VISION 20003/2019
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Leserbriefe

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Hoffen gegen jede Hoffnung
Die ursprüngliche originale christliche Vision und Hoffnung des Apostels Paulus: Der heilige Geist versucht seit jeher mit all Seiner Kraft, mit Seiner ganzen Energie, alles Negative zu überwinden, zu heilen und uns das Heil zu bringen: Es ist ein äußerst schwieriger Entwicklungsprozess – ein Hoffen gegen jede Hoffnung. Aber weil Jesus Christus auferstanden ist, hatte Er trotz allem diese Vision, diese Hoffnung.
Dr. Martin Dissertori,
I-39057 Appiano-Eppan

Das ermutigt uns
Wir bekommen Ihr Heft nun schon seit einigen Jahren und freuen uns immer wieder, wenn eine neue Ausgabe in der Post dabei ist. Trotz der vielen schwerwiegenden Probleme in der Kirche und der Welt, die Sie zum Thema machen, ist immer eine Hoffnung, ein Lob und eine Freude zu spüren, die aus dem Glauben herrührt.
Das ist es, was uns ermutigt und aufbaut, auch wenn wir uns in unserer Umgebung manchmal eher als Außerirdische fühlen... .
Doris Fabian, E-Mail

Ihr Artikel hat mich sehr enttäuscht
Ich habe Ihre Zeitschrift Vision 2000 von einem Schriftenstand mitgenommen und mich gefreut, etwas zu lesen, das nicht dem „Mainstream“ entspricht und dem Glauben ganz dienen will. Ihr Artikel in der letzten Nr. (2/19) „Die von der Verweltlichung bedrohte Kirche“, hat mich aber nun sehr enttäuscht. Neben vielen positiven Punkten (z.B. Christusbezogenheit!) steht da Unmögliches. Ich entgegne nur beispielhaft:
– Empfängnisverhütung ist möglich, nachdem die Kindersterblichkeit durch Medizin fast geschwunden ist und – Gott sei Dank – die Bevölkerung nicht mehr durch Kriege so sehr dezimiert wird. Wir wären mehr überbevölkert als China und Indien.
– Alles Menschenwerk kann scheitern, nicht nur aus sündhaftem Tun, so leider auch die Ehe. (z.B. psycholog. Gründe) Da ist es christlich, einen Neuanfang möglich zu machen. (Dazu gibt es einen Beitrag in einem meiner Bücher).
– Zu Homosexualität sage ich hier nichts, ist zu sehr tabu. Aber was da von der Amtskirche gesagt wird, ist skandalöse Heuchelei…
– Dass oft zu sehr dem Zeitgeist gefolgt wird, stimmt leider sehr. Aber nicht in den von Ihnen angegebenen Punkten, sondern etwa im ständigen nur caritativen Bemühen, aber nicht großer Beschäftigung mit der Auferstehung in ein neues Leben (vgl. Prof. Huber)
– Besonders arg finde ich Ihre Ablehnung der Kommunion „für alle“. Natürlich nicht für alle, aber für geschiedene Wiederverheiratete und Evangelische A.B., die dieselbe Sicht dazu haben.
– Und besonders Ihre Behauptung, dass das Frauenpriestertum einer Glaubenswahrheit widerspreche: Wo steht das in der Bibel? Wie widerspricht das dem Glauben? Das Argument, Jesus habe nur Männer zu Aposteln berufen, ist falsch. Das war zeitbedingt. Und dann dürften ja auch nur Juden Priester sein, denn die Apostel waren alle Juden.
Ich habe da noch einige Notizen, aber ich schließe. Verstehen Sie mich bitte recht. Ich schreibe Ihnen, weil ich grundsätzlich Ihr Bemühen sehr schätze und wir wohl dasselbe Anliegen haben. Aber: Damit etwas so bleibt, wie es gemeint ist, muss es sich in der sich ständig ändernden Welt (von Gott so geschaffen) auch „ändern“. Leider kann ich mit solchen Inhalten Ihre Zeitschrift nicht empfehlen.
Gilbert Schandera,
Emerit. Pfarrer, 4040 Linz
Damit ist gut beschrieben, an welchen Fronten die Auseinandersetzungen in der Kirche ausgefochten werden. Und es wird deutlich, wie wenig fruchtbar der immer wieder geforderte innerkirchliche Dialog in den letzten Jahrzehnten war. Auf all diese Forderungen hat das Lehramt der Kirche bereits gut begründete Antworten gegeben.

