VISION 20001/2015
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Der Geist ist es, der lebendig macht

Artikel drucken Über Widersprüche in der Evolutionstheorie (Wolfgang Kammerer & Wolfgang Wehrmann)

In der Evolutionsbiologie gilt weiterhin: Evolution erfolgt ohne jede Lenkung, also ohne Ziel, Plan und Geist. Die Naturalisten behaupten nach wie vor, die Ent­stehung des Lebens von der Amö­be bis zum Menschen sei ein rein materialistisch-me­cha­nistischer Vorgang – eine unbe­wie­sene Behauptung. Alle Miller-­Experimente – sie verfol­gen die Absicht, Leben im Labor künstlich zu erzeugen – sind bisher gescheitert.

Ein Expertenteam unterschiedlichster Fachrichtungen (Biologie, Chemie, Mathematik, Technik, Philosophie, Theologie) – fast alle auch Theologen – hat neue wissenschaftliche Fakten gesammelt, die den Naturalismus in der Evolutionstheorie widerlegen.
Zum Beispiel hat Simon Conway Morris, Professor für evolutionäre Paläobiologie an der Universität Cambridge, erkannt, dass die Hypothesen der derzeitigen Evolutionstheorie den Ergebnissen seiner Forschungen auf dem Gebiet der biologischen Konvergenzen widersprechen.
Konvergenz bedeutet hier, dass bauplanähnliche Strukturen zwei- oder mehrfach unabhängig aus unterschiedlichen Ausgangsstrukturen entstanden sein sollen. Ein Beispiel dafür sind die Flossen der Wale, die zwar gleiche Funktion und ähnliche Form wie die der Fische haben, aber stammesgeschichtlich aus den Gliedmaßen ehemals landlebender Säugetiere entstanden sein sollen. Morris meint, dass in der derzeit gültigen Evolutionstheorie etwas Grundsätzliches fehlt. Dieses Fehlende wurde in der Studie als die Wirkung des Geistigen identifiziert.
Damit besteht nach wie vor ein Spannungsfeld zwischen der mechanistischen Mainstream-Biologie, die nur materielle Regulative zulässt, und der neueren „prozessphilosophischen“ System/­Umwelt-Biologie. Die „Pro­zess­philosophie“ wurde vom britischen Philosophen und Mathematiker Alfred North Whitehead begründet und befasst sich mit den Wechselwirkungen von Organismen und ihrer Umwelt, die auch Wirkungen des Geistes  einbezieht.
Bei der Auswertung von Ergebnissen der Evolutionsforschung durch die Evolutionsbiologen fallen besonders erkenntnistheoretische und mathematische Fehler auf. Nach dem österreichischen Philosophen Leo Gabriel betreffen diese Fehler hauptsächlich Mehr- und Eindeutigkeit, logische Grundsätze und logische Deformationen sowie fehlendes Wissen in der Theorie des Zufalls (Stochastik).
Die Sprachen- und Begriffsverwirrung beginnt bereits beim Begriff Evolution. Was ist Evolution? Stimmig bemerkt der Philosoph Marian Christoph Gruber, dass der Mensch zum Zauberlehrling der Evolution geworden ist. Als eines der vielen Beispiele nennt er das Problem, dass für einen wissenschaftlich redlichen Evolutionsforscher der evolutive Zusammenhang zwischen früheren und späteren Naturformen nie ein streng ursächlicher, sondern ein erfahrungsgemäß festgestellter bleibt.
Beispielsweise ist die Existenz einer bestimmten Algenart und einer ihr zugeordneten Urform nicht ursächlich zu sehen sondern bedingt: Weil es diese Urform der Alge gab, ist es möglich, dass sich die aktuelle Art bildete. Gruber kritisiert viele weitere unzulässige Vereinfachungen durch die Biologen.
Das Expertenteam hat neue Forschungsergebnisse eingebracht und zeigt, dass die Materie als einseitige und damit unvollständige (monomodale) Wirklichkeit des Seins nicht ausreicht, um Leben zu erklären. Dazu ist vielmehr die Dualität des Seins in Form von Materie und Geist erforderlich. Es braucht einen Paradigmenwechsel in der Biologie.
Der Mangel an Begriffszuordnung, der Paradigmenstreit und das Fehlen stochastischen Fachwissens sind bei der Erklärung des Lebens durch die Biologie unüberbrückbare wissenschaftliche Hindernisse und müssten endlich behoben werden.
Die Informationstheorie hat unbeabsichtigt bewiesen, dass Leben mit Geist zu tun hat. Diese Theorie hat nämlich klargestellt, dass Information aus einer materiellen Form und einem geistigen Inhalt besteht, also eine komplexe Wirklichkeit ist. Der Informationsträger, z.B. die DNS ist die materielle Form, während der geistige Inhalt durch die Anordnung ihrer inneren Molekülbausteine festgelegt ist.
