VISION 20006/2023
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Sorgt euch also nicht um morgen!

Artikel drucken (Petra Knapp)

Chaos, innere Unruhe, Sorge und Stress? Wer nach biblischen Strategien im Umgang damit sucht, findet im Neuen Testament sechs trockene Worte. „Sorgt euch also nicht um morgen.“ Diese Stelle aus dem Matthäus-Evangelium klingt nach einer echten Zumutung.
Wie soll das konkret gehen, mit kaputtem Dach, Schulstress, dem laufenden Kredit, einer drohenden Kündigung, der dementen Schwiegermutter und dem bedrohlichen Weltszenario, das den Himmel verdüstert und uns die Nächte raubt.
„Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage“, begründet Matthäus (6,34) den Appell, sich hauptsächlich um das zu kümmern, was relativ unmittelbar vor einem liegt.
Es ist Ausdruck einer großen Weisheit, so zu leben. Denn was hinter uns liegt, ist vergangen. Und was vor uns liegt, ist noch nicht geschehen. Gestalten können wir den Augenblick, und Leben findet immer im Moment statt. Wie entkommen wir also dem Stress in unserem Leben? Fünf Strategien können uns dabei helfen.
Erstens: Gedanken.
Achte auf deine Gedanken und fülle dein Denken mit Gottes Wahrheit über dich und die Welt. Was denkst du über dich? Über deine Situation? Über das Weltgeschehen? Du hast Einfluss auf deine Gedanken und kannst negative Gedankenspiralen jederzeit unterbrechen, indem du Gottes Wahrheit aussprichst. Suche dir deine Lieblingsbibelstelle und sprich sie laut aus, wenn Ängste und Sorgen dich niederdrücken. Tipp: Die Psalmen sind voll von himmlischen Gedanken, die uns aufrichten. „Der Herr ist mein Hirte“, „Der Herr ist mein Fels und meine Burg…“
Zweitens: Beten.
Oft verbringen wir viel Zeit damit, unsere Sorgen hin und her zu wälzen. Unterbrich das immer wieder bewusst und gewöhne dir an, deine Sorgen in ein Gebet zu verwandeln. Die Psalmisten hatten keine Hemmungen, ihre konkreten Nöte Gott hinzuwerfen.
Bete in einer akuten Stresssituation das, was dir am Leichtesten fällt. Ein Vaterunser. Einen Rosenkranz. Ein simples „Jesus, erbarme dich“. Gott wartet schon auf dich! Er will, dass du ihm vertraust und dass du Ihm deine schweren Lasten übergibst. Je öfter du das machst, desto mehr inneren Abstand bekommst du zu Situationen, die dich belasten.
Drittens: Bewegung.
Gehe, laufe, handarbeite, wasche das Auto. Bring deinen Körper in Bewegung. Stress spielt sich nicht nur im Kopf ab, sondern hat auch eine physische Komponente. Jede Art der körperlichen Betätigung ist hilfreich, dass Stressgefühle sich auflösen können. Manuelle Tätigkeit bringt uns immer in Kontakt zur Materie, zu dem, was sichtbar, spürbar, erlebbar da ist. Kleiner Bonus: Wer seine Schuhe geputzt, ein Workout gemacht oder das Geschirr abgewaschen hat, wird sofort mit einem positiven Gefühl belohnt, weil ein Punkt auf der To-Do-Liste erledigt ist.
Viertens: Pausen.
Mach regelmäßig Pausen und fülle diese Zeiten sinnvoll. Wer sich nur im Bett verkriecht und Netflix-Serien schaut, tut seiner Seele nichts Gutes. Der Mensch ist auf Schönheit ausgerichtet! Ein Waldspaziergang, ein Opernabend, ein Museumsbesuch, eine Bergtour, eine Tanzveranstaltung, ein Spieleabend mit Freunden… Es gibt viele Möglichkeiten, Schönheit zu erleben.
Fünftens: Reden.
Sprich über deine Sorgen. Vielen Menschen hilft es, wenn sie ihre Sorgen mit jemandem teilen können. Finde jemanden, der gut zuhören kann. Allein das Aussprechen deiner Nöte setzt einen Heilungsprozess in Gang, reduziert Stress und Ängste. Ein guter Zuhörer kann außerdem ein Korrektiv sein, bringt Ideen ein und kann helfen, Probleme richtig einzuordnen.

Aus Kath.net v. 4.11.23

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