Glaubwürdige Zeugen für Christus
In letzter Zeit konnte man wiederholt in Zeitungen und Zeitschriften Aufsätze, Leitartikel und Leserbriefe zum Thema: „Ist die Kirche noch zu retten?“ lesen. Nahegelegt wurden dabei Funktionären der Kirche Forderungen, wie sie schon beim Kirchenvolksbegehren, bei der Pfarrerinitiative genannt wurden: Aufgeben des Pflichtzölibates, Frauenordination, liberalere Sexualmoral, vor allem auch volle Anerkennung der Homosexualität…
Ich habe auf solche Forderungen auch mehrmals geantwortet, dass dies nur neue Kirchenspaltungen verursachen würde, was wir am allerwenigsten brauchen. Antworten habe ich ohnehin darauf nie erhalten.
Was aber wirklich notwendig wäre, ist die Tatsache, dass die Menschen auf ihr Gewissen achten und dieses Gewissen gebildet werden muss an den Aussagen der Hl. Schrift.
Dies hat vor allem der selige John Henry Newman betont, in dem schon Pius XII. einen möglichen künftigen Kirchenlehrer geahnt hat. Da das für die Heiligsprechung benötigte Wunder bereits geschehen und anerkannt ist, könnte vielleicht heuer noch seine Heiligsprechung erfolgen.
Christof Gaspari hat jedenfalls in der letzten Aussendung festgehalten: Nicht neue Strukturen braucht die Kirche, sondern glaubwürdige Zeugen für Chris­tus. Um die Mitte des 20. Jh. hat Fulton J. Sheen zuerst in Radio- und dann auch in Fernsehansprachen verlauten lassen: Wenn die Menschen sich gemeinsam auf ihre Knie niederließen, würden sie weniger das Bedürfnis empfinden, die Fäuste gegeneinander zu erheben. Als das Gewissen Amerikas und wohl irgendwie der Welt ist er in die Erinnerung vieler Menschen eingegangen.
P. Leopold Strobl OSB,
A-5152 Michaelbeuern

Etwas Sensationelles muss geschehen sein
In der Beschreibung des Buches über Nahtoderfahrungen schreiben Sie, dass Jesus seinen Jüngern in einer „neuen Existenzweise“ erschienen ist. Hat Er nicht in Emmaus mit den Jüngern Fisch gegessen und hat sich vor allem von Thomas berühren lassen, um alle Zweifel an Seiner Auferstehung zu beseitigen?
Da muss schon etwas echt Sensationelles geschehen sein, denn nur wegen einer „Erscheinung in neuer Existenzweise“ hätten sich Apostel und Jünger nicht alle umbringen lassen. Auch Paulus hat darüber sehr deutlich geschrieben. Das ist schließlich der Kern und absolute Höhepunkt des Neuen Testaments.
So „unglaublich“ das auch scheint!
Ioan Kloss, E-Mail