Die Biologie hat erkannt, dass genetische und epigenetische Informationen für das Leben eine unverzichtbare Existenzgrundlage bilden. Wenn Leben mit Information und Information mit Geist zu tun hat, muss logischerweise Leben mit Geist zu tun haben. Leben ist eine Wechselwirkung von Materie und Geist. Daher steht die Biologie mit ihrer geistlosen Evolution auf verlorenem Posten.
Da Leben ohne Geist nach dem Gesagten prinzipiell nicht möglich ist, bleiben viele Fragen bezüglich der Biologie des Lebens offen, insbesondere Fragen, die Ursprung und Zweckbestimmung des Lebens betreffen. Sie werden durch die Standardantwort „Evolution ist eben eine Tatsache“ von den Evolutionisten dogmatisch vor Kritik geschützt.
Die Biologie gilt als Naturwissenschaft. Sie kann sich daher wegen der ihr eigenen Denk- und Arbeitsweise nicht mit dem Geist beschäftigen. Eine prozessphilosophische System/Umwelt-Theorie zeigt aber, dass ideelle Regulative in Lebensprozessen unverzichtbar sind. Die Gesetze des Geistes spielen beim Phänomen Leben eine entscheidende Rolle und daher ist ein Paradigmenwechsel (Wechsel der Denkweise) zur Duomodalität des Seins unbedingt nötig.
Der Polymerchemiker Bruno Vollmert hält die Entstehung der menschlichen DNS als kettenförmiges Riesenmolekül mit aufeinander bezogenen Trägern der Erbinformation (kooperativen Genen) aus Sicht der Polymerchemie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für unmöglich. Nicht einmal eine Amöbe, das einfachste einzellige Lebewesen könnte so entstehen. Das wissen auch die Mainstream-Biologen.
Im Buch wird gezeigt, dass das von Darwin bis Daw­kins verwendete Schutzargument des Gradualismus durch das Ergodentheorem widerlegt wird. Der Gradualismus meint, die Evolution entstehe durch stetige Anhäufung geringer Veränderungen ohne Stillstand über eine Zeitspanne von vielen Generationen.
Das Ergodentheorem besagt, dass sich physikalische Systeme in der Regel zufällig – als „molekulares Chaos“ – verhalten. Wirken Zufallsgrößen auf dieses System ein, lassen sich daraus Mittelwerte über lange Zeiträume hinweg („Zeitmittel“) oder Kurzzeit-Mittelwerte über verschiedene Systemzustände („Scharmittel“) bestimmen. Dem Ergodentheorem entsprechend streben Schar- und Zeitmittelwert bei größer werdenden Messserien dem gleichen Wert zu.
In der biologischen Fachliteratur kommt der Begriff Pseudozufall nicht vor, der in der technischen Systemtheorie gezielt verwendet wird. Pseudozufall meint die scheinbar zufällige Abfolge von Messwerten, die aber durch eine Vorschrift erzeugt wird. Echte Zufallsereignisse kann man von Pseudozufallsereignissen in der Biologie nicht unterscheiden. Hinter Pseudozufall stehen aber Ziel, Plan und Geist, z.B. ein Schöpfergeist, also hat die Bibel doch recht.
Anhand der Arbeiten des österreichischen Mathematikers Kurt Gödel und der Reflexion des italienischen Philosophen Sergio Galvan wird gezeigt, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine absolute Wahrheit und Gott gibt, der die Wahrheit ist. Dabei erkennt man eine Analogie zwischen den ontologischen Gesetzen des Geistes, wie sie in der Bibel stehen, und den Regeln, die in der Technik für die Informations- und Energietechnik verwendet werden.
Der genetische Code ist derart genial, dass eine Entstehung infolge Selektion bzw. auf Basis des Zufalls unmöglich erscheint.
Der Theologe und Mathematiker André Derndarsky zeigt anhand vieler Beispiele, dass die praktische Vernunft ausreicht, um zu erkennen, dass bei der Entstehung des Kosmos und des Lebens ein Schöpfungsakt wesentlich plausibler ist als die Entstehung durch Zufall (Jacques Monod). Der Biologe und Theologe Alois Wimmer weist auf Fälschungen in der Beweisführung beim biogenetischen Grundgesetz von Ernst Haeckel hin und erklärt die Komplexität des fetalen Kreislaufes des Kindes und seiner extrem komplizierten Umstellung bei der Geburt.
Das Expertenteam zeigt in diesem Buch auf, dass die Evolutionstheorie in der heutigen Form nicht redlich aufrechterhalten werden kann.

Marian Ch. Gruber, Wolfgang Kammerer. Peter Lang GmbH, Internationaler Verlag der Wissenschaften 2014, 239 Seiten, 5 Euro. Bestellungen unter: seckaulh@yahoo.de

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