischen Worte beim “Ad Limina"-Besuch der österreichischen Bischöfe im November 2005, in kurzen Auszügen abgedruckt, können hierzulande helfen, die Katholizität des Glaubens und der Kirche leichter vor Augen zu behalten.

Die gut lesbaren, nicht zu langen Zitate sind sinnvoll nach Themen unterteilt. Theologie, Gesellschaft und Politik, aber auch “Mozart und die Musik" spielen prominente Rollen. Besonderer Bezug wird natürlich auf die Antrittsenzyklika “Gott ist Liebe" genommen.

Anspruchsvolle Texte sind eben vielleicht noch eingängiger, wenn man ein schönes Bild dazu mit aufnimmt. Dann greift man auch öfter zu dem Buch, und mit der Zeit werden die Inhalte immer tiefer in Herz und Bewußtsein einsickern und Frucht bringen. Oder wie es Guardini vor etwa 80 Jahren sagte: Die Kirche erwacht in den Seelen.

So ist es dieser privaten katholischen Initiative zu danken, daß allen Interessierten eine schöne Einstimmung zum bevorstehenden Besuch des Hl. Vaters in Österreich an die Hand gegeben und damit gleichzeitig die Verbundenheit mit Petrus in unserem Land gestärkt wird.

Wolfram Schrems

Papst Benedikt XVI. und Österreich. Von Christoph Hurnaus, Medienverlag Christoph Hurnaus, Linz 2007, Kunstbildband, 120 Seiten, 18,50 Euro.

Diese und andere Bücher können bezogen werden bei: Christoph Hurnaus, Waltherstr. 21, 4020 Linz, Tel/Fax: 0732 788 117; Email: hurnaus@aon.at

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