VISION 20002/2007
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Pressesplitter kommentiert

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Abgetriebene Kinder beerdigen

In der norditalienischen Lombardei müssen abgetriebene Föten künftig beerdigt werden. Dies gelte auch für Abtreibungen bis zur 20. Schwangerschaftswoche, heißt es in einem Beschluß des Regionalrates. “Es geht um die Würde des Fötus", erklärte der Gouverneur der Region, Roberto Formigone. “Das ist eine Regelung, die bereits als revolutionär betrachtet wird", kommentiert die Mailänder Zeitung “Corriere della Sera". Ärzte melden allerdings Bedenken an, berichtet das Blatt. Die Regelung würde die ohnehin häufigen Schuldgefühle von Frauen nach einer Abtreibung verstärken. (...) Bisher würden Krankenhäuser abgetriebene Föten zumeist im Sondermüll entsorgen, heißt es.

N-TV v. 31.1.07


Tote Kinder zu beerdigen, entspricht ihrer Würde. Diese Entscheidung enthüllt aber die Absurdität unserer Zeit: Der Würde des Kindes wird zwar bei der Beerdigung, nicht aber beim Lebensschutz Rechnung getragen! Und dabei weiß man über das Wunder des ungeborenen Lebens immer besser Bescheid:

Das Mimikspiel der Ungeborenen

Mit den Erkenntnissen der 4D-Methode konnte die Lebenswelt von Drillingen am Computer naturgetreu nachgebildet werden.

Welch wunderbarer, herzerweichender Anblick: Ein Zwilling küßt die Wange seines Geschwisters. Was aussieht wie ein Bild aus einer entrückten Welt, ist eine reale Aufnahme ungeborenen Lebens im Mutterbauch. In einer TV-Dokumentation von National Geographic werden diese sensationellen Bilder jetzt erstmals präsentiert. Mit einer neuen 4D-Ultraschall-Technik ist es möglich, genau mitzuerleben, wie sich Mehrlinge im engen Raum in der Gebärmutter miteinander arrangieren. Die zärtliche Liebkosung im Mutterleib legt den Grundstein für die spätere emotionale Bindung von Zwillingen (...) Der Londoner Professor Stuart Campbell, Pionier der 4D-Scans, schwärmt: Es war faszinierend, die Babys so detailliert zu sehen wie nie zuvor. Ich war verblüfft über das Mimikspiel der Ungeborenen, ihr Lächeln, das Augenzwinkern.

BZ v. 17.1.07


Wog nur 28 Deka - ist gesund und lebt!

Amillia war im Oktober durch einen Kaiserschnitt auf die Welt geholt worden, nachdem es den Ärzten nicht gelungen war, die Frühgeburt zu verhindern. Das Baby wog nur 280 Gramm und war mit 24 Zentimetern nur wenig größer als ein Kugelschreiber. Dennoch konnte es selbständig atmen und versuchte sogar zu schreien. Der Frühchenspezialist der Klinik, William Smalling, bezeichnete seine jüngste Patientin als “Wunder-Baby". (...) Angesichts von Amillias glücklichem Schicksal müsse man die Standards der US-Vereinigung der Kinderärzte überdenken, denenzufolge ein weniger als 23 Wochen altes Frühchen als nicht lebensfähig bezeichnet werde. Die Technik zur Behandlung von Frühchen habe sich dramatisch verbessert.

(...) Auch nach ihrer möglichen Entlassung aus der Kinderklinik soll Amillia weiter zusätzlich Sauerstoff erhalten, und ein Gerät soll ihre Atmung überwachen. Aber: “Sie kann in einem normalen Kinderbett liegen, sie wird normal gefüttert, sie erhält all ihre Nahrung aus der Flasche", sagte Smalling.

Die Welt v. 20.2.07

Man bedenke: In England und Holland ist die Abtreibung bis zur 24. Woche und in Moldawien, der Ukraine bis zur 28. Woche aus sozialen oder ökonomischen Gründen straffrei!