Berufen, Kontrastgesellschaft zu werden
Besten Dank für Ihren ausgewogenen Artikel über die von Verweltlichung bedrohte Kirche. Mir hat auch gefallen, dass Sie am Anfang über etliche Hoffnungszeichen in der Kirche berichtet haben. Diese geschehen weitgehend im Verborgenen, weil für die Medien nur schlechte Nachrichten gut sind, gute Nachrichten aber schlecht (McLuhan) – für das Geschäft.
Außerdem ist Jesu Botschaft gegen die gottlose Welt gerichtet, die sich natürlich dagegen wehrt. Deshalb gibt es Antisemitismus und Christenverfolgung. Wir Christen sind berufen, eine Kontrastgesellschaft zur Welt zu entwickeln. Allerdings wird dies nie perfekt gelingen, da wir alle (bis zum Papst) Sünder sind und es auch bleiben werden (Röm 3,9-12). Mit Gebet und Lobpreis und Führung durch den Heiligen Geist kann es gelingen, gegen­über allen Angriffen standhaft zu bleiben und positive Schritte zu tun.
Was den Missbrauch im Klerus – und auch sonst – anbelangt, könnte es meiner Meinung nach eine Verbesserung geben; bei einer Beichte von (wiederholten gleichen) schweren Sünden müss­te es die Möglichkeit geben, die Absolution von einer Selbstanzeige abhängig zu machen. Die Kirche kann wohl durch die Absolution von der Beschädigung der Kirche, des mystischen Leibes Christi, freisprechen, aber doch nicht so locker von der Verfehlung und Beschädigung der Gesellschaft?
Mir sind auch noch aus Erfahrungen in der charismatischen Erneuerung und bei Bundesgemeinschaften zwei Dinge aufgefallen, die meiner Meinung nach in der Kirche verbesserungswürdig sind:
1. Lehre: es gibt doch keine regelmäßige Schulung und Weiterbildung für die Laien, wenn man von den Sonntagspredigten und freiwilliger Weiterbildung bei Exerzitien, Seminaren usw. absieht. Diese weichen gerne auch heiklen Stellen aus dem neuen Testament aus. Für Jesus ist meiner Meinung nach die Lehre ein zentrales Element Seiner Botschaft. Hier gibt es sicher Nachholbedarf, auch für mehr Hilfe durch Lehre von Laien.
2. Pastoral: Wenn ich mich nach der Pastoral in der Kirche erkundige, werde ich auf die Beichte verwiesen. Leider wird dieses Sakrament (wie auch andere) oft eher formal gehandhabt. Vor vielen Jahren wurde mir damals als Unternehmer von einem Priester bei der Beichte zugegeben: „bei wirtschaftlichen Dingen kenne ich mich nicht aus, ich kann dazu nichts sagen“. Hier können ausgebildete Laien aus eigener persönlicher Erfahrung gut helfen.
Sakrament und pastorale Führung sind beide wichtig. Vielleicht tut sich die Kirche hier schwer, weil grundsätzlich alles auch missbraucht werden kann (Machtausübung, Manipulation). Aus Angst (1 Joh 4,18) vor Missbrauch sollte jedoch nicht auf Ausgewogenheit von Lehre und Pastoral verzichtet werden. Jesus ging aggressiv gegen falsches Gruppenverhalten vor, hatte aber Liebe zu sündigen Einzelpersonen und verhalf zu richtigem Neuanfang. Deshalb ist auch Papst Franziskus bemüht, dass Pastoral und Barmherzigkeit mehr Beachtung finden. Gute Pastoral hilft, Jesu Botschaft in unserem normalen Alltag richtig zu leben. Dazu braucht es gute Vorbilder und Hilfe im Alltag. Öffnen wir uns für diese Gnade und die Führung des Heiligen Geistes!
Dr. Hans Eisenhardt,
A-1220 Wien

Gott heilt auch heute
Das Pfarrheim von Lambrechten konnte die Besucher bei weitem nicht fassen, als Dr. Wolfgang Hödl in der mit etwa 200 Zuhörern gefüllten Lambrechtner Pfarrkirche seinen Vortrag unter dem Titel „Jesus heilt auch heute“ hielt. Beeindruckend begann er von seinem Leben zu erzählen bzw. von den Einschnitten in sein Leben als erfahrenem und immer im Einsatz lebendem Arzt. Diese Einschnitte ließen ihn zum Glauben finden und begreifen, dass Jesus bzw. Gott es ist, der unser Leben führt und leitet, auch wenn wir dies oft nicht begreifen und verstehen. Gerade in schwierigen Situationen fällt es schwer zu sagen „Herr, dein Wille geschehe!“ Aber genau darum geht es: Got­tes Willen anzunehmen; jeden Tag das Leben vertrauensvoll zu leben! In der lauten Welt von heute werden die Zeichen und die Stimme Gottes oft überhört und übersehen! Gott ist leise… wer Ihn hören will, muss leise werden und beten!
„Herr, dein Wille geschehe“ - ein einfacher Satz, wenn es einem gut geht, aber keinesfalls einfach in den oft schlimmen Stürmen des Lebens. Aber gerade da sind der Glaube und das Vertrauen der einzige Halt, unser Trost und unsere Hoffnung! Die Kraft des Gebetes bewirkt Vieles in dieser Welt, in der das Böse oft so mächtig ist! Lassen wir uns darauf ein!
Katharina Z., E-Mail



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