Familien - Horte der Gewalt

Gewalt findet besonders häufig innerhalb von Familien statt: “Wenn Sie Opfer von Gewalt werden wollen, gründen Sie eine Familie", sagt Kai Detlef Bussmann, Professor für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Halle-Wittenberg. Diese Aussage sei zwar zugespitzt, aber “statistisch gesehen" richtig. Bussmann hat in seiner Studie “Gewaltfreie Erziehung" im Auftrag des Bundesfamilienministeriums Gewalt und Gewaltprävention erforscht. 20 Prozent der Jugendlichen in Deutschland erleben demnach Gewalt in der Erziehung, zwei bis drei Millionen Kinder werden während dieser Zeit mindestens einmal schwer mißhandelt, so die Studie. Es sei die Familie, die eine Spirale der Gewaltorientierung auslöse, nirgendwo finde so viel ungeahndete Gewalt statt wie dort.

“Am Anfang stand die Annahme, die Familie sei ein Hort der Harmonie, heraus kam: sie ist ein Schlachtfeld", sagte Bussmann. Frauen drohe in Familien ein zehnfach höheres Risiko, Gewalt zu erleben, als außerhalb. Wer aber zuhause Gewalt erlebe, werde sie später auch eher selbst anwenden.

Die Welt 24.1.07

Welch seichte Polemik! Gewalt geschieht nun einmal an Orten des Zusammenlebens. Interessant wäre nur: In welchen “Familien" gibt es Gewalt? Wohl kaum dort, wo Menschen sich um Glauben bemühen, sich Zeit für Gespräche, für die Kinder nehmen, wo man oft um einen Tisch sitzt, Feste feiert... Daß dies immer weniger geschieht, ist Grund zur Sorge.


Tabakverbot - und dann?

Wir haben oft genug in Artikeln diese Maßnahme der öffentlichen Gesundheit unterstützt, um die Entschlossenheit der Regierung in dieser Angelegenheit heute nicht zu begrüßen. Das verbietet uns allerdings nicht, einige gern vernachlässigte Fragen beim Kreuzzug gegen das Rauchen zu stellen. Wie weit wird die öffentliche Hand gehen, um privates Verhalten zu reglementieren und zu kontrollieren? Und wie groß ist die Bereitschaft, mit dem Finger auf bestimmte Kategorien von Franzosen zu zeigen, ihnen Schuld zuzuweisen, ja sie auszuschließen?

Dieser Logik entsprechend müßten nach den Rauchern, die Alkoholkonsumenten gebrandmarkt werden. Die Schäden, die diese aus der Sicht des öffentlichen Gesundheitswesen anrichten, sind kaum geringer (40.000 Todesfälle pro Jahr). Und ihre schuldlosen Opfer sind mindestens ebenso zahlreich wie beim Passivrauchen (ein Drittel der Autounfälle und 80% der Gewalttaten in den Ehen sind auf Alkoholkonsum zurückzuführen). Kommen in weiterer Folge die Verbraucher von Psychopharmaka an die Reihe? Kurzum, wo liegt die Grenze zwischen öffentlicher Sicherheit und persönlicher Freiheit?

(...) Erstaunliche Absudität: Eine Gesellschaft zieht weitaus entschlossener in den Krieg gegen die Zigarette als sie den Kampf gegen Verelendung und Umweltbedrohung führt!

Le monde v. 3.2.07

Da wir zusammenleben, müssen wir aufeinander Rücksicht nehmen. Das läßt sich durch äußeren Zwang oder innere Bereitschaft erreichen. Unsere Gesellschaft gaukelt zwar dem einzelnen die Illusion grenzenloser Freiheit vor, zwingt ihn aber zunehmend in ein enges Korsett von Vorschriften.


Keine Freude mit dem Euro

Vor etwa acht Jahren wurde der Euro eingeführt. Eine Mehrheit der Bürger in der Euro-Zone hätte aber laut einer Umfrage am liebsten ihre alte Währung zurück. Mehr als die Hälfte der Franzosen, Italiener und Spanier hätten gerne wieder ihre alte Währung, in Deutschland wollen sogar zwei Drittel die Deutsche Mark wiederhaben, wie die Financial Times am Montag berichtete.

Die Presse v. 29.1.07

Hand aufs Herz: Rechnen Sie, liebe Leser, nicht auch immer noch in Schilling um, wenn es darum geht, den Wert von Geldbeträgen zu erfassen - um erschreckt festzustellen, daß die scheinbar kleinen Eurobeträge recht beachtliche Preissteigerungen verbergen?


Der Spiegel und NFP

Wie gut Natürliche Familienplanung (NFP) bei korrekter Anwendung hilft, haben jetzt Mediziner um Petra Frank-Herrmann von der Universitäts-Frauenklinik in Heidelberg untersucht. (...) Die Studie basiert auf Daten von 900 Teilnehmerinnen, die in der Zeit von 1985 bis 2005 Angaben zu ihren Zyklen und zum Sexualverhalten machten. 322 Frauen wendeten ausschließlich NFP an, 509 nahmen an ihren fruchtbaren Tagen zusätzlich Verhütungsmittel. 69 Frauen machten keine Angaben zu ihrem Sexualverhalten.

Verhüteten die Teilnehmerinnen mit der natürlichen Methode und verzichteten während der fruchtbaren Zeit auf Sex, so lag die Rate für eine ungewollte Schwangerschaft bei 0,4 pro 100 Frauen. (...) “Alles was unter einem Prozent liegt, gilt derzeit als sicher", sagte Frank-Herrmann zu Spiegel online. “Die Methode ist also sehr erfolgreich, sofern sie richtig angewendet wird." (...)

“Natürliche Methoden haben immer noch diesen Außenseitertouch", betonte die Gynäkologin. “Aber den Bedarf dafür gibt es, gerade auch bei jüngeren Frauen." Das merkt sie vor allem bei ihren Vorlesungen: “Für junge Frauen ist die Pille ja alltäglich, bei ihnen kommt diese Methode super an, denn sie lernen sehr viel über die natürlichen Vorgänge im Körper."

spiegel-online v. 21.2.07

Wer hätte das gedacht - NFP positiv bewertet im Spiegel! Man sage es weiter.


Hirntot - und doch recht lebendig

Louis Viljoens dumpfer, glasiger Blick, der schon so lange leblos gewesen war, begann sich plötzlich zu verändern. Die Augen weiteten und fokussierten sich. Die Blässe verschwand aus seinem Gesicht, die Wangen überflutete strahlende Röte. An seinem Spitalsbett stand, Sienie, seine Mutter. Sie war starr. Seit mehr als drei Jahren lag ihr Sohn hier im Koma. Er war 25 und frisch mit Ursula verlobt, als er Opfer eines Verkehrsunfalls wurde. Die Folgen: Lähmung an allen Gliedmaßen und Gehirnverletzungen. Die Diagnose: irreversibler Verlust der Gehirntätigkeit (“permanent vegetative state", PVS). Keine Hoffnung auf Genesung. (...)

20 Minuten vor seinem Erwachen hatte ihm Dr. Wally Nel, sein Arzt ein Schlafmittel zur Eindämmung seiner Unruhe gegeben. Statt diese zu verringern, führte es dazu, daß Louis Sienie anlächelte und krächzte: “Hallo, Mama. Bin ich im Spital?"

(...) Heute kann Louis einfache Gespräche führen. Sein Sprechen ist langsam und gedämpft. Er weiß, wer er ist, erkennt seine Familie und seine Freunde.

(...) Nunmehr sind es sechs Jahre, daß Louis “erwacht" ist. In dieser Zeit haben ihm die Ärzte Zolpidem verabreicht, ein ganz gewöhnliches Schlafmittel. Es holt ihn jeden Tag für acht Stunden aus dem Koma. Wenn die Wirkung nachläßt, verliert er wieder das Bewußtsein. (...) “Die Veränderung von Louis ist erstaunlich," stellt Dr. Claus (ein Forscher) fest. “Jede Pille beschert ihm vier Stunden hellen Wachseins. Er wird zwar nie mehr der Mann, der er einmal war, sein: Sein Langzeitgedächtnis ist gut, aber sein Kurzzeitgedächtnis schlecht. Aber das war ein enormer Durchbruch. Die Möglichkeiten, die sich da für gehirngeschädigte Menschen eröffnen, für solche, die einen Schlaganfall erlitten haben bis zu jenen mit PVS, könnten geradezu grenzenlos sein."

Telegraph v. 28.5.06

Bei Gehirntoten funktionieren noch wesentliche Systeme des Körpers - wie das Beispiel zeigt, auch das Gehirn. Weil Geräte derzeit offensichtlich diese Gehirntätigkeit nicht erfassen, werden Lebende - die möglicherweise ohne Hilfe lebenserhaltender Geräte sterben würden - zu Toten erklärt, um ihre Organe verwerten zu können. Und das ist unmenschlich.


Reich und schön macht neidisch

Der US-amerikanische Psychologe Doug Kenrick und seine Mitarbeiter zeigten ihren Probanden Fotos von überdurchschnittlich oder durchschnittlich attraktiven Männern und Frauen. Hinterher sollten die Testpersonen ihre eigene Beziehung einschätzen.

Im signifikanten Unterschied zu Männern, die Fotos durchschnittlich attraktiver Frauen gesehen hatten, bewerteten diejenigen, die Fotos überdurchschnittlich attraktiver Frauen gesehen hatten, nicht nur ihre tatsächliche Partnerin als weniger attraktiv, sondern sie betrachteten sich selbst als weniger gebunden und als weniger zufrieden in der Beziehung. Für Frauen galt Vergleichbares. Ferner erfuhren Frauen, denen man Fotos von überdurchschnittlich attraktiven anderen Frauen gezeigt hatte, eine Reduktion ihres Selbstwertgefühls, ebenso Männer, denen man Geschichten von hochrangigen, sozial einflußreichen Männern erzählt hatte.

(...) Man gerät als Medienkonsument - trotz besseren Wissens - in Wettbewerb mit den “Schönen und Reichen" dieser Welt. Sie medial zu erleben, bedeutet sie unbewußt der eigenen sozialen Nische zuzuordnen, und dies könnte langfristig eher Gemütslagen erzeugen, die in Richtung Neid als Wohlbefinden gehen.

FAZ v. 16.1.07

Ein wichtiger Hinweis für Fernsehkonsumenten.


Was Priesterberufungen fördert

Diözesen, in denen es zahlreiche Berufungen gibt, zeichnen sich nach Angaben der US-amerikanischen Zeitschrift National Catholic Register durch sechs Merkmale aus. Wie Tim Drake in seinem Artikel Vocations Surge (“Berufungsschub") darlegt, besteht die erste dieser “sechs Praktiken von höchst effektiven Diözesen" darin, die Eucharistie in das Zentrum der Berufungspastoral zu rücken. (...) Der Journalist berichtet, daß die Betreiber der Webseite www.vocation.com in Zusammenarbeit mit der US-Bischofskonferenz den Versand von Monstranzen aus dem Vatikan US-Diözesen organisierte, um die Eucharistische Anbetung in den Pfarreien zu fördern. Das Ergebnis der Anbetungs-Initiative sei (...) eine positive Überraschung gewesen: In einigen Diözesen habe es nach der Einführung dieser Frömmigkeitsübung zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Berufungen gegeben.

Die zweite “Gewohnheit", die Drake anführt, ist die Einladung. Nach Angaben der US-Bischofskonferenz haben 78 Prozent aller Priester ihren Berufungsweg nur deshalb ernsthaft in Erwägung gezogen, weil sie ein Priester dazu animiert habe. Das dritte Merkmal, das berufungsstarke Diözesen auszeichne, ist die Treue gegenüber dem kirchlichen Lehramt. (...) Eine Schlüsselrolle spielten die Väter: “Es gibt wunderbare Ausnahmen, aber in der Regel kommen Priester aus engagierten katholischen Familien, in denen der Vater im Glaubensleben eine aktive Rolle einnimmt."

Das fünfte und sechste Merkmal ist die Interaktion mit Priestern beziehungsweise die Teilnahme am Weltjugendtag. Jugendliche müßten den Priestern begegnen und mit ihnen Umgang haben; andernfalls kämen viele von ihnen nicht auf die Idee, “daß das Priestertum ein Leben bedeutet, das sie ansprechen könnte". (...) Weltjugendtage böten jungen Menschen Gelegenheit zu erkennen, daß sie vieles in der Welt bewirken und im positiven Sinn verändern könnten.

Zenit.org v. 8.2.07